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In der Klemme / Kommentar zum Britischen Pfund von Wolf Brandes

Geschrieben am 17-09-2020

Frankfurt (ots) - Das war offensichtlich nicht das, was sich die Märkte von der Band of England (BoE) erhofft hatten. Die britische Notenbank hat gestern ihre Geldpolitik bestätigt und weitere Lockerungen in Aussicht gestellt. Das Volumen der Wertpapierkäufe ist unverändert, wie die BoE mitteilte. Und auch beim Leitzins tat sich nichts, er bleibt auf einem Rekordtief von 0,1%. Damit hat die BoE ihr Zinspulver trockengehalten. Volkswirte hatten damit gerechnet, doch die Märkte waren enttäuscht und straften das Pfund ab.

Die britische Währung fiel unmittelbar nach der Entscheidung zum Dollar um 0,7% auf ein Tagestief - und lief dann wieder nach oben. Ähnlich war die Kursentwicklung des Euro zum Dollar am selben Tag - um Stunden zeitversetzt. Die Entscheidung der US-Notenbank, die Nullzinspolitik weitere drei Jahre fortzuschreiben, war auch keine Überraschung. Doch angesichts der verhaltenen Aussagen von Fed-Chef Powell zum Wachstum reagierten die Händler nervös. Der Euro kam heftig unter Druck und stürzte innerhalb von 24 Stunden um etwa 1% ab. Das sind bemerkenswerte Intraday-Bewegungen.

Wie nervös die Forex-Märkte sind, zeigt die längerfristige Betrachtung des Kabels - so der Spitzname für das Währungspaar Pfund gegen Dollar. Während in den vergangenen Monaten die beiden im Vergleich zum Euro relativ parallel liefen, kam es seit August zu Abweichungen. Ende August koppelte sich das Pfund ab und schoss in die Höhe - um im September relativ zum Dollar wieder weit zurückzufallen. Solche Turbulenzen sind Achterbahnfahrten für Investoren und die Wirtschaft.

Dass die Unsicherheit beim Pfund besonders groß ist, liegt wenig überraschend am Brexit-Thema. Da sich die Beziehungen zwischen UK und der EU verhärtet haben, droht ein Ausscheiden ohne ein Handelsabkommen. Auch aus Sicht der BoE ist das die Hauptgefahr - die dazu führt, dass die Bank verstärkt über negative Zinsen nachdenkt. Da die Märkte auf Jahressicht eine Zinssenkung um 15 Basispunkte einpreisen, sind die Nullzinsen eigentlich ausgemacht - sicher ist das aber nicht. Im Fall von irgendeiner Form der Annäherung an die EU sieht es für das Pfund gleich ganz anders aus.

Schuld an den starken Pfund-Schwankungen ist aber nicht nur das Brexit-Chaos, sondern auch die Verunsicherungen durch die Coronakrise mit steigenden Infektionszahlen und Risiken am Arbeitsmarkt. So wundert es nicht, dass Analysten meinen, das Pfund könnte "sehr tief" fallen. Davon kann beim Euro übrigens keine Rede sein.

(Börsen-Zeitung, 18.09.2020)

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