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Der Tagesspiegel: Stammzelldebatte: CDU weist Kritik katholischer Bischöfe zurück

Geschrieben am 07-12-2007

Berlin (ots) - Berlin - Nach dem umstrittenen Parteitagsbeschluss
der CDU zur Stammzellforschung haben CDU-Politiker die Kritik der
katholischen Kirche zurückgewiesen. Gleichzeitig warf die
CDU-Abgeordnete Julia Klöckner den Bischöfen vor, die am christlichen
Menschenbild orientierte Politik der Union nicht genügend zu
unterstützen. "Im Streit um die Einladung des Dalai Lama durch die
Bundeskanzlerin etwa hätte ich mir schon ein lobendes Wort gewünscht
- oder Kritik an der SPD, die den Einsatz für Menschenrechte mit
Blick auf die Wirtschaft kritisierte", sagte Klöckner dem Berliner
"Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Die Union stehe weit stärker als
andere Parteien zum christlichen Menschenbild und müsse sich deshalb
oft belächeln lassen, sagte Klöckner. Als Beispiele nannte sie den
Kampf für Kreuze in Klassenzimmern, Vorstöße gegen Spätabtreibung und
die Menschenrechtspolitik. Hier hoffe sie auf "konstruktive
Begleitung" durch die Kirchen.

Es sei schade, wenn sich die Bischöfe für ihre Kritik nur die CDU
aussuchten, sagte Klöckner. Andere Parteien machten sich nicht
annähernd so viele Gedanken um Wert und Würde des Menschen. Zwei
Stunden lang und "auf höchstem Niveau" habe man auf dem Parteitag
über das ethische Dilemma der Forschung mit embryonalen Stammzellen
diskutiert, betonte die Theologin. Und danach habe man nicht etwa
eine Verschiebung der Stichtagsregelung beschlossen, sondern sie mit
knapper Mehrheit lediglich offengelassen. Allerdings verstehe und
teile sie die Enttäuschung der Kirchen, dass man sich nicht explizit
gegen eine Stichtagsverschiebung ausgesprochen habe, sagte Klöckner.

Die Mehrheiten in einer Volkspartei seien nun mal "anders, als wir
sie uns teilweise wünschen würde", sagte Ingrid Fischbach, die
kirchenpolitische Sprecherin der Unionsfraktion dem "Tagesspiegel".
Inhaltlich könne sie die Kritik der Bischöfe "sehr gut verstehen".
Aber eine Partei der Mitte zu sein, bedeute eben auch, "die Mitte
mitzunehmen", sagte die CDU-Politikerin. Und die sei "bei dem Thema
nun mal gespalten".

Bei Rückfragen: 030/7262626-14 (Rainer Woratschka) oder
030/26009-389 (Politikredaktion).

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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