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Börnsen: Dokumentationszentrum gegen Vertreibung - Gedenken und Mahnung

Geschrieben am 06-11-2007

Berlin (ots) - Anlässlich eines Treffens der Arbeitsgruppe Kultur
und Medien der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag mit der
Repräsentantin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach MdB,
erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:

Auch Flucht und Vertreibung gehören zur Identität unseres Landes.
Die mehr als 14 Millionen Opfer und ihre Familien haben ein Recht auf
ein würdevolles Gedenken. Damit werden die Verbrechen der NS-Diktatur
nicht relativiert. Im Gegenteil: Im Zusammenhang von Kriegsursachen
und deren Folgewirkungen kann es in einem Dokumentationszentrum zu
eindringlichen Mahnungen zum Frieden für zukünftige Generationen
kommen. Dass die Vertreibung nicht nur ein deutsches, sondern
europäisches und weltweites bedrückendes Thema ist, hat nicht zuletzt
die objektive und historisch exakte Berliner Ausstellung der BdV
Stiftung gegen Vertreibung im vergangenen Jahr dokumentiert. Das
"Sichtbare Zeichen zur Erinnerung an das Schicksal der Vertriebenen"
ermöglicht endlich einen Blick auf die ganze Kriegs- und
Nachkriegsgeschichte unseres Landes und unseres Kontinents. Es ist
das Verdienst des Bundes der Vertriebenen, ein öffentlich
vernachlässigtes Kapitel unserer Geschichte jetzt erkennbar zu
machen. Das Dokumentationszentrum im Deutschlandhaus, das
entsprechend dem Koalitionsvertrag eine europäische Ausrichtung haben
wird, kann der Ausgangspunkt für einen Neuanfang werden, wenn die
betroffenen europäischen Staaten, die tausendfache Flucht und
Vertreibung erfahren haben, selber zu Zeichen der Versöhnung bereit
sind und sie auch praktizieren.

Das Zentrum wird unter dem Dach des Deutschen Historischen Museums
errichtet, eine Voraussetzung, die verantwortungsbewusste
Erinnerungsarbeit garantiert. Ohne die Mitarbeit der Betroffenen, der
Zeitzeugen, darf und wird es nicht gehen. Auch Vertreter des BdV
gehören dazu, wenn es um Aufarbeitungsprozesse geht. Und der Vorstand
selber hat zu entscheiden, wen er delegiert. Es ist allein seine
Angelegenheit. Anderen Verbänden ähnlicher zeitgeschichtlicher
Einrichtungen wurden auch keine Vorschriften gemacht. Ermutigend ist,
dass die kritischen Töne in Polen gegen das "Sichtbare Zeichen"
leiser geworden sind und andere osteuropäische Nachbarstaaten immer
aufgeschlossener für die Aufarbeitung dieser europäischen
Verlustgeschichte werden.

Diese Tendenz zur Versachlichung ist nicht zuletzt dem Konzept und
den vielen in- und ausländischen Gesprächen von Staatsminister Bernd
Neumann MdB zu verdanken, der bei den Befürwortern und Kritikern des
Zentrums wesentliche Abstriche von Maximalforderungen erreichte. Auch
die Angst vor Entschädigungsforderungen konnte er bei vielen Gegnern
ausräumen. Das Dokumentationszentrum sichert nicht nur den
Vertriebenen das Recht auf Erinnerung, so wie es der verstorbene
Sozialdemokrat und Befürworter dieser Initiative, Peter Glotz, stets
gefordert hat. Es gewährleistet auch eine eindringliche Anklage gegen
Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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