(Registrieren)

Staat muss Vorsorge treffen / Kommentar von Dominik Bath über Hilfe gegen Corona

Geschrieben am 24-03-2020

Berlin (ots) - Kurzform: Weil andere Aufträge ausbleiben, aber auch, weil die Wirtschaft ganz genau weiß, dass jetzt Hilfe nötig ist, haben einige Berliner Unternehmen bereits reagiert: In der Hauptstadt beginnt etwa ein Start-up noch in dieser Woche mit der Produktion von Desinfektionsmittel und eine Schneiderin näht Atemschutzmasken. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die von den Berliner Firmen nur in geringer Stückzahl produzierte medizinische Ausrüstung die Not in vielen Kliniken nicht lindern wird. Möglicherweise hätte sich die Bundesregierung schon frühzeitiger um die Beschaffung kümmern können - etwas als das Virus noch in China wütete. Ganz sicher aber ist die Politik in der Pflicht, jetzt die richtigen Lehren zu ziehen. Zwar sind medizinische Einrichtungen in der Regel dafür zuständig, selbst für die nötige Ausrüstung zu sorgen. Für Notlagen wie etwa eine Pandemie ist aber der Staat gefragt, Vorsorge zu treffen und Reserven aufzubauen.

Der vollständige Kommentar: Weil andere Aufträge ausbleiben, aber auch, weil die Wirtschaft ganz genau weiß, dass jetzt Hilfe nötig ist, haben einige Berliner Unternehmen bereits reagiert: In der deutschen Hauptstadt beginnt etwa ein Start-up noch in dieser Woche mit der Produktion von Desinfektionsmittel, eine Schneiderin näht Atemschutzmasken und ein 3-D-Druck-Netzwerk will Teile zuliefern, die zum Beispiel für die Produktion neuer Beatmungsgeräte benötigt werden. Angesichts der Krise durch die weitere Ausbreitung des Coronavirus ist die Hilfsbereitschaft groß und das Engagement auch ein Zeichen an die Stadtgesellschaft: Gemeinsam können wir diese Krise bewältigen! Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die von den Berliner Firmen nur in geringer Stückzahl produzierte medizinische Ausrüstung die Not in vielen Kliniken nicht lindern wird. Die Berliner Krankenhausgesellschaft hatte bereits beklagt, dass Atemschutzmasken, aber auch Schutzanzüge und Desinfektionsmittel in vielen Einrichtungen knapp werden. Ohne Frage, Krankenhäuser, Ärzte, aber auch Alten- und Pflegeheime nehmen Spenden von Unternehmen dankbar entgegen. Die großen Lücken werden aber wohl nur Materiallieferungen aus dem Ausland schließen können, um die sich die Politik gerade bemüht. Allerdings: Angesichts der Pandemie ist die Nachfrage weltweit groß. Darüber hinaus ist auch die Logistik durch zahlreiche geschlossene Grenzen schwierig. Möglicherweise hätte sich die Bundesregierung schon frühzeitiger um die Beschaffung kümmern können - etwas als das Virus noch in China wütete. Ganz sicher aber ist die Politik in der Pflicht, jetzt die richtigen Lehren zu ziehen. Zwar sind medizinische Einrichtungen in der Regel dafür zuständig, selbst für die nötige Ausrüstung zu sorgen. Für Notlagen wie etwa eine Pandemie ist aber der Staat gefragt, Vorsorge zu treffen und Reserven aufzubauen.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/53614/4555944
OTS: BERLINER MORGENPOST

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

726315

weitere Artikel:
  • Johnson versagt in der Corona-Krise / Von Jochen Wittmann Regensburg (ots) - Corona-Krise? Nicht in Großbritannien. Das dachten zumindest viele Briten, obwohl die Situation in den Krankenhäusern des Königreichs schon schlimme Ausmaße angenommen hat. Als ob das Virus ein Witz wäre: Unverantwortliche Insulaner ignorierten die Anweisung der Regierung, auf soziale Distanz zu gehen, fielen über Supermärkte her, leerten die Regale und vergnügten sich hinterher en masse in den öffentlichen Parks. Der Grund: Ein unsicher agierender Premierminister Boris Johnson zögerte durchgreifende Maßnahmen hinaus. Derweil mehr...

  • Abiturprüfungen: Es wird keine Wahl geben / Kommentar von Stephanie Streif Freiburg (ots) - In Krisenzeiten (aber auch sonst) muss daher die Frage erlaubt sein, ob Schülerinnen und Schüler in zwölf oder 13 Schuljahren nicht genug Noten und Punkte zusammengesammelt haben, die ihren Leistungsstand ausführlich dokumentieren. Und ob es dann diese eine Prüfung am Ende tatsächlich noch braucht. (...) Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann könnte sich noch drei, vier Wochen Zeit lassen, Alternativen zu prüfen. Viel Sinn hätte das aber nicht. Das Corona-Virus wird ihr nicht die Wahl lassen, die Pandemie wird auch mehr...

  • Kommentar zu Bürgerrechten in Zeiten von Corona Stuttgart (ots) - Niemand darf sich daran gewöhnen, dass ausgerechnet die Maßnahmen, die extrem weitgehend in das Leben der Bürger einschneiden - einschließlich schwerer Eingriffe in deren Grundrechte -, im Rahmen einer geradezu spiegelbildlich reduzierten parlamentarischen Kontrolle, wozu auch die verknappte Ausschussarbeit und stark beschleunigte Verfahren zählen, durchgesetzt werden. Im Gegenteil. Es muss unter allen Umständen der Grundsatz verteidigt werden, dass je drastischer die Eingriffe sind, desto intensiver die parlamentarische Beratung mehr...

  • NRW-Arbeitsagenturen rüsten sich für Kurzarbeit Düsseldorf (ots) - Die NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit bereitet sich auf einen Ansturm auf die Kurzarbeit vor. Behördenchef Torsten Withake sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch): "Innerhalb der vergangenen Woche hatten wir 13.000 Anzeigen von Kurzarbeit. Ich gehe davon aus, dass wir diese Anzahl mittlerweile weit überschritten haben." Auf die Frage, in welchen Branchen besonders viel Kurzarbeit angezeigt werde, sagte er: "In der Industrie wegen wegbrechender Lieferketten, in der Gastronomie und in der Hotellerie, mehr...

  • Thomas Geisel kritisiert Corona-Kurs von Bund und Ländern Düsseldorf (ots) - Der Oberbürgermeister der siebtgrößten deutschen Stadt, Thomas Geisel (SPD), wendet sich gegen den harten Corona-Kurs von Bund und Ländern. "Man konnte fast den Eindruck bekommen, die Politik befindet sich im Wettstreit darüber, wer schneller zu noch drastischeren Maßnahmen greift", schrieb der Chef der Landeshauptstadt in einem Gastbeitrag für die Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). Geisel sagte weiter: "Angst, bisweilen panische Angst vor dem Virus beherrscht vielerorts die Diskussion, insbesondere in den sozialen Medien. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht