(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Berlin bekommt mehr Geld vom Bund: Weitgehende Einigung bei Verhandlungen zwischen Senat und Kanzleramt über Hauptstadtaufgaben

Geschrieben am 25-10-2007

Berlin (ots) - Die deutsche Hauptstadt soll vom Bund mehr Geld für
die Staatsoper, die innere Sicherheit im Parlaments- und
Regierungsviertel und für Gedenkstätten von nationaler Bedeutung
erhalten. Die Verhandlungen zwischen Senat und Kanzleramt sind nach
Informationen des Tagesspiegel weitgehend abgeschlossen. "Es kann
jetzt schnell gehen, dass sich beide Seiten einigen", hieß es am
Donnerstag aus informierten Kreisen.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Regierende Bürgermeister Klaus
Wowereit (SPD) wollen das Gesamtpaket gemeinsam präsentieren.
Offenbar ist der Senat bereit, das Angebot des Bundes für die
Staatsoper Unter den Linden anzunehmen. Es geht, wie berichtet, um
200 Millionen Euro für deren Sanierung. Im Gegenzug erklärt sich die
Berliner Landesregierung offenbar bereit, die jährlichen Zuschüsse
für die Oper um 10 Millionen Euro aufzustocken. In diesem Fall werden
sich allerdings die Deutsche und die Komische Oper benachteiligt
fühlen. Dieses Problem muss in den abschließenden Gesprächen zwischen
Senat und Bundesregierung geklärt werden.
Der zweite Streitpunkt, der noch ausgeräumt werden muss, sind die
laufenden Kosten für den Flughafen Tempelhof nach der geplanten
Schließung im Oktober 2008. Es soll sich um sechs bis zehn Millionen
Euro pro Jahr handeln. Der Bund ist Mehrheitseigentümer des Gebäudes
und ihm gehört ein Teil des Flughafengeländes, aber er will Berlin an
den Unterhaltungskosten der Immobilie beteiligen. Den Flughafen offen
zu halten, wird von der Bundesregierung nicht gefordert. Der Senat
ist dem Vernehmen nach bereit, darüber zu verhandeln, aber nicht im
Rahmen der Hauptstadtfinanzierung.
Bei den jahrelang umstrittenen "hauptstadtbedingten Aufwendungen im
Sicherheitsbereich" sind sich Berlin und der Bund offenbar auf halbem
Weg entgegengekommen. Bisher wurden für Personal und Ausrüstung - vom
Schlagstock und Helm bis zu Hubschraubern und Rettungsfahrzeugen-
38,4 Millionen Euro pro Jahr an die Hauptstadt überwiesen. Der Senat
wollte mehr als 100 Millionen Euro jährlich haben, um die Ausgaben zu
decken. Wie aus Verhandlungskreisen verlautet, sollen die Zuschüsse
auf etwa 70 Millionen Euro aufgestockt werden.
In welchem Umfang die Bundesregierung dem Land bei der Finanzierung
nationaler Gedenkstätten entgegenkommt, ist bisher nicht bekannt. Der
Senat hatte ursprünglich 20 Millionen Euro zusätzlich gefordert mit
dem Argument, dass vor allem die Erinnerung an den
nationalsozialistischen Terror und das DDR-Unrecht eine
gesamtstaatliche Aufgabe sei und entsprechend finanziert werden
müsste.
Im Juni 2007 wurden die Verhandlungen über eine bessere Finanzierung
hauptstadtbedingter Aufgaben durch den Bund, die lange Zeit auf der
Stelle traten, neu organisiert. Auf Bitten des Kanzleramtschefs
Thomas de Maiziére (CDU) hatte Wowereit eine Liste der wichtigsten
Wünsche aufgeschrieben. Über dieses Verhandlungspaket wurde in
mehreren vertraulichen Runden beraten. Auch der Senat ist an einem
raschen Abschluss der Gespräche interessiert, wie es hieß. Das würde
gut in die laufenden Beratungen zum Landeshaushalt 2008/09 passen.
Der Etat würde durch die erzielten Kompromisse mittelfristig
beträchtlich entlastet. Ein Senatssprecher wollte sich zum Stand der
Hauptstadtverhandlungen nicht äußern. Der Sprecher von
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte: "Letzte
Vereinbarungen sind noch nicht getroffen."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

100461

weitere Artikel:
  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert den Disput um eine Dokumentationsstätte zur Vertreibung Frankfurt/Oder (ots) - Mehr als sechs Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist es an der Zeit, dass der Staat Deutschland der Großkatastrophe der Vertreibung von 15 Millionen Deutschen aus Ost- und Südosteuropa ein würdiges Mal setzt, in der Hauptstadt. Dies sollte zukunftsgerichtet im Geist der Versöhnung sein - es dürfen aber hässliche Wahrheiten über frühere Verirrungen ethnischer Reinheitsideen und Nationalismen heutiger EU-Partner nicht unter den Teppich gekehrt werden. Nur so kann daraus auch eine Lehre für die Zukunft mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar Mindestlohn Ulm (ots) - Es gibt Begriffe, die das verbreitete Bedürfnis nach Gerechtigkeit prächtig bedienen - "Mindestlohn" ist einer davon. Daher wird die Diskussion darüber nicht unter dem Gesichtspunkt geführt, welche Ergebnisse ein staatlich vorgeschriebener Lohn auf die Unternehmen und damit auf den Arbeitsmarkt haben wird. Der Mindestlohn ist zur Chiffre für eine Politik des vermeintlichen sozialen Ausgleichs umgedeutet worden. SPD-Chef Kurt Beck glaubt damit das linke Profil seiner Partei zu schärfen, gleichzeitig kittet er den Riss zu Arbeitsminister mehr...

  • Westfalenpost: Becks Aufschwung Die SPD vor ihrem Hamburger Parteitag Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer Wollte man beckmesserisch sein, man könnte den Sozialdemokraten nachsagen, dass schon das Motto ihres Parteitages eine Flunkerei ist. "Aufschwung für alle"? Es geht in Hamburg zuvörderst um den Aufschwung für einen: Kurt Beck, der bislang als SPD-Chef keine durchweg überzeugende Vorstellung abgeliefert hat, schwingt sich zum starken Mann auf, dem einzig verbleibenden, nachdem er das Herzensthema der sozialen Gerechtigkeit gekapert und seine Rivalen in der SPD mattgesetzt hat. Ob daraus dann auch mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Bahnstreik Stuttgart (ots) - Die Waffen der Lokführer werden langsam stumpf. Auch der mit 30 Stunden längste Streik der gegenwärtigen Tarifauseinandersetzung mit der Bahn hat am Donnerstag kein Chaos ausgelöst. Reisende und Bahn waren auf Zugausfälle eingestellt. Dennoch: Das Erreichen des Arbeitsplatzes oder des Unterrichts war vielerorts mit einiger Mühe verbunden, fielen doch allein in Stuttgart drei S-Bahn-Linien komplett aus. Warum die Bahn auf der Hälfte der Linien einen 30-Minuten-Takt und auf anderen gar nicht fuhr, statt mit einem Stundentakt mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu ALG I Halle (ots) - Wie auch immer man über die längere Auszahlung des Arbeitslosengeldes I an ältere Arbeitslose denkt, eines ist klar: Es ist ein Symbolthema. Für den Osten könnte das fatale Folgen haben. Denn das ALG I würde unterschiedslos an alle Älteren länger gezahlt. Dabei hat der Osten dies viel weniger nötig, weil es hier kaum Empfänger gibt. Ohnehin beträgt die reale Bezugsdauer im Schnitt sechs Monate - bundesweit. Es geht um Gerechtigkeit für eine Minderheit. Wird das ALG I länger ausgezahlt, ist Deutschland symbolisch möglicherweise mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht