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Gabriel gibt Greenpeace Recht: Klimaschutz ist mit 25 Kohlekraftwerken unmöglich / Umweltminister will Liste der Kraftwerksprojekte prüfen

Geschrieben am 28-11-2007

Hamburg (ots) - Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat eine
detaillierte Prüfung der von Greenpeace veröffentlichten aktuellen
Liste der geplanten Kohlekraftwerke angekündigt. In der vergangenen
Woche hatte Gabriel nach der Veröffentlichung einer Studie der
Umweltschutzorganisation kritisiert, dass Greenpeace von 25 geplanten
Kohlekraftwerken ausgeht. Er behauptete, in Deutschland seien nur
neun Kohlekraftwerke geplant. Nachdem Greenpeace daraufhin eine
aktuelle Liste der Bauprojekte veröffentlicht hatte, gab Gabriel
jetzt gegenüber Greenpeace erstmals zu, dass mit dem Bau von 25
Kohlekraftwerken die Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht
erreicht werden könnten. Greenpeace fordert vom Umweltminister klare
Informationen darüber, welche 15 Kohlekraftwerke nicht gebaut werden.

"Umweltminister Gabriel muss jetzt darlegen, wie er den Bau von 15
Kohle-Kraftwerken verhindern will", sagt Klima-Experte Karsten Smid
von Greenpeace. "Mit den bisher geplanten 25 Kraftwerken ist das
Klimaschutzkonzept der Bundesregierung gescheitert." Nach der von
Greenpeace geführten Liste ist bisher für sieben Anlagen eine
Genehmigungen erteilt, bei 13 Projekten ist das Genehmigungsverfahren
eingeleitet und an vier Standorten laufen konkrete Planungen für neue
Kohlekraftwerke. Das Projekt der RWE für ein neues
Steinkohlekraftwerk im saarländischen Ensdorf wurde am Wochenende
durch ein Bürgervotum verhindert.

Gabriel hatte auf Nachfrage von Greenpeace auf einer Veranstaltung
der SPD in Salzgitter am Montag zu der Liste mit 25
Kraftwerksprojekten erklärt: "Ich muss feststellen, dass Sie Recht
haben. Wenn diese Anzahl von Kohlekraftwerken, vor allem wenn sie
ohne Kraftwärmekopplung gebaut werden, gebaut wird, werden wir die
Klimaschutzziele deshalb nicht erreichen [...], " Und weiter: "Ich
habe keine Lust mit einem riesen Aufstand ein Energiepaket durch die
Bundesregierung zu kriegen [...], und [dass] dann hinterher ein Teil
wieder aufgefressen wird, durch eine Energiepolitik von vier
Konzernen...", die sich, so Gabriel, bisher in der Klimapolitik nicht
um das Notwendige gekümmert hätten.

Eine in der vergangenen Woche von Greenpeace veröffentlichte
Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Bundesregierung ihr
angestrebtes Ziel einer Treibhausgasminderung von 40 Prozent bis 2020
mit dem Klimaschutzpaket in seiner aktuellen Form nicht erreichen
wird. Statt der notwendigen Reduktion von 270 Millionen Tonnen CO2
pro Jahr, sei nur eine jährliche Minderung um maximal 160 Millionen
Tonnen CO2 zu erwarten. Hauptgrund für das Scheitern der
Regierungspläne ist demnach das Neubauprogramm für Kohlekraftwerke in
Deutschland.

Achtung Redaktionen: Die aktuelle Kraftwerksliste finden Sie im
Internet. Für Rückfragen erreichen Sie Greenpeace-Klimaexperten
Karsten Smid unter Tel. 0171-8780 821 oder
040 - 30618 - 388 oder Pressesprecher Jan Haase unter 0171 - 8700
675.
Greenpeace im Internet unter: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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