(Registrieren)

Kölner Erzbischof verband Verbleib im Amt mit Ergebnis der Kölner Missbrauchsstudie Kardinal Rainer Woelki: Bei Vertuschungsvorwürfen muss das Domkapitel eben neu wählen

Geschrieben am 29-10-2020

Köln (ots) - Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Woelki, hat seinen Verbleib im Amt an das Ergebnis des von ihm selbst beauftragten Gutachtens zum Umgang der Bistumleitung mit Fällen sexuellen Missbrauchs gebunden. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe) berichtet, nahm Woelki in einer Sitzung des Diözesanpastoralrats am 16. November 2018 zum Design der Studie und den möglichen Folgen Stellung. Nach Angaben eines Teilnehmers führte der Kardinal "in seiner ihm manchmal eigenen lockeren Weise" aus, "dass keine Rücksichten genommen" werden könnten, sondern "lückenlose Aufklärung" erforderlich sei. Wenn sich dann herausstellen sollte, so Woelki weiter, dass man ihm doch vorwerfen könne, an Vertuschungen von Missbrauch beteiligt gewesen zu sein, dann müsse "das Domkapitel eben neu wählen. So einfach ist das." Neuwahl des Domkapitels bedeutet im Klartext: vorheriger Rücktritt des amtierenden Erzbischofs. "Das kam sehr locker rüber und dadurch auch sehr glaubwürdig", so der Ohren- und Augenzeuge weiter. Der Kardinal habe "damit natürlich den Eindruck vermittelt, dass er mit all diesen Dingen nichts zu tun hatte, also selber ganz sauber ist". Er habe offenbar "damals nicht damit gerechnet, dass ihm das auf die Füße fällt, sondern war sich sicher, dass er da sauber rauskommt". Daran melden Experten unterdessen Zweifel an, nachdem erste Vorgänge aus der Zeit von Woelkis Vorgänger, Kardinal Joachim Meisner, öffentlich geworden sind. Im Fall eines früheren Wuppertaler Pfarrers, gegen den die Kölner Staatsanwaltschaft im Juli Anklage wegen sexuellen Missbrauchs zweier Nichten in den 1990er-Jahren erhoben hat, räumte das Erzbistum inzwischen das Versäumnis ein, den Vatikan 2010 nicht informiert zu haben. Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller spricht von einem "offenkundig rechts- und pflichtwidrigen Verhalten der Kölner Akteure". Neben den unmittelbar Zuständigen kämen auch weitere Verantwortliche in den Blick, so Schüller: "Hier ist zunächst an Woelki zu denken, der als Regionalbischof für den Nordteil des Erzbistums zuständig war."

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/66749/4747742
OTS: Kölner Stadt-Anzeiger

Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

754243

weitere Artikel:
  • Gewerkschaft appelliert: Werkverträge und Leiharbeit in Fleischbranche verbieten Osnabrück (ots) - Gewerkschaft appelliert: Werkverträge und Leiharbeit in Fleischbranche verbieten NGG-Chef stellt klar: Tarifvertrag wird es nur ohne Leiharbeit geben Osnabrück. Die Gewerkschaft Nahrung - Genuss - Gaststätten (NGG) hat die Parteien im Bundestag aufgefordert, Werkverträge und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft ohne Einschränkungen zu verbieten. NGG-Vorsitzender Guido Zeitler teilte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mit: "Jede Art von Beschäftigung durch einen fremden Unternehmer bietet die Möglichkeit, sich an gesetzlichen mehr...

  • Verfassungsschutz überprüfte auf Anfrage von Ministerien Hunderte Nichtregierungsorganisationen Osnabrück (ots) - Verfassungsschutz überprüfte auf Anfrage von Ministerien Hunderte Nichtregierungsorganisationen Bei Anträgen auf Förderung - Kritik von Datenschutzbeauftragtem und Linken Osnabrück. Der Verfassungsschutz hat auf Anfrage von Ministerien in den vergangenen Jahren Hunderte Nichtregierungsorganisationen überprüft. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linken im Bundestag. Erstmals werden hier Zahlen zum umstrittenen sogenannten Haber-Verfahren genannt. mehr...

  • Deutsche würden mehrheitlich für Biden stimmen, Trump nur in Russland Favorit / Internationale Umfrage zur US-Wahl Hamburg (ots) - Die deutschen Wählerinnen und Wähler haben bei der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl einen klaren Favoriten. 62 Prozent aller Bundesbürger würden sich für den demokratischen Kandidaten Joe Biden entscheiden, wenn Sie bei der Wahl am 03. November abstimmen dürften. Lediglich jeder zehnte Deutsche (10%) würde Donald Trump seine Stimme geben. Das ist das Ergebnis einer internationalen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Ipsos, die vom 25. September bis zum 09. Oktober 2020 in 24 Ländern durchgeführt wurde. Allerdings mehr...

  • VAUNET-Appell an die Politik: "Private Medien benötigen weitere Unterstützung wie Infrastrukturförderung und Belastungsmoratorium" München/Berlin (ots) - Die privaten Medien haben nicht nur in der Krise ihre systemrelevante und gesellschaftliche Bedeutung und Leistungsfähigkeit eindrucksvoll bewiesen. Sie spielen außerdem eine wichtige Rolle für den Beitrag, den die Werbung für das Wiederhochfahren der Wirtschaft leisten kann. Gleichzeitig waren und sind sie selbst teils dramatisch von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen - sowohl auf der gestiegenen Kostenseite durch Mehrproduktionen aufgrund der Corona-Krise als auch durch den Wegfall von Werbeeinnahmen. Die mehr...

  • Sebastian Lederer steht als einziger Bundestagskandidat im Wahlkreis Konstanz für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens (FOTO) Kreis Konstanz (ots) - Der Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen bei der Bundestagswahl 2021 unterstützt die Petition "Konstanz sagt's dem Bundestag: Wir wollen mehr Klimaschutz!" von Britta Nolte und Schwarm for Future. In dieser werden die Bundestagskandidat*innen aufgefordert sich zur 1,5-Grad-Politik zu positionieren. Sebastian Lederer bekennt sich klar dazu: "Ich stehe aus fester Überzeugung für die Einhaltung der 1,5°C Grenze. Das ist notwendig, um die schlimmsten Folgen für den Planeten noch abzuwenden. Die Folgen des Klimawandels sehen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht