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Greenpeace: Aktion im indonesischen Wald gegen illegale Zerstörung / Urwaldzerstörung für Palmöl-Plantagen heizt Klimawandel an

Geschrieben am 29-10-2007

Kuala Cenaku, Indonesien/Hamburg (ots) - 60 Greenpeace-Aktivisten
und indonesische Umweltschützer halten heute auf Sumatra die
Zerstörung des indonesischen Urwaldes auf. Mit dem Bau eines Dammes
stoppen sie die illegale Entwässerung des Urwaldes für
Palmöl-Plantagen in der Provinz Riau. Palmöl-Firmen brechen
indonesische Forstgesetze, in dem sie Torf-Wälder trocken legen,
brandroden und für den Anbau von Palmöl nutzen. Indonesien setzt
durch Urwaldzerstörung jedes Jahr 2,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid
frei - mehr als die Emissionen von Deutschland, Frankreich und
Großbritannien zusammen. Greenpeace hat Anfang Oktober eine
Urwaldschutz-Station auf Sumatra errichtet, um vor der
UN-Klimakonferenz im Dezember auf Bali gegen die Zerstörung der
Wälder aktiv zu werden.

"Palmöl-Plantagen in indonesischen Torfgebieten sind globale
Klimakiller", sagt Björn Jettka, Greenpeace-Sprecher auf Sumatra.
"Wenn die indonesische Regierung als Gastgeberin für die nächste
UN-Klimakonferenz ernst genommen werden will, muss sie ein Moratorium
für Einschläge in Moorwäldern verhängen und Greenpeace helfen, die
Waldzerstörung effektiv zu bekämpfen. Der indonesische Urwald als
CO2-Speicher muss geschützt werden."

Schneller als jedes andere Land verliert Indonesien derzeit
Waldflächen. Rund 51 Quadratkilometer Wald werden jeden Tag zerstört,
das sind mehr als 300 Fußballfelder pro Stunde. Torfwälder in
Indonesien speichern mehr Kohlenstoff als andere Landökosysteme. Die
feuchten Torfschichten sind bis zu 10 Meter tief und bis zu 10 000
Jahre alt. Zur landwirtschaftlichen Nutzung der Torfwälder lassen
Palmöl-Firmen zunächst Kanäle durch den Wald ziehen, um die Moore zu
entwässern und wertvolles Holz einzuschlagen. Ist der Boden erst
entwässert, trocknet der Torf und setzt - mit oder ohne Brandrodung
- CO2 frei.

Der so gerodete Wald kann sich nicht mehr erholen. Wissenschaftler
gehen davon aus, dass im Jahr 2010 bei ungebremster Entwaldung kein
Urwald mehr auf Sumatra existiert. "Das Leben in den Urwäldern
Indonesiens wird auch für den deutschen Palmöl-Bedarf vernichtet",
sagt Jettka. "Für Palmöl in Lebensmitteln, Kosmetik und Kraftwerken
wird das Klima aufgeheizt, werden Menschen vertrieben und Lebensräume
zerstört."

Durch die fortschreitende Waldzerstörung ist Indonesien, nach
China und den USA, der weltweit drittgrößte Erzeuger von
Treibhausgasen. Etwa ein Fünftel der globalen Treibhausgas-Emissionen
stammt aus der Zerstörung klimastabilisierender Wälder - mehr als aus
dem weltweiten Autoverkehr. Greenpeace fordert die im Dezember auf
Bali versammelten Regierungen auf, innerhalb eines verbindlichen
Kyoto-Nachfolgeabkommens den Urwald weltweit unter Schutz zu stellen
und Finanzierungsinstrumente dafür zu entwickeln.

Achtung Redaktionen: Björn Jettka erreichen Sie auf Sumatra unter
Tel. +62-8137-8974956 oder +49-171-8780 778 (der Zeitunterschied
beträgt plus 6 Stunden), Pressesprecherin Simone Miller unter Tel.
0171-8706 647. Fotos von der Aktion und der Urwaldschutzstation
finden Sie unter www.greenpeacefoto.de, für Videomaterial wenden Sie
sich bitte an TNC, Thomas Reinecke unter Tel. 0173-608 8620.
Internet: www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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