(Registrieren)

Kommentar: Die Gefahr der großen Zahlen

Geschrieben am 25-03-2020

Düsseldorf (ots) - Na klar, Donald Trump will wieder alle toppen. Das Konjunkturpaket, das der US-Präsident verkündet hat, soll zwei Billionen Dollar umfassen. Billionen! Zum Vergleich: Das entspricht ungefähr dem Betrag, den Deutschland über den Zeitraum von 25 Jahren für die Wiedervereinigung aufgewandt hat. Wer aber für die kurze Frist derart monumentale Beträge mobilisiert, geht hohe Risiken ein. Zum einen ist es nie genug, zum anderen entsteht ein Wettlauf wie bei der Aufrüstung im Kalten Krieg. Alle Waffen liegen auf dem Tisch, hatte Finanzminister Olaf Schulz jüngst gesagt. Jetzt hat der Bundestag den Nachtragshaushalt von 156 Milliarden Euro verabschiedet, der im Vergleich mit den USA trotz seiner historischen Dimension klein klingt. Die großen Zahlen sollen Vertrauen stiften, doch sie werden folgende Generationen belasten. Und wie soll das eigentlich gehen, wenn das nächste neuartige Virus sich auf die Reise macht oder andere Krisen umfassende Reaktionen erfordern? Keine Frage, die Wirtschaft muss unterstützt werden. Aber viel wichtiger als der Zahlenzauber, der selbst an den Finanzmärkten verpufft, sind die Details. Kleine und mittlere Unternehmen, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, geraten jetzt in Not, weil bei ihnen die Kosten weiterlaufen, während die Umsätze wegbrechen. Viele können das nur einige Wochen überstehen, und da helfen ihnen auch Kredite wenig. Deswegen sind die Einmalzahlungen von bis zu 15.000 Euro pro Unternehmen ebenso wie die Kurzarbeiterregelung so wichtig. Die Antragsflut bei diesen Instrumenten muss schnell abgearbeitet werden. Die Behörden müssen so ausgestattet werden, dass sie das unter den derzeit ohnehin erschwerten Arbeitsbedingungen hinkriegen. Das hilft mehr als das nächste Milliarden- oder Billionenversprechen.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4556862
OTS: Rheinische Post

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

726503

weitere Artikel:
  • Die Stunde des Staates / Mit enormer Geschwindigkeit hat die Bundesregierung ein milliardenschweres Hilfsprogramm verabschiedet. Nun muss das Geld sehr schnell fließen. Von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Dieser Bundestag ist das - mit Abstand - beste Parlament, das man sich in der Corona-Krise nur wünschen kann, könnte man jetzt kalauern, wenn die Situation nicht so verdammt ernst wäre. Allerdings hat der ausgedünnte und peinlich auf räumlicher Distanz zwischen den Abgeordneten bedachte Bundestag gestern wirklich Historisches geleistet. Er hat in großem Einvernehmen, ohne das sonst übliche Parteiengezänk, grünes Licht für milliardenschwere Hilfspakete zur Linderung der Folgen der Corona-Krise gegeben. Es bleibt festzuhalten: mehr...

  • Kommentar zu den täglichen Zahlen zur Corona-Pandemie Stuttgart (ots) - Auch wenn die stetig nach oben gehenden Zahlen Angst machen - es geht nicht ohne sie. Sie führen klar vor Augen, dass die jetzt ergriffenen Maßnahmen zur Wahrung der sozialen Distanz absolut notwendig sind. Wer rechnen kann, der weiß, dass es wohl noch eine Zeit lang nach oben gehen wird - schließlich dauert es im besten Fall so lange wie die Ansteckungszeit, bis die Infektionswelle abebbt, also rund zwei Wochen. Hoffnungsfroh stimmt indes, dass die Zahl der neuen Fälle, die täglich dazukommen, womöglich schon jetzt zurückgeht, mehr...

  • Scholz appelliert an Banken: "Jetzt zügig KfW-Kredite zur Verfügung stellen"/ Finanzminister: "Für Firmen kommt es auf jede Minute an" Düsseldorf (ots) - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat an die Banken und Sparkassen appelliert, die Anträge der Unternehmen auf KfW-Überbrückungskredite so schnell wie möglich zu bearbeiten. "Ich appelliere an die Kreditinstitute im Land, den Unternehmen zügig die KfW-Kredite zur Verfügung zu stellen", sagte Scholz der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Denn für die Firmen und Betriebe kommt es auf jede Minute an", sagte Scholz. "Als Gesetzgeber tun wir unseren Teil, jetzt sind die Banken gefragt. Die Programme werden am besten mehr...

  • Scholz lehnt Eurobonds oder Corona-Anleihen der Euro-Länder ab Düsseldorf (ots) - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat gemeinsame Staatsanleihen der Euro-Länder, sogenannte Eurobonds oder Corona-Bonds, abgelehnt. "Die Notwendigkeit, solche neuen Instrumente zu erfinden, gibt es im Augenblick nicht", sagte Scholz der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Die Solidarität innerhalb Europas lässt sich auf den bestehenden Wegen bewirken, etwa durch Maßnahmen, die die Europäische Kommission aus ihren Haushaltsmitteln unmittelbar auf den Weg bringt", sagte der Minister. "Zudem gibt es die Europäische mehr...

  • Scholz will mit Staatsbeteiligungen auch Gewinne erzielen Düsseldorf (ots) - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will mit Staatsbeteiligungen an Unternehmen, die während der Corona-Krise notwendig werden, auch Gewinne beim späteren Anteilsverkauf erzielen . "Der Staat will die Anteile natürlich nicht auf Dauer behalten, sondern in der Krise den Erhalt des Unternehmens sichern", sagte Scholz der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Wenn sich die Lage normalisiert hat, wollen wir sie wieder verkaufen", versicherte der Minister. "Wir setzen darauf, dass die wirtschaftliche Belebung so groß ist, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht