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MLP Pressemitteilung "MLP Gesundheitsreport offenbart: Deutsche fühlen sich zunehmend schlecht versorgt"

Geschrieben am 21-11-2007

Wiesloch/Berlin (ots) -

MLP Gesundheitsreport offenbart: Deutsche fühlen sich zunehmend
schlecht versorgt

- Mehr als die Hälfte der Bundesbürger sagt: Die Gesundheits-
versorgung ist in den letzten Jahren schlechter geworden
- Gesundheitsreform: Prinzipiell hohes Interesse an neuen
Wahltarifen
- Nur jeder Zehnte bewertet Gesundheitsfonds positiv
- Jeder Zweite ist in Sorge über die Absicherung im Pflegefall und
sagt, dass Krankenhausärzte zu wenig Zeit für ihre Patienten
haben

Rund ein halbes Jahr nach Inkrafttreten der Gesundheitsreform
beurteilen die Bundesbürger die aktuelle Gesundheitsversorgung
zunehmend kritisch. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber der
künftigen Entwicklung des Gesundheitssystems weiter gestiegen,
während die konkreten Änderungen der letzten Reform bislang nur bei
einem geringen Teil der Bürger spürbar angekommen sind. Sorgenvoll
blicken die meisten Deutschen zudem auf die Entwicklung in der
Pflegeversicherung. Dies sind einige Kernergebnisse des zweiten MLP
Gesundheitsreports, einer repräsentativen Studie des
Finanzdienstleisters MLP in Kooperation mit dem Institut für
Demoskopie Allensbach unter rund 1.900 Bundesbürgern.

Demnach sagen 56 Prozent der Befragten, dass die
Gesundheitsversorgung in den vergangenen zwei, drei Jahren schlechter
geworden ist. Lediglich 57 Prozent - und damit sieben Prozentpunkte
weniger als noch vor zwei Jahren - sind der Überzeugung, im
Krankheitsfall ausreichend abgesichert zu sein. Dieser Rückgang ist
vor allem auf die pessimistische Einschätzung der gesetzlich
Versicherten zurückzuführen; von ihnen beurteilt inzwischen mehr als
jeder Dritte den eigenen Versicherungsschutz zumindest in
Teilbereichen skeptisch. Die größten Lücken sehen die Befragten bei
Zahnbehandlungen 29 Prozent) sowie Sehhilfen (25 Prozent). Die
Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems insgesamt wird
weiterhin überwiegend positiv bewertet. 64 Prozent bezeichnen sie als
"gut" oder "sehr gut" - aber 18 Prozentpunkte weniger als 1994. Unter
denjenigen, die ihren eigenen Gesundheitszustand als "ziemlich
schlecht" oder "sehr schlecht" beschreiben, kommen lediglich 39
Prozent zu einer positiven Beurteilung.

Noch deutlicher wird die Skepsis gegenüber dem Gesundheitssystem
bei der Frage nach der künftigen Entwicklung. 84 Prozent rechnen mit
weiter steigenden Beiträgen in der gesetzlichen Krankenversicherung,
81 Prozent mit erhöhten Zuzahlungen für Medikamente 2005: 76
Prozent); gut drei Viertel der Befragten erwarten, dass es immer mehr
zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommt und dass weitere Reformen auf den
Weg gebracht werden. Dabei sind 76 Prozent der Deutschen skeptisch,
dass es der Politik gelingt, längerfristig eine gute
Gesundheitsversorgung für alle sicherzustellen. "Auch im
Gesundheitssystem wird mittelfristig kein Weg daran vorbeiführen,
ähnlich wie bei der Rente die Eigenverantwortung zu stärken und damit
das System zukunftsfähig zu gestalten", sagte Dr. Uwe Schroeder-
Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP AG, bei der Vorstellung der
Studie in Berlin.

