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Roland Berger Strategy Consultants und Rothschild stellen Studie zur Situation der Automobilzulieferer vor

Geschrieben am 28-11-2007

München (ots) -

- Druck auf Zulieferer nimmt global weiter zu: Hersteller
fordern höhere Preisnachlässe
- Ambivalente Situation bei Zulieferern: Hoher Kostendruck
versus Rekorde bei Umsatz und Ergebnis
- Umsatz und Profitabilität von Zulieferern aus
Wachstumsmärkten wachsen besonders stark
- 13 Hebel für Erfolge im Zulieferergeschäft identifiziert

Der Druck auf Automobilzulieferer hat in den vergangenen zwölf
Monaten weiter zugenommen. So haben viele Fahrzeughersteller ihre
Forderungen nach Preisreduzierungen für zugekaufte Teile und Systeme
2006 im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Zudem führen weltweit
stark steigende Energie- und Rohstoffpreise bei Zulieferern zu
höheren Kosten. Einerseits sind daher zahlreiche Zulieferer in
jüngster Zeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Andererseits
melden viele von Jahr zu Jahr Rekordzuwächse bei Umsatz und Ergebnis.
2007 und 2008 sind die Kapazitäten vieler Zulieferer ausgelastet und
die Auftragsbücher gut gefüllt. Zu diesen Ergebnissen kommt die
neueste Studie zur Automobilzulieferindustrie von Roland Berger
Strategy Consultants und der Investmentbank Rothschild: "Stürmische
Zeiten meistern - Erfolgsrezepte für globale Automobilzulieferer".
Die Untersuchung basiert auf einer Analyse der Finanz- und
Leistungszahlen von rund 400 global agierenden Automobilzulieferern
aus den Jahren 2000 bis 2007.

"Trotz hohen Wettbewerbsdrucks liegt die operative Rendite
(EBIT-Marge) der Automobilzulieferindustrie 2006 weltweit auf
konstant hohem Niveau - und nach ersten Schätzungen soll sie 2007
moderat steigen", erklärt Marcus Berret, Partner im Kompetenzzentrum
Automotive bei Roland Berger Strategy Consultants. Bezogen auf den
Umsatz betrug sie 2006 5,3 Prozent, 2007 soll sie leicht weiter
steigen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Kapitalrendite (ROCE), die
über die operative Performance hinaus auch die Verzinsung des
eingesetzten Kapitals berücksichtigt. "Hier liegen
Automobilzulieferer seit Jahren konstant zwischen elf und zwölf
Prozent. Im Jahr 2006 lag sie bei 11,5 Prozent", sagt Thomas Kästele,
Direktor im Bereich Industrie/Automotive bei der Investmentbank
Rothschild.

Es gibt zahlreiche Gründe für die positive Lage vieler Zulieferer.
Zum einen ist die weltweite Automobilkonjunktur mit einem jährlichen
Absatzwachstum von etwa vier Prozent seit Jahren sehr stabil. Zum
anderen haben Zulieferer in den vergangenen Jahren oft wesentlich
konsequenter ihre Kosten reduziert als viele Fahrzeughersteller.
Häufig haben Hersteller Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an
Zulieferer ausgelagert. Daraus resultieren nun vielfach höhere
Preise.

Allerdings gilt dieser positive Trend nicht für alle Zulieferer.
Es gibt Unterschiede in der von Zulieferern erreichten
Profitabilität, und zwar je nach Unternehmensgröße (vereinfachte
Grundregel: je größer, desto profitabler), Produktschwerpunkt
(Chassis und Antriebsstrang am profitabelsten) sowie regionalem
Schwerpunkt des Zulieferers.

Profitabilität hängt von der Unternehmensgröße ab

Kleinere Zulieferer bis 500 Millionen Euro Jahresumsatz erreichen
im Jahr 2006 eine durchschnittliche Kapitalrentabilität von 8,5
Prozent. Sie liegt damit drei bis vier Prozentpunkte unter dem
Durchschnitt der Industrie. Gegenüber dem Jahr 2000 sank die
Kapitalrentabilität um rund drei Prozent. Deutlich verbessert haben
sich Unternehmen mit fünf bis zehn Milliarden Euro Jahresumsatz.
Deren Kapitalrendite lag 2006 durchschnittlich bei 16 Prozent (plus
4,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2000).

