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Keine PS-Protze für Anfänger / Kommentar von Alexander Dinger zu 500-PS-Mietwagen

Geschrieben am 12-10-2020

Berlin (ots) - Kurzform:

Hochmotorisierte Autos können ohne große Hürden über Anbieter im Internet gemietet werden - egal, wie erfahren die Fahrer sind. Ein Problem für Ermittler: Es ist schwer nachzuweisen, wer Mieter und wer Fahrer ist. Eine gesetzliche Regulierung sei diffizil, teilen die Behörden mit, da die Vertragsfreiheit in Deutschland nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ein hohes Rechtsgut darstellt. Wenn Autohersteller und -vermieter selbst die Bremse nicht finden, muss der Staat handeln. Dafür braucht es nicht einmal neue Gesetze. Blitzer, Tempo 30 an Raserstrecken und eine konsequente Verfolgung helfen schon. Dazu zählt auch, Führerscheine einzukassieren und Autos sicherzustellen. Nichts wäre für Protzfahrer härter, als künftig den Bus oder das Fahrrad nehmen zu müssen.

Der vollständige Kommentar:

Noch vor wenigen Jahren zählte es für Fahranfänger zu den gängigen Gefahrenquellen, dass das erste eigene Auto untermotorisiert ist. Überholmanöver sollten nur dann gestartet werden, wenn die Strecke lang genug und keine weiteren Autos in Sichtweite waren. Das war eine Zeit, in der Autos mit mehr als 70 PS als gut motorisiert galten. Heute kann man Wagen mieten, die mehr als 500 PS haben. Diese Geschosse gehören nicht in die Hände von Fahranfängern und schon gar nicht in Innenstädte. Dafür müssten aber Gesetze geändert werden. Das ist jedoch schwierig. Hochmotorisierte Autos können ohne große Hürden über Anbieter im Internet gemietet werden - egal, wie erfahren die Fahrer sind. Ein Problem für Ermittler: Es ist schwer nachzuweisen, wer Mieter und wer Fahrer ist. Eine gesetzliche Regulierung sei diffizil, teilen die Behörden mit, da die Vertragsfreiheit in Deutschland nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ein hohes Rechtsgut darstellt.

Allerdings kommt es gerade mit Mietwagen immer wieder zu schweren Unfällen. Zuletzt Ende August am Kurfürstendamm. Das Fahrzeug war in einen Kleinwagen gefahren. Eine Frau und ihre Tochter wurden dabei schwer verletzt. Der Mietwagen soll mehr als 500 PS gehabt haben, und der Fahrer soll sich vor dem Unfall mit 100 Kilometern pro Stunde ein Rennen geliefert haben. So ist ein Auto nicht nur ein Auto, sondern wird auch zur Waffe.

Wenn Autohersteller und -vermieter selbst die Bremse nicht finden, muss der Staat handeln. Dafür braucht es nicht einmal neue Gesetze. Blitzer, Tempo 30 an Raserstrecken und eine konsequente Verfolgung helfen schon. Dazu zählt auch, Führerscheine einzukassieren und Autos sicherzustellen. Nichts wäre für Protzfahrer härter, als künftig den Bus oder das Fahrrad nehmen zu müssen.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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