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Wiederholung - "neues deutschland": Nur eine Ahnung - Kommentar zu den Folgen der Ausbreitung des Coronavirus für den reichen Norden

Geschrieben am 13-03-2020

Berlin (ots) - Die Ausbreitung des Coronavirus gibt den Menschen hierzulande eine Ahnung davon, was in anderen, ärmeren Regionen des Globus normal ist. So fürchten angesichts von Sars-CoV-2 derzeit viele um die eigene Gesundheit und die ihrer Lieben. Doch während in Europa nur fünf Prozent der Bevölkerung an Infektionen sterben, sind es in Afrika 40 Prozent. Eine Ahnung bekommt man derzeit davon, wie es sein könnte, wenn die ärztliche Behandlung nicht mehr sichergestellt ist. In anderen Teilen der Welt muss man damit jeden Tag leben - laut Weltgesundheitsorganisation ist die Hälfte der Menschheit von grundlegender medizinischer Versorgung ausgeschlossen.

Eine Ahnung bekommt man im reichen Norden derzeit davon, wie es ist, wenn plötzlich eine ernste Wirtschaftskrise hereinbricht, und zwar von außen, ohne Ankündigung und Vorwarnung. In armen Ländern ist das jederzeit möglich, etwa wenn Pandemien zuschlagen, wenn Dürren und Überschwemmungen Dörfer und Ernten verheeren; oder wenn das globale Kapital flieht und schwache Währungen abstürzen lässt; oder wenn die Preise für das Hauptexportprodukt eines Landes - Öl, Kakao, Kupfer - an fernen Weltbörsen in die Tiefe fallen und damit ganze Staatshaushalte zur Makulatur werden.

Eine Ahnung bekommt man davon, wie es ist, wenn man in einen Supermarkt geht und vor leeren Regalen steht. Hierzulande ist das derzeit nur mal bei Klopapier und Seife der Fall und höchstens für einen Tag. Dennoch wird dem Konsumenten bewusst: Es reicht nicht, dass er Geld hat. Er ist abhängig von einem Gefüge, weit außerhalb seiner Reichweite.

Eine leise Ahnung kann man in Europa derzeit davon bekommen, wie es ist, wenn mächtige Länder einem ihre Grenzen verschließen mit dem Argument, man sei ja selbst schuld an seinem Elend. So wie nun die USA: Präsident Donald Trump bezeichnete SARS-CoV-2 als "ausländisches Virus" und macht die Grenzen zur EU dicht mit dem Argument, Europa habe nicht genug gegen die Ausbreitung des Virus getan. Da nutzen alle Proteste und wissenschaftlichen Argumente nichts, weil es um Wahrheit und Wissenschaft nicht geht, sondern um Macht und Schuldzuweisung.

Derzeit kann man also eine Ahnung davon bekommen, was wirklich los ist in der Welt und woher die Menschen kommen, die an den Grenzen Europas stehen oder sich dorthin wünschen. Das kann lehrreich sein.

Pressekontakt:

neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/59019/4547124
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