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Rheinische Post: Freude und Leid in einem Becher

Geschrieben am 08-11-2007

Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels

Wer käme heute, am 9. November, nicht ins Grübeln über Thomas
Manns Satz: "Wie seltsam mischt die Vorsehung uns Sterblichen Freude
und Leid in einem Becher." Der eigenartigen Doppelnatur des Datums -
hier das Wunder des Mauerfalls vor 18, dort das Verbrechen der
Reichspogromnacht vor 69 Jahren - steht für die immer wieder
gestellte Frage nach der Doppelnatur von uns Deutschen: Wie konnte
ein altes Kulturvolk, dem Großartiges gelungen und widerfahren ist,
zwölf Jahre lang in den moralischen Orkus sinken und einem
Jahrtausend-Lumpen verfallen? Heute wird freudig und mit Recht an den
Beginn der Einheit und der Freiheit für die Ostdeutschen 1989
erinnert. Zeitgleich gedenken jüdische Landsleute an den Beginn der
NS-Vernichtungswut 1938, die in Gaskammern mündete. Ohne den Nazi-GAU
gäbe es weder den Schandtag 9. November 1938 noch die Teilung
Deutschlands nebst Inhaftierung der DDR-Deutschen zwischen 1949 und
1989.
Den Freudentag 9. November 1989, dem die Geschichte in Europa einen
ihrer seltenen Tigersprünge folgen ließ (der britische Historiker T.
G. Ash sieht Analogien zur Französischen Revolution 1789), wieder
einmal vor seinem geistigen Auge zu haben (jeder ab 30 weiß, wie und
wo er es erfuhr), ist deutsches Privileg. Dem Tag gebührt ein
Denkmal.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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