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Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 26. bis 30. November 2007

Geschrieben am 26-11-2007

Frankfurt (ots) - Zwar hat sich die Korrekturdynamik an den
europäischen Aktienmärkten in der vergan-genen Woche tendenziell
verlangsamt, allerdings hält die Unsicherheit um die Subprime-Krise
an den Märkten weiterhin an. Somit warten Anleger bislang vergebens
auf den Beginn einer Jahresend-Rallye. Insbesondere in Japan und in
den USA, wo die beiden Leitindizes ca. 1,5% schwächer aus der Woche
gingen, setzte sich der Abgabedruck unvermindert fort. Ein Anzeichen
für die hohe Nervosität der Marktteilnehmer sind die zum Teil starken
Tagesschwankungen von über einem Prozent. Während in den vergangenen
Jahren mit Nebenwerten tendenziell mehr Geld an der Börse zu
verdienen war, fallen jetzt die Kursverluste in der 2. Reihe
deutlicher aus. Im MDax wurden in der letzten Woche zwischenzeitlich
sämtliche Jahresgewinne aufgezehrt, während der Dax im Vergleich mit
den großen internationalen Indices mit 15% Kursplus noch am besten
abschneidet.

Die internationalen Rentenmärkte haben eine positive Woche mit
einer festen Handels-tendenz hinter sich. Sowohl die deutsche als
auch die US-Zinsstruktur haben sich über alle Laufzeiten nach unten
verschoben. Der richtungsweisende Bund Future schloss die vergangene
Handelswoche mit 115,18 Punkten ab und lag somit 66 Basispunkte über
der Vorwoche. Die Rendite für 10jährige Bundesanleihen sank
kurzfristig sogar unter 4% und notierte am Freitag bei 4,04% p.a.
Auch die kürzeren Laufzeiten von 2 und 5 Jahren sanken im Schnitt um
15 Basispunkte auf 3,65% p.a. und 3,78% p.a. Eine vergleichbare
Entwicklung gab es in den USA, allerdings sanken die Zinsen hier noch
stärker. Die Rendite für US-Treasuries mit 10jähriger Restlaufzeit
liegt aktuell bei rund 4% p.a. von 4,17% p.a. in der 46.
Kalenderwoche. Die kurzen US-Laufzeiten gaben im Schnitt mit 26
Basispunkten noch stärker nach. Die Rentenmärkte wurden weniger von
volkswirtschaftlichen Daten als vielmehr von der Angst vor einer
weiteren Verschärfung der Kreditkrise und damit einhergehend der
Anlage in den "sichereren Hafen der Anleihen" bewegt. Die wachsenden
Probleme am US-Hypothekenmarkt wurden von einem deutlichen Rückgang
bei den Baubeginnen für Einfamilienhäuser gespiegelt. Im
Sitzungsprotokoll der amerikanischen Notenbank (Fed) wurde erstmals
eine Wachstumsprognose bekannt gegeben. Die Fed rechnet für 2008 nur
noch mit einer Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten zwischen
1,80% und 2,50% (vorher 2,50% bis 2,75%). Der Einkaufsmanagerindex
für den Dienstleistungssektor im Euroland fiel auf das tiefste Niveau
seit August 2005. Auch dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass die
Konjunktur in Euroland einen Gang zurückgeschaltet hat.

Für diese Woche stehen mit dem ifo-Geschäftsklimaindex und dem
Verbrauchervertrauen in Frankreich Stimmungsindikatoren für das
Euroland an. Für beide Indizes wird mit einer erneuten
Stimmungseintrübung gerechnet, was dem deutschen Rentenmarkt keine
neue Überraschung bieten sollte, sondern den Grundton einer
wirtschaftlichen Verlangsamung bestätigen dürfte. Am Mittwoch sollten
die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter von Interesse
sein. Es wird mit einer Zunahme gegenüber September gerechnet. Die
Seitwärtsbewegung sollte anhalten, starke Impulse sind von dieser
Seite nicht zu erwarten, allerdings auch kein Einbruch. Zum Ende der
Woche werden sich die Blicke der Handelsteilnehmer auf den US-Konsum
richten - erwartet werden die Einkommen und die Ausgaben der privaten
Haushalte. Es wird sich zeigen, ob die US-Verbraucher den Spaß am
Geldausgeben etwas verloren haben. Für die USA wird die 2. Schätzung
für das Bruttoinlandsprodukt erwartet - Analysten gehen von einem
höheren Wachstum als im 2. Quartal aus. Damit zeigt sich auch der
Kontrast zwischen der aktuellen Stimmung, gemischt mit
Rezessionsängsten und der tatsächlichen, durch "harte Zahlen"
belegten Lage. Es ist davon auszugehen, dass die Konjunkturdaten nur
zwischenzeitlich das Regime bei den Rentenmärkten übernehmen werden.
Die Zinsentwicklung sollte nach wie vor stimmungsgetrieben bleiben -
Befürchtungen vor einer Zunahme der Kreditkrise und deren
Auswirkungen auf die Konjunktur sowie die Entwicklung an den
Aktienmärkten bleiben die "Meinungsmacher" für Anleihemärkte.

Zum Wochenbeginn zeichnen sich Erholungstendenzen an den
internationalen Aktien-märkten ab. In den USA meldet sich das Gros
der Marktteilnehmer aus dem verlängerten Wochenende zurück und sollte
nach den Kursgewinnen vom Freitag für weiter anziehende Kurse sorgen.
Zwar mehren sich die Stimmen, dass der vorherrschenden Pessimismus -
das Wörtchen "Rezession" findet derzeit inflationären Gebrauch - sich
womöglich als Kontraindikation für ein bevorstehendes Ende der
Korrekturphase erweisen könnte und auch das hochrangige Management
vieler Unternehmen, die sog. Insider, greifen auf dem derzeitigen
Kursniveau wieder beherzt zu. Ob sich diese Gegenbewegung allerdings
als nachhaltig darstellt, bleibt insbesondere vor dem Hintergrund
fraglich, dass in den wichtigsten Indizes charttechnische
Unterstützungen gebrochen wurden. Vor diesem Hintergrund erwarten wir
auch in dieser Woche einen nervösen Handel. Mit einer Entspannung
rechnen wir frühestens mit der nächsten US-Zinsentscheidung am 11.
Dezember, wenn hoffentlich Klarheit um das weitere Vorgehen der
US-Notenbank eintritt. Privatanlegern wird die Veolia-Aktie zum Kauf
empfohlen.


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Veröffentlichungen gemäß § 5 Abs. 4 Nr.3 der
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Anzahl der Aktien-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds
Privat- und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 2. Quartal 2007
aufgeschlüsselt nach Kategorien: 20 Kaufen / 0 Halten / 1 Verkaufen.

Anzahl der Anleihe-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds
Privat- und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 2. Quartal 2007
aufgeschlüsselt nach Kategorien: 28 Kaufen / 7 Halten / 0 Verkaufen.

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Originaltext: Commerzbank AG
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