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Es geht nur gemeinsam / Kommentar von Christian Latz zu Lösungen gegen Drogenkonsum an öffentlichen Plätzen

Geschrieben am 20-10-2020

Berlin (ots) - Kurzform:

An vielen Ecken ist der offene Konsum von Drogen unerträglich geworden. Was nicht genug vorhanden ist, ist eine ausreichende Verzahnung zwischen der Arbeit der Sicherheitskräfte, der direkten, ambulanten Hilfsinfrastruktur für die Suchtkranken und den Angeboten, die den Menschen langfristig aus dem Teufelskreis von Obdachlosigkeit und Drogensucht wieder heraushelfen. Vor allem der letzte Punkt ist wichtig und muss ausreichend gefördert werden. Die Drogenhilfe ringt mit vielen Herausforderungen. Die Öffnungszeiten der Konsumräume sind zu kurz. Für neue Räume finden Land und Bezirke keine Orte. Aber gerade dort müsste die Vernetzung zwischen den Senatsverwaltungen, den Bezirken und den freien Trägern noch stärker sein. Denn bei aller Wut über Spritzbesteck auf Kinderspielplätzen: Die Süchtigen sind Menschen, denen geholfen werden muss.

Der vollständige Kommentar:

Ein Blick auf die neue Karte zum Drogenkonsum, die der Senat im Rahmen der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage veröffentlicht hat, spricht Bände: Ob in Kreuzberg, Neukölln, Mitte, Moabit, Wedding oder Schöneberg, überall an diesen Orten fanden Sozialarbeiter, Grünpfleger und Straßenreiniger im vergangenen Jahr dutzendfach gebrauchte Spritzen. All diese Gebiete sind Drogen-Hotspots. Zuletzt nahm ein Kind einer Kita auf einem Spielplatz Drogenutensilien in den Mund. Es ist ein gravierendes Problem: An vielen der einschlägig bekannten Ecken ist der offene Konsum von Drogen unerträglich geworden.

Zwar wurden in der Vergangenheit gute Projekte wie die ersten festen Drogenkonsumräume und begleitende Sozialarbeit für die Suchtkranken initiiert. Sieht man sich die Zustände in manchen Parks und U-Bahnhöfen an, scheint das jedoch kaum für Abhilfe zu sorgen. Was nicht genug vorhanden ist, ist eine ausreichende Verzahnung zwischen der Arbeit der Sicherheitskräfte, der direkten, ambulanten Hilfsinfrastruktur für die Suchtkranken und den Angeboten, die den Menschen langfristig aus dem Teufelskreis von Obdachlosigkeit und Drogensucht wieder heraushelfen. Vor allem der letzte Punkt ist wichtig und muss ausreichend gefördert werden. Sonst bekämpft Berlin dauerhaft nur die Symptome des Problems. Die Drogenhilfe ringt mit vielen Herausforderungen. Die Öffnungszeiten der Konsumräume sind zu kurz. Für neue Räume finden Land und Bezirke keine Orte. Aber gerade dort müsste die Vernetzung zwischen den Senatsverwaltungen, den Bezirken und den freien Trägern noch stärker sein. Denn bei aller Wut über Spritzbesteck auf Kinderspielplätzen: Die Süchtigen sind Menschen, denen geholfen werden muss.

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BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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