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LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Klima-Paket dder Bundesregierung

Geschrieben am 05-12-2007

Leipzig (ots) - Ambitioniert ist es wirklich, das
Klimaschutzpaket, das gestern das Bundeskabinett als Signal zur
UN-Konferenz in Bali durchgewunken hat. Deutschland will bis 2020 die
Kohlendioxid-Emissionen um 40 Prozent unter das Niveau von 1990
senken. Deshalb soll unter anderem der Anteil der Erneuerbaren am
Stromverbrauch mehr als verdoppelt und die Energieeffizienz erheblich
gesteigert werden. Dafür macht die große Koalition Milliarden locker
- und bittet auch noch zusätzlich zur Kasse.
Zum Nulltarif wird es den Klimaschutz nämlich nicht geben. Der Kampf
gegen die Erderwärmung kostet Geld. Viel Geld sogar. Die Zeche zahlen
zum Großteil die Verbraucher. Egal, ob sie Hausbesitzer, Autofahrer
oder einfach nur Mieter sind. Denn die Kosten in den Einstieg zum
Umstieg, zur drastischen Minderung der Treibhausgase, legen Merkel,
Gabriel & Co. im Prinzip einfach nur um. Konsequenz: Die Deutschen
erwarten im kommenden Jahr wieder anziehende Energiepreise.
Doch schon jetzt stöhnen Verbraucher und Industrie zu Recht über die
hohen Kosten. Allein seit dem Jahr 2000 sind die Strompreise um 50
Prozent gestiegen. Durch die Ölpreisbindung sieht es beim Gas ähnlich
aus. Ein Ende der Spirale ist auf kurz oder lang nicht absehbar. Das
schöpft Kaufkraft ab und belastet die Unternehmen. Das Obskure in der
ganzen Preisdiskussion ist aber, dass immer nur den Versorgern der
Schwarze Peter zugeschoben wird. Nicht zuletzt von der Politik. Doch
gerade der Staat selbst ist einer der größten Abzocker. An den
Zapfsäulen kassiert der Finanzminister den Löwenanteil, und die
Einspeisung des Ökostroms wird durchgereicht.
Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht das Dilemma: Während die
Kilowattstunde aus einem Kernkraftwerk in der Erzeugung rund vier
Cent kostet, wird die Windenergie mit neun und Solarstrom sogar mit
51 Cent vergütet. Wen wundert's da noch, wenn die Staatslasten bei
einem Musterhaushalt in Deutschland bei 41 und in Großbritannien bei
neun Prozent liegen? Wohl niemanden.
Das wiederum aber soll nicht bedeuten, dass der eingeschlagene Weg
der falsche ist. Nein, er ist richtig. Der Ausbau der regenerativen
Energien im Energiemix ist angesichts der Klimaproblematik
unabdingbar. Nur bezahlbar muss es eben sein. Auch im
volkswirtschaftlichen Sinne.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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