Gesundheitsreform: Nur jeder Zehnte bewertet Gesundheitsfonds
positiv Die Neuerungen der im April in Kraft getretenen
Gesundheitsreform sind bislang erst bei einem geringen Teil der
Bürger spürbar angekommen. Lediglich fünf Prozent wissen "ziemlich
genau", wie die Neuregelungen aussehen, 40 Prozent "ungefähr".
Konkrete Änderungen haben bislang 28 Prozent der Deutschen
festgestellt, hauptsächlich bei der Medikamentenversorgung. Von ihnen
hat beispielsweise mehr als jeder Vierte den Eindruck, dass häufiger
billigere Ersatzpräparate verordnet und ausgegeben werden. Nur 23
Prozent der gesetzlich Versicherten haben bislang ein Angebot ihrer
Krankenkasse für einen neuen Wahltarif erhalten; drei Prozent haben
dies in Anspruch genommen. Auf hohes Interesse unter denjenigen, die
kein Angebot erhalten haben, stoßen vor allem Hausarzttarife (52
Prozent) und Tarife für eine integrierte Versorgung (45 Prozent).
Unter den Privatversicherten hat nur die Hälfte der Befragten bislang
davon gehört, Anfang 2009 unter Mitnahme der Alterungsrückstellungen
in Höhe des Basistarifs den Anbieter wechseln zu können; für 16
Prozent käme ein solcher Wechsel derzeit in Frage. Im geplanten
Gesundheits- fonds, einem zentralen Element der Gesundheitsreform,
sieht nur jeder zehnte Vorteile.

Verbreitete Sorge über die Absicherung im Pflegefall Bei der
Pflegeversicherung wissen lediglich 19 Prozent der Befragten, welche
Reformmaßnahmen die Große Koalition im Juni beschlossen hat. Von
diesen 19 Prozent sind elf Prozent der Meinung, dass die
beschlossenen Maßnahmen ausreichen; rund drei Viertel fordern eine
umfassendere Reform. "In der Pflegeversicherung ist es höchste Zeit,
die demographische Entwicklung nicht länger zu ignorieren und eine
grundlegende Neuregelung anzupacken", sagte Schroeder-Wildberg. Trotz
der angekündigten Leistungsverbesserungen geben 46 Prozent der
Deutschen an, sich Sorgen über die finanzielle Versorgung im
Pflegefall zu machen. Allerdings haben erst elf Prozent der Bürger
eine private Zusatzversicherung für den Pflegefall abgeschlossen,
weitere 13 Prozent planen einen Abschluss.

Private Krankenversicherung wird deutlich positiver beurteilt Wie
ist man im Krankheitsfall besser abgesichert? 64 Prozent sind der
Überzeugung, dass dies in der privaten Krankenversicherung (PKV) der
Fall ist; sogar unter den ausschließlich gesetzlich Versicherten
vertreten 61 Prozent diese Meinung. Insgesamt würden derzeit 22
Prozent der gesetzlich Versicherten gerne in die PKV wechseln -
sieben Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Für einen Wechsel
spricht aus ihrer Sicht, dass man "als Privatpatient in vielen Dingen
besser gestellt" ist (92 Prozent). Ein weiterer Grund ist die
Tatsache, weniger von den Entscheidungen des Gesetzgebers abhängig zu
sein (59 Prozent). Innerhalb der Gesetzlichen kommt ein Wechsel der
Krankenkasse für 29 Prozent in Frage, weitere 13 Prozent sind hier
"unentschieden". Gleichzeitig ist das Interesse an privaten
Zusatzversicherungen - vor allen für Zahnersatz und Sehhilfen -
deutlich auf 40 Prozent gestiegen (1997: 23 Prozent).

53 Prozent sagen: Krankenhausärzte haben zu wenig Zeit Obwohl 91
Prozent der Deutschen bei ihrem letzten Krankenhausauf- enthalt mit
der medizinischen Versorgung "zufrieden" oder "sehr zufrieden" waren,
sagen 53 Prozent, dass die Ärzte in den Krankenhäusern zu wenig Zeit
für den einzelnen Patienten haben. Zum Vergleich: 1995 kam nur rund
ein Drittel der Patienten zu diesem Urteil. Mehr als 40 Prozent
halten zudem das Pflegepersonal für überlastet und überfordert. Der
Gesundheitsreport enthält zusätzlich Aussagen zum Interesse an einer
ärztlichen Behandlung im Ausland, zur Gesundheitsversorgung im
Krankenhaus und zur Einschätzung von Ärzten. Weitere Informationen,
eine Bestellmöglichkeit des Reports sowie Bildmaterial zur
Pressekonferenz finden Sie unter www.mlp-gesundheitsreport.de .

Originaltext: MLP AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12582
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12582.rss2
ISIN: DE0006569908

Pressekontakt:
Jan Berg
Pressesprecher MLP AG
Alte Heerstraße 40, 69168 Wiesloch
Tel.: +49 (0) 62 22-308-4595
Fax: +49 (0) 62 22-308-1131
E-Mail: jan.berg@mlp.de


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