Zulieferer aus Westeuropa erzielten in den vergangenen Jahren im
Durchschnitt stabile Kapitalrenditen (2000: 11,2 Prozent; 2006: 11,8
Prozent) leicht über dem Industriedurchschnitt. Allerdings wuchsen
sie dabei langsamer als der Markt. Die nordamerikanischen Zulieferer
konnten hingegen ihr hohes Rentabilitätsniveau aus dem Jahr 2000
nicht halten und mussten durch die Krise der nordamerikanischen
Autohersteller deutliche Einbußen hinnehmen (2000: 13,7 Prozent;
2006: 11,1 Prozent).

Anders sieht die Situation in Asien aus: Besonders japanische
Zulieferer haben durch den Erfolg der heimischen Autohersteller ihre
Kapitalrentabilitäten deutlich steigern können (2000: 8,4 Prozent;
2006: 11,2 Prozent).

Zulieferer aus Wachstumsmärkten sind die Gewinner

Ein weiterer klarer Trend ist die zunehmende Polarisierung bei
Zulieferern: Eine Gruppe von rund 50 Top-Performern (Kriterien:
überdurchschnittliches Umsatzwachstum bei überdurchschnittlicher
Profitabilität in den vergangenen sechs Jahren) erwirtschaftet
nachhaltig exzellente Ergebnisse und hat den Abstand zu den etwa 50
Low-Performern der Industrie in den vergangenen sechs Jahren nahezu
verdoppelt.

Gewinner innerhalb der Gruppe der erfolgreichsten Zulieferer sind
dabei Unternehmen aus asiatischen Wachstumsregionen wie China oder
Indien. Ihr Anteil an der Gruppe der Top-Performer hat sich von 2005
auf 2006 deutlich auf nunmehr fast ein Drittel erhöht. Tendenz:
weiter steigend.

Diese Unternehmen erwirtschaften jährliche Wachstumsraten von 40
bis 100 Prozent, bei überdurchschnittlicher und stark wachsender
Profitabilität. Zudem sind sie bestrebt, nach ihren Erfolgen auf
ihrem jeweiligen Heimatmarkt nun auch auf dem weltweiten
Automobilmarkt mehr Gewicht zu erlangen. Zudem versuchen viele dieser
Unternehmen, technologisches Know-how und Kundenkontakte zu erwerben,
indem sie ausländische Zulieferer zukaufen.

Einheitliche Strategie der Top-Performer

Unabhängig von ihrer Heimatregion verfolgen Top-Performer eine
verhältnismäßig einheitliche Strategie. Im Rahmen dieser Studie
wurden zentrale Hebel für nachhaltigen Erfolg im Zulieferergeschäft
identifiziert.

So weisen Top-Performer ein deutlich stärker fokussiertes
Produktportfolio auf, bei gleichzeitig breitem Kundenportfolio und
hohem Globalisierungsgrad. Zudem haben sie früher und konsequenter
Standorte in Niedriglohnländern aufgebaut und managen ihre Bestände
(Working Capital) deutlich effizienter als ihre Wettbewerber. Darüber
hinaus liegt ihr Verschuldungsgrad etwa um den Faktor drei niedriger
als bei Low-Performern. Dies bietet ihnen genügend Flexibilität für
weiteres überdurchschnittliches und profitables Wachstum.

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 33 Büros in 23 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 1.700
Mitarbeiter haben im Jahr 2006 einen Honorarumsatz von rund 555 Mio.
Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 150 Partnern.

Rothschild ist eine der weltweit führenden unabhängigen
Investmentbanken. Die Gruppe ist derzeit mit mehr als 30 Büros in 20
Ländern präsent und beschäftigt weltweit über 2.000 Mitarbeiter.
Rothschild gehört im Investmentbanking zu den Marktführern in Europa
und verfügt über zusätzliche starke Standbeine in den zentral- und
osteuropäischen Ländern und in Asien sowie über eine substanzielle
Präsenz in den USA und in Lateinamerika. In Deutschland, wo die
historischen Wurzeln des mehr als 200 Jahre alten Traditionshauses
liegen, hat sich Rothschild in den vergangenen Jahren zu einer der
führenden Investmentbanken entwickelt, mit einem besonderen Fokus auf
grenzüberschreitende Transaktionen und Mandate von großen
Unternehmen.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner für Rückfragen an Roland Berger Strategy
Consultants:

Stefan Schüßler
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 (0) 89/9230-8190
Fax: +49 (0) 89/9230-8599
e-mail: stefan_schuessler@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com

Ihr Ansprechpartner für Rückfragen an Rothschild:

Georg Jakobs
HERING SCHUPPENER CONSULTING
Tel.: +49 (0) 69/92 18 74 76
e-mail: gjakobs@heringschuppener.com
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