(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Manager-Gehälter: Experten lehnen SPD-Pläne ab

Geschrieben am 11-12-2007

Berlin (ots) - Steuerexperten lehnen die SPD-Überlegungen ab, die
steuerliche Abzugsfähigkeit von Abfindungen einzuschränken. "Eine
solche Regelung wäre grundfalsch", sagte Wolfgang Wiegard, Mitglied
im Rat der fünf Wirtschaftsweisen, dem "Tagesspiegel"
(Mittwochausgabe). Der SPD-Fraktionsvize Joachim Poß hatte sich zuvor
für eine Begrenzung der Abzugsfähigkeit ausgesprochen.

Wiegard sagte, Abfindungen gehörten zum betrieblichen Aufwand. Sie
müssten auch entsprechend behandelt werden und den steuerlich
relevanten Gewinn mindern, verlangte er. "Begrenzt man die
steuerliche Abzugsfähigkeit von Abfindungen, gehen automatisch auch
die Gewinne zurück", warf er ein. Zudem würde es zu einer doppelten
Besteuerung kommen, warnte der Regensburger Ökonom: Zum einen würden
Abfindungen auf Unternehmensebene mit Einkommen- oder mit
Körperschaftsteuer belastet, zum anderen noch einmal beim Empfänger
mit dem persönlichen Einkommensteuersatz. Rechtliche Bedenken gegen
die Begrenzung der Abzugsfähigkeit hat Wiegard dagegen nicht.
"Steuerrechtlich kann man es machen." Das verstieße zwar gegen das
Nettoprinzip im Steuerrecht, wonach Ausgaben für den Beruf oder den
Betrieb die steuerliche Leistungsfähigkeit mindern. Gegen dieses
Prinzip verstoße der Staat aber ohnehin oft.

Der Mainzer Finanzwissenschaftler Rolf Peffekoven, ehemals
Mitglied bei den Wirtschaftsweisen, sieht hier größere Probleme. Das
Nettoprinzip sei "ein Grundsatz im Steuerrecht". Eine Änderung bei
den Abfindungen wäre ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz und
"würde sofort eine Klage in Karlsruhe bedeuten, und die hätte nach
meiner Einschätzung auch gute Aussichten auf Erfolg". Aus einem
ähnlichen Grund gebe es Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit der
Pendlerpauschale. Abgesehen davon würde Deutschland damit schärfere
Regeln als andere Länder einführen, monierte Peffekoven. "Das
bedeutete einen Standortnachteil für die Bundesrepublik."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

109755

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Spekulationen über künftiges Machtgefüge in Russland Einschätzungen von Weisskirchen (SPD) und von Klaeden (CDU) Berlin (ots) - Der russische Präsidentschaftskandidat Dmitri Medwedew hat dem scheidenden Staatschef Wladimir Putin das Amt des Premiers angetragen und damit Spekulationen über das künftige Machtgefüge innerhalb der russischen Regierung ausgelöst. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Eckart von Klaeden, sagte dem Tagesspiegel, er rechne nicht damit, dass Medwedew als Marionette Putins fungieren werde.Dazu sei Medwedew zu stark, sagte Klaeden dem Tagesspiegel. "Er wird seinen eigenen Weg gehen." Insgesamt zeigten die jüngsten mehr...

  • Roth für breites Bündnis bei Stammzellen-Stichtag / "Vertrete die Position von Kardinal Lehmann" Bonn (ots) - In der Diskussion über die Verlegung des Stichtages für die Nutzung embryonaler Stammzellen hat die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth heftige Kritik an dem entsprechenden CDU-Parteitagsbeschluss geübt. In einem PHOENIX-Interview sagte sie am Dienstagmittag: "Ich bin überhaupt nicht mit der Position zufrieden. Ich vertrete in dieser Position tatsächlich die Auffassung, die auch Kardinal Lehmann vertreten hat. Hier geht es im Kern wirklich um den Schutz der Menschenwürde." Die CDU begehe mit ihrem Beschluss den "Volleinstieg mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: NRW-CDU offenbar gegen Verschiebung des Stichtags im Stammzell-Gesetz Köln (ots) - In der nordrhein-westfälischen CDU-Landesgruppe des Bundestages regt sich Widerstand gegen den Beschluss des CDU-Parteitages von Hannover, den Stichtag des Stammzellgesetzes von 2002 auf 2007 zu verschieben. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf Mitglieder der Landesgruppe. Derzufolge lehnten in der Landesgruppensitzung am Montagabend elf Redner die Verschiebung ab, nur vier sprachen sich dafür aus. Der Landesgruppenvorsitzende Peter Hintze ist einer der entschiedensten Verfechter mehr...

  • Neues Deutschland: zu den deutsch-polnischen Beziehungen Berlin (ots) - Endlich ein vernünftiger Vorschlag, mit Bedacht und Feingefühl artikuliert. Er könnte zur Entkrampfung des deutsch-polnischen Verhältnisses beitragen: Polens neuer Premier hat der Bundesregierung empfohlen, ein »Museum des Zweiten Weltkriegs« als »gemeinsames europäisches Projekt« anzugehen. Statt des unseligen, alte Fronten zementierenden Zentrums für Vertreibungen. Wenn etwas Gutes über Alt-Kanzler Schröder zu sagen wäre, so seine Verweigerung eines solchen in Berlin. Nach seinem Abgang blies indes Frau Steinbach, Präsidentin mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Korrektur: Nicht Dienstag-Ausgabe sondern Mittwoch-Ausgabe des KSTA NRW-CDU offenbar gegen Verschiebung des Stichtags im Stammzell-Gesetz Köln (ots) - In der nordrhein-westfälischen CDU-Landesgruppe des Bundestages regt sich Widerstand gegen den Beschluss des CDU-Parteitages von Hannover, den Stichtag des Stammzellgesetzes von 2002 auf 2007 zu verschieben. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe) unter Berufung auf Mitglieder der Landesgruppe. Derzufolge lehnten in der Landesgruppensitzung am Montagabend elf Redner die Verschiebung ab, nur vier sprachen sich dafür aus. Der Landesgruppenvorsitzende Peter Hintze ist einer der entschiedensten Verfechter mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht