(Registrieren)

Stuttgarter Nachrichten: Müntefering und Thierse streiten über bindende Wirkung des Parteitagsbeschlusses zu Alg I UZ: Kritik an Steinbach/Vertriebenen-Zentrum

Geschrieben am 24-10-2007

Stuttgart (ots) - Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) und
SPD-Vorstandsmitglied Wolfgang Thierse streiten über die bindende
Wirkung des bevorstehenden Beschlusses des SPD-Parteitags zum
Arbeitslosengeld (Alg) I. Beschlüsse von Parteitagen seien noch kein
"Koalitions- und Regierungshandeln", sagte Arbeitsminister
Müntefering der "Frankfurter Rundschau". Dagegen betont
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse im Interview den Stuttgarter
Nachrichten (Donnerstag): "Franz Müntefering war lang genug
Parteichef um zu wissen, dass Parteitagsbeschlüsse einen bindenden
Auftragscharakter haben. In den Koalitionsgesprächen werden Beck und
Müntefering gemeinsam für die Umsetzung des Parteitagsbeschluss
eintreten."

Thierse sprach sich dafür aus, an der Agenda festzuhalten, deren
Einzelheiten aber zu prüfen. Müntefering warnte seine Partei
eindringlich vor weitergehenden Änderungen an der Reform-Agenda 2010.
"Wir dürfen nicht zurückwollen." Er machte eine längere Zahlung des
Arbeitslosengeldes (ALG) I von einer soliden Finanzierbarkeit
abhängig. Thierse sieht indes gute Chancen, für "eine vernünftige
Einigung mit der CDU. "Die CDU hat doch selbst auf ihrem Parteitag
auf Vorschlag von Parteivize Rüttgers beschlossen, Alg I zu
verlängern. Kanzlerin Merkel hat dem bis heute nicht widersprochen."

Auf die Frage, ob weitere Änderungen an der Agenda 2010 folgten -
sei es bei der Rente mit 67 oder beim Alg II - sagte Thierse:
"Sämtliche Korrekturen, die an diesen Punkten vorgenommen würden,
wären keine Rücknahme der Agenda 2010. Das Reformwerk ist so komplex,
dass wir die Wirkung prüfen und nachjustieren müssen, wo es notwendig
ist." So müsse sich die Höhe des Alg II an den tatsächlichen
Lebenshaltungskosten bemessen. "Darum können wir nicht aus
dogmatischen Gründen sagen: Die Preisentwicklung interessiert uns
nicht." Dasselbe gelte für die Rente mit 67. "In diesem langen
Prozess bis die Rente tatsächlich mit 67 ausbezahlt wird, müssen wir
prüfen, wo Arbeitnehmer aus subjektiven oder aus objektiven Gründen
gehindert sind, bis 67 zu arbeiten."

Scharfe Kritik übte Thierse darüber hinaus an Erika Steinbach,
Präsidentin des Bundes der Vertriebenen. Nachdem sich die
Bundesregierung auf ein Dokumentationszentrum zum Schicksal der
Vertriebenen in Europa verständigt hat, dringt Steinbach nach wie vor
auf ein "Zentrum gegen Vertreibung" und darauf, an der Konzeption des
Dokumentationszentrums beteiligt zu werden. Thierse: "Wir bauen nicht
das "Zentrum gegen Vertreibungen". Das ist das Projekt des Bundes der
Vertriebenen. Davon klar unterschieden ist das, was die Koalition tun
wird. Der Unterschied ist wichtig. Frau Steinbach betreibt
absichtsvolle Verwischung der Unterschiede - und das ist nicht
hinzunehmen.

Originaltext: Stuttgarter Nachrichten
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39937.rss2

Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: 0711 / 7205 - 7110
cvd@stn.zgs.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

100229

weitere Artikel:
  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung schreibt zu Seehofers Plänen gegen Gammelfleisch: Frankfurt/Oder (ots) - Dass das Bundeskabinett nunmehr härtere Strafen für Händler von Ekelfleisch beschlossen hat, ist zwar löblich und ein erster Schritt in die richtige Richtung. Er reicht allerdings bei weitem nicht aus. Was sind schon Bußgelder zwischen 20 000 und 50 000 Euro, wenn Händler mit Gammelfleisch Umsätze von mehreren hunderttausend Euro erzielen können. Man sollte ihnen die Geschäftsgrundlage entziehen. +++ Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506 Pressemappe via mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG, Rostock, zur Kinderstudie Rostock (ots) - Die junge Generation, die im immer älter werdenden Deutschland zu einer Zehn-Prozent-Minderheit zusammengeschmolzen ist, braucht mehr als wohlfeile Sonntagsreden, mehr als kleinlichen Streit um ein wenig mehr Betreuungsmöglichkeiten der Kleinsten oder Ganztagsschulen für die Älteren. Um wirkliche Chancengleichheit bei Kindern zu erreichen, um die Talente jedes Kindes zu erkennen und zu fördern, muss die Gesellschaft bereit sein, wesentlich mehr in die junge Generation zu investieren als bisher. Mehr Geld und vor allem mehr mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Regierung beschließt Maßnahmen gegen Bürokratie Abbau mit System Cottbus (ots) - Eines kann man der gelernten Physikerin und Bundeskanlerin Angela Merkel wahrlich nicht absprechen: Systematik. Wie sie an den Bürokratieabbau herangeht, hat etwas Naturwissenschaftliches. Statt viele subjektive Einzelentscheidungen zu treffen, setzt sie einen strukturellen Prozess in Gang, der irgendwann seine eigene Dynamik entfalten wird. Erst eine Zielvorgabe, minus 25 Prozent, dann Mechanismen der Kontrolle und der Bereinigung. Das ist auch die einzige Methode, die wirksam sein kann, wenn eine Körperschaft wie die mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Sicherheit für Feuerwehrleute Ängste ernst nehmen Cottbus (ots) - Gerade die Wurst auf den Grill gelegt, den Rasenmäher angestellt oder den Schlitten aus dem Keller geholt - plötzlich heult die Sirene oder plärrt der Pieper. Jegliche Vorhaben sind über den Haufen geworfen. Jedenfalls dann, wenn ein Familienmitglied engagiert bei der freiwilligen Feuerwehr ist. Doch nicht allein die Freizeit ist es, die Feuerwehrfrauen und -männer dem Gemeinwohl - meist auch mit Freude an der ehrenamtlichen Arbeit - geben. Oft geraten sie bei ihren Einsätzen in Gefahren. Das können die großen bei Bränden, mehr...

  • Lausitzer Rundschau: EKD warnt vor weiteren Auslandseinsätzen der Bundeswehr Neue Zeiten Cottbus (ots) - Frieden ist eines der Kernthemen der Evangelischen Kirche. Gerade in Ostdeutschland kann man die Rolle der kirchlichen Friedensbewegung beim Fall der Mauer 1989 gar nicht stark genug hervorheben. Insofern wurde es allerhöchste Zeit, dass die EKD mit einer Friedensdenkschrift zum ersten Mal seit 1981 einen Grundlagentext zu diesem Thema vorgelegt hat. Mancher Lausitzer mag dennoch vom EKD-Papier enttäuscht sein: Denn denkt man an die Bürgerbewegung in den letzten Jahren des real existierenden Sozialismus, an Parolen wie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht