(Registrieren)

Kommentar / Tesla und die grüne Doppelmoral = Von Antje Höning

Geschrieben am 20-02-2020

Düsseldorf (ots) - Das hatte sich Elon Musk anders vorgestellt: Als der
Tesla-Chef 2019 den Bau einer Elektroauto-Fabrik bei Berlin ankündigte, jubelten
Politik und Wirtschaft. 12.000 Jobs sollen entstehen, Zulieferer hoffen auf
Aufträge. Wenige Monate später kommt Tesla in der Realität der deutschen
Industriepolitik an. Und in der geht alles ganz langsam. Selbstredend muss sich
auch ein US-Konzern an die deutschen Spielregeln halten. Doch Tesla hatte die
Erlaubnis, für seine Fabrik Wald zu roden, nur wurde diese nun per Gericht
gestoppt. Der klagende Verband Grüne Liga muss sich fragen lassen, was er
eigentlich will: Deutschland soll keine Diesel mehr fahren lassen, aber auch
keine Elektroautos bauen. Dabei sind die, wenn sie mit grünem Strom fahren,
Rückgrat der Verkehrswende. Doppelmoral nennt man diese Haltung, die es auch in
der Energiepolitik gibt: Wir sollen alle Kohlekraftwerke abschalten, aber keiner
will ein Windrad im Garten.

Auch die Politik hat Schuld daran, dass die Industrie ausgebremst wird. Sie hat
ein Verwaltungsrecht geschaffen, das es Umweltverbänden erlaubt,
Industrieprojekte wegen Feldhamstern und Wasserfenchel zu blockieren. Die
Politik sollte dringend prüfen, das Verbandsklagerecht einzuschränken - zumal es
auch von als Umweltschützer getarnten Abmahnvereinen wie der Umwelthilfe
missbraucht wird. Vor allem sollte Politik sich ehrlich machen: Der NRW-Landtag
hatte einst Bayers CO-Pipeline genehmigt. Seit Anwohner Sturm laufen, will es
keiner mehr gewesen sein. Planungssicherheit sieht anders aus. Die Politik hat
das Recht, Projekte mit Blick aufs Allgemeinwohl abzulehnen. Doch wenn sie Ja
sagt, muss sie zu ihrem Wort stehen. Elon Musk wird sicher nicht 13 Jahre
warten, bis in der Grünheide E-Autos vom Band rollen. Er geht dann einfach
woanders hin.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4526027
OTS: Rheinische Post

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

722206

weitere Artikel:
  • WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Kommentar zu Hanau Bielefeld (ots) - Es ist entsetzlich: Elf Menschen tot, mehrere verletzt. Die Tat von Hanau macht fassungslos. Was mag in einem Menschen vorgehen, der sich zum Herrn über Leben und Tod aufschwingt, der wahllos wildfremde Menschen umbringt und auch vor der eigenen Mutter nicht Halt macht? Ein Verrückter? Das muss man wohl annehmen, auch wenn die Informationen über den mutmaßlichen Täter noch nicht umfassend sind. Ein krudes Manifest, Gedanken über Geheimdienste, die die Gehirne von Menschen fernsteuern, dazu eine abstruse Furcht vor mehr...

  • Hanau und die Folgen: Rassisten entgegentreten / Kommentar von Norbert Wallet Freiburg (ots) - Niemand singe jetzt das naive Lied vom Einzeltäter. Als handele es sich beim Hanauer Anschlag um die Tat eines einsamen Wolfes. Diese Verharmlosung war schon im Mordfall Lübcke unangebracht und bei der Attacke auf die Synagoge in Halle. Die Tat von Hanau mag von einem Wirrkopf begangen worden sein. Aber diese immer wiederkehrenden Relativierungen lenken nur von einem Urteil ab, vor dem manche zurückschrecken, weil es so beschämend, aber eben unumgänglich ist: Deutschland hat ein massives Problem mit rechtem, rassistischem mehr...

  • FDP fordert nach Hanau mehr staatlichen Druck auf AfD Düsseldorf (ots) - Nach den rassistisch motivierten Morden von Hanau hat die FDP Konsequenzen für die staatliche Sicherheitspolitik verlangt. "Es braucht eine Generalrevision aller bisherigen und aller geplanten Maßnahmen im Kampf gegen gewaltbereite Rechtsextremisten", sagte FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Insbesondere der Umgang mit der AfD müsse verändert werden. "Der Verfolgungsdruck auf die Überschneidung von Rechtsterrorismus und AfD muss nach Hanau deutlich zunehmen", forderte der mehr...

  • EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm: "Wer Rechtsextremen in einer Partei Deckung gibt, trägt Mitverantwortung dafür, wenn deren Ideologien Gehör finden" Düsseldorf (ots) - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat nach dem Attentat von Hanau zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgerufen. "Zur Überwindung der Gewalt ist es jetzt notwendig, dass die Menschen in unserem Land zusammenstehen", sagte Bedford-Strohm der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Die Gottesdienste, zu denen die Kirchen nach der Gewalttat von Hanau eingeladen hätten, gäben Raum, um Erschrecken, Betroffenheit und Trauer zum Ausdruck zu bringen. "Jetzt mehr...

  • Pistorius zu Hanau: "AfD trägt Mitschuld an fataler Enthemmung" Osnabrück (ots) - Pistorius zu Hanau: "AfD trägt Mitschuld an fataler Enthemmung" Niedersachsens Innenminister erhebt schwere Vorwürfe gegen Sicherheitsbehörden - SPD-Politiker für mehr Polizeibefugnisse und härtere Strafen gegen Täter von rechts Osnabrück. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat der AfD eine Mitverantwortung für die rassistisch motivierten Morde in Hanau gegeben: "Natürlich gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Erstarken der AfD und der Zunahme rechter Gewalt", sagte Pistorius im Interview mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht