(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Verkauf mit Nebenbedingung, Kommentar von Annette Becker zu den Verkaufsplänen für die IKB

Geschrieben am 23-11-2007

Frankfurt (ots) - Wie schnell sich die Zeiten ändern. Es ist
gerade einmal einen Monat her, als IKB-Chef Günther Bräunig erklärte,
dass eine Kapitalerhöhung bei der IKB zwar nicht auszuschließen,
"aber nicht zwingend notwendig" sei. Nun aber mehren sich die
Zeichen, dass der Aktionär womöglich schon bald zur Kasse gebeten
werden muss. Ein Dilemma für Großaktionärin KfW, die den
Verkaufsprozess für ihr 38%-Paket erst Mitte Oktober startete.

Hintergrund für die drohende Kapitalmaßnahme ist der Preisverfall
am Markt für strukturierte Wertpapiere, der eine Abschreibung auf die
bilanzierten Buchwerte erforderlich macht. Ein Problem, dem sich
nicht nur die IKB gegenübersieht, wie die jüngste Gewinnwarnung der
WestLB zeigt.

Das Argument, dass es sich bei diesen Verlusten um reine
Buchverluste handelt, die bei entsprechender Markterholung wieder
verschwinden, ist zwar richtig. Doch für Banken, die mit dem Rücken
zur Wand stehen, wird das Hoffen auf bessere Zeiten zur Zitterpartie.

Wann sich der Markt beruhigt und ob bei Endfälligkeit der Papiere
der Buchverlust nicht doch noch zum realisierten Verlust wird, weiß
heute niemand. An Warnungen großer Investmenthäuser, die das Ende der
Subprime-Krise inzwischen weit bis ins kommende Jahr orakeln, mangelt
es nicht.

Verluste aber - ob real oder nur auf dem Papier - knabbern am
Eigenkapital. Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, um zu
konstatieren, dass sich die Kernkapitalquote der IKB in den
vergangenen Monaten spürbar reduziert hat. Zum 30. Juni und damit vor
dem Aufflammen der Subprime-Krise hatten die Düsseldorfer im Konzern
eine Tier-1-Ratio von 7,1% ausgewiesen. Werte von weniger als 6%
gelten als bedenklich, auch wenn nach internationalen
Bilanzvorschriften nur mindestens 4% gefordert werden.

Angesichts der Verkaufspläne der Großaktionärin KfW war die
Marschrichtung für das IKB-Management eigentlich klar vorgezeichnet:
Die Bankbilanz sollte gesäubert werden, so dass der potenzielle
Käufer - das erforderliche Eigenkapital mitbringend - den Neustart
wagen könnte. Nun aber sollte der Verkaufsprozess dringend
beschleunigt werden. Denn eine dem Verkauf vorgeschaltete
Kapitalerhöhung ist angesichts der aktuellen Aktienkursentwicklung
nicht nur teuer, sondern könnte auch die zahlreichen Interessenten
vergrätzen.

(Börsen-Zeitung, 24.11.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

106474

weitere Artikel:
  • GLG Partners, Inc. gibt Einreichung eines endgültigen Antrags auf erstmalige Börsenzulassung bei der NYSE bekannt New York, November 24 (ots/PRNewswire) - GLG Partners, Inc. (NYSE: GLG) (NYSE: GLG WS)(NYSE: GLG.U) ("GLG") gab heute die Einreichung eines endgültigen Antrags auf erstmalige Börsenzulassung für die Notierung seiner Stammaktien, Optionsscheine und Einheiten (die "Wertpapiere") an der New York Stock Exchange (der "NYSE") bekannt. Der Handel der Wertpapiere an der NYSE wurde zu Geschäftsbeginn am 5. November 2007 unter den Zeichen GLG, GLG WS bzw. GLG.U aufgenommen. Die Notierungsanforderungen der NYSE schreiben GLG den Nachweis darüber vor, mehr...

  • Der Tagesspiegel: Union lehnt Strafzahlungen für Autofirmen ab Berlin (ots) - Der Plan der Eu-Kommission, Autobauer zu bestrafen, die gegen die neuen Klimaschutz-Vorgaben verstoßen, ist in der Unions-Bundestagsfraktion auf Kritik gestoßen. "Ich wünschte mir, dass Herr Barroso mit der selben Vehemenz den Klimasünder Portugal kritisiert wie die deutsche Automobilindustrie", sagte die stellvertretende Unions-Fraktionschefin Katherina Reiche dem "Tagesspiegel am Sonntag". Sie könne nicht verstehen, warum Barroso die deutschen Autohersteller derart kritisch beäuge. "In die deutsche Autoindustrie ist - mehr...

  • Marcel Lejeune wird neuer CEO des Helmherstellers Schuberth GmbH Braunschweig/Magdeburg (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - Marcel Lejeune (54) übernimmt am 1. Januar 2008 den Vorsitz der Geschäftsführung bei der Schuberth GmbH in Magdeburg. Das weltweit tätige Unternehmen fertigt hochwertige Motorrad- und Arbeitsschutzhelme sowie die höchsten Sicherheitsansprüchen erfüllenden Formel 1-Fahrerhelme. Nach ersten beruflichen Stationen in der Chemie- und Aluminiumindustrie sammelte Lejeune rund 20 Jahre mehr...

  • KPMG-Umfrage: Deutscher Mittelstand mit optimistischer Wachstumsprognose Berlin (ots) - Mittelständische Unternehmer in Deutschland beurteilen ihre Wachstumsaussichten deutlich optimistischer als im europäischen Durchschnitt. So geht über die Hälfte der kleinen und mittelgroßen Unternehmen hierzulande davon aus, den Umsatz in den kommenden drei bis fünf Jahren um mindestens zehn Prozent zu steigern (55 Prozent). In ganz Europa sind es 47 Prozent. Das hat eine Befragung von 930 europäischen Industrieunternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG ergeben. mehr...

  • Märklin öffnet in Moskau Flagship-Store Göppingen/Moskau (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - - Zweiter nach Göppingen und damit Fortsetzung des Erfolgskonzepts - Vertriebsstrategie mit klarem Fokus auf Ausbau Exportmärkte - Axel Dietz: "Russische Kunden lieben starke Marken und hochwertige Produkte" Seit diesem Wochenende können Moskauer Eisenbahnliebhaber ihre Märklin-Anlage im neuen Flagship-Store kaufen. Nach dem sehr erfolgreichen Flagship-Store in Göppingen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht