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Altersforscherin: Demografischer Wandel als Chance / Starre Verrentungsgrenzen sind nicht zukunftsfähig

Geschrieben am 13-11-2007

Düsseldorf (ots) - Alter ist keine Krankheit, Prävention ein Muss
und Anti-Aging-Medizin alles andere als der letzte Schrei: Prof. Dr.
Adelheid Kuhlmey, renommierte Altersforscherin der Charité Berlin,
bekräftigt im Interview mit dem ARAG Konzernmagazin, warum der
demografische Wandel kein Schicksal, sondern eine Chance für unsere
Gesellschaft ist. Statt der Rente mit 65 befürwortet sie eine
flexible, individuelle Anpassung der Rentengrenze.

Obwohl der Mensch nie zuvor so gut und so lange lebte wie heute,
ist er nicht immer glücklich über diese Tatsache. "Wir freuen uns
nicht mehr über die Möglichkeit, lange zu leben. Weil es so
selbstverständlich geworden ist, alt zu werden, erscheint es uns als
Zumutung auch die Konsequenzen - vor allem die negativen - des
Alterns bewältigen zu müssen", sagt Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey,
Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie im Zentrum für
Human- und Gesundheitswissenschaften an der Charité -
Universitätsmedizin Berlin. Dabei biete die demografische Zeitenwende
eine große Chance, die jedoch ein enormes Umdenken auf allen Gebieten
erfordere. Dazu gehöre auch ein Überdenken des gängigen
Renteneintrittsalters. Die starre Verrentung mit 65 Jahren sei nicht
zukunftsfähig und im demographischen Wandel nicht durchzuhalten. Sie
solle vielmehr stetig der erreichbaren Lebenszeit angepasst werden:
"Je individueller und je flexibler diese Anpassungen sein können, je
besser Arbeit und Freizeiträume über das ganze Leben verteilt werden
können, um so besser gefallen mir die Ideen", so die Professorin für
Gerontologie.

Um gesund in die Jahre zu kommen, brauche man eine Medizin, die
nicht nur am Defizit des älteren Menschen ansetzt, sondern den älter
werdenden Menschen besser unterstützt. Präventiv ansetzende
Maßnahmen, so wie sie die ARAG Krankenversicherung seit langem
anbietet, seien daher der richtige Weg. Der Idee nachzulaufen, dass
alles bis zum 100. Lebensjahr möglich sein muss, erteilt sie ebenso
eine Absage wie der Anti-Aging-Medizin: "Wir brauchen in den
Gesellschaften des langen Lebens vielmehr eine 'Pro-Aging-Haltung'.
Die Idee, man könnte einen Zustand X bis zum Lebensende erhalten,
überfordert alle: die Medizin, die Gesellschaft und nicht zuletzt die
alt werdenden Frauen und Männer."

Die Expertin fordert, nicht immer nur mehr vom immer Gleichen zu
tun: "Es reicht in einer altersgewandelten Gesellschaft nicht,
einfach nur mehr Arbeitsplätze zu schaffen, es müssen andere
Arbeitsplätze sein als früher." Beispielsweise müsse man
Arbeitsplätze schaffen, die es zulassen, durch ständige Weiterbildung
und über Jahrzehnte hinweg auf dem neuesten Stand zu bleiben; oder
solche die es erlauben, alte und sehr junge Menschen gemeinsam
arbeiten zu lassen; oder aber solche die es ermöglichen, mit den
einst gelernten Kompetenzen später noch einmal auf andere
Arbeitsgebiete umzusteigen.

Konkrete Vorhersagen über die genaue demografische Entwicklung und
entsprechende Kostenberechnungen zu treffen, hält Professor Kuhlmey
für schwierig: "Was wir heute jedoch schon wissen ist, dass die
Rahmenbedingungen für das Leben im Alter sich verändern, die alten
Frauen und Männer künftig selbst anders sein werden." Sie verweist
auf die Tatsache, dass künftige Altengenerationen technikorientierter
aufwachsen: "Vorstellbar wäre, dass diese ihre
Gesundheitsinformationen aus dem Netz abrufen, zu medizinischen
Überwachungsfunktionen (Blutdruckmessen oder Blutzucker-bestimmung)
per Netz mit der Hausarztpraxis verbunden sind oder die Rezepte per
Mausklick auf die Patientenkarte kopieren."

Lesen Sie das Interview im Original unter
www.ARAG.de/unternehmensmeldungen/interview/ .

Originaltext: ARAG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29811
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29811.rss2

Pressekontakt:
ARAG Versicherungen
ARAG Platz 1
40472 Düsseldorf
Klaus Heiermann
Hauptabteilungsleiter
Konzernkommunikation
Telefon: (02 11) 963-2219
Telefax: (02 11) 963-2220
klaus.heiermann@ARAG.de
www.ARAG.de


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