(Registrieren)

Forsa-Blitzumfrage im Auftrag der RTL/ntv-Redaktion: Die Hälfte der Bundesbürger sieht nach politischem Beben in Thüringen die Stabilität des politischen Systems in Gefahr

Geschrieben am 06-02-2020

Köln (ots) - Drei Viertel aller Bundesbürger finden es nicht gut, dass sich der
FDP-Landesvorsitzende Thomas Kemmerich am Mittwoch mit den Stimmen der AfD zum
neuen Ministerpräsidenten in Thüringen hat wählen lassen. Die Hälfte sieht durch
die Vorgänge in Thüringen auch die Stabilität des demokratischen Systems
gefährdet. Und 70 Prozent glauben nicht, dass Moral in der Politik überhaupt
noch eine Rolle spielt. Das sind Ergebnisse einer umfassenden, repräsentativen
Blitzumfrage von forsa im Auftrag der RTL/ntv-Redaktion ergeben.

Danach gaben 75 Prozent der Befragten an, sie fänden es nicht gut, dass
Kemmerich sich mit den Stimmen der AfD zum neuen Ministerpräsidenten in
Thüringen habe wählen lassen. Auch von den FDP-Anhängern halten das mit 58
Prozent über die Hälfte für nicht richtig.

42 Prozent der Bundesbürger glauben, dass es zwischen AfD und CDU sowie FDP vor
der Wahl des Ministerpräsidenten Absprachen gegeben hat. 32 Prozent glauben das
laut forsa-Umfrage nicht.

Über zwei Drittel aller Bundesbürger (69 %) sind der Meinung, dass Thomas
Kemmerich die Wahl zum Ministerpräsidenten unter den gegebenen Umständen nicht
annehmen hätte dürfen. Die am Donnerstagnachmittag erfolgte
Rücktrittsankündigung von Kemmerich entspricht der Meinung von 64 Prozent aller
Bundesbürger. Die hatten sich bei der Blitzumfrage dafür ausgesprochen, dass
Kemmerich zurücktreten solle. Die nun angestrebten Neuwahlen in Thüringen
entsprechen dem Votum von 63 Prozent aller Bundesbürger. Mehrheitlich nicht für
richtig halten das nur die Anhänger der FDP (42 %) und der AfD (20 %).

50 Prozent der Befragten bejahten die Frage, ob die Stabilität des
demokratischen Systems in Deutschland durch die Wahl eines Ministerpräsidenten
mithilfe der Stimmen einer Partei am äußersten rechten Rand des politischen
Spektrums gefährdet sei ("Nein, so kann man das nicht sagen": 47 %). Befragt
nach den möglichen Auswirkungen auf die "GroKO", meinen nur ein Viertel der
Bundesbürger (25 %), dass die SPD die Koalition mit der CDU und CSU nach den
Vorgängen in Thüringen beenden sollte. 64 Prozent aller Bundesbürger und auch 66
Prozent der SPD-Anhänger meinen dies nicht. Eine klare Meinung haben die
Bundesbürger einen Tag nach dem Politikbeben in Thüringen zu Annegret
Kramp-Karrenbauer. Zwei Drittel aller Bundesbürger (66 %) und mit 53 Prozent
auch mehr als die Hälfte der CDU-Anhänger glauben, dass sich die CDU-Vorsitzende
in ihrer Partei nicht mehr in ausreichendem Maße durchsetzen kann. Einen
Rücktritt von AKK fänden 52 Prozent allerdings nicht richtig (dafür: 33 %).
Befragt zu Christian Lindner, glauben 41 Prozent, dass sich auch der
FDP-Vorsitzende nicht mehr in ausreichendem Maße in der FDP durchsetzen kann
(FDP-Anhänger: 37 %). 56 Prozent aller Befragten meinen aber, Lindner solle als
FDP-Vorsitzender nicht zurücktreten (dafür: 32 %).

Dass die SPD die Koalition mit der CDU und CSU nach den Vorgängen in Thüringen
beenden sollte, meinen nur 25 Prozent der Bundesbürger. 64 Prozent aller
Bundesbürger und auch 66 Prozent der SPD-Anhänger meinen dies nicht.

Am Ende der Befragung wollte forsa im Auftrag der RTL/ntv-Redaktion auch wissen,
wie es um die Moral in der Politik bestellt ist. Das deutliche Ergebnis am Tag
nach der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen: 70 Prozent glauben nicht, dass
Moral in der Politik überhaupt noch eine Rolle spielt.

Datenbasis: 1.008 Befragte; Erhebungszeitraum: 6. Februar 2020 Auftraggeber:
RTL/ntv-Redaktion. Bei Verwendung bitte Quellenangabe "forsa im Auftrag der
RTL/ntv-Redaktion" beachten!

Pressekontakt:

Matthias Bolhöfer
Mediengruppe RTL Deutschland
Kommunikation
Telefon: +49 (0221) 4567-4227
Fax: 0221 / 4567 4292
matthias.bolhoefer@mediengruppe-rtl.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/72183/4513705
OTS: Mediengruppe RTL Deutschland

Original-Content von: Mediengruppe RTL Deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

720513

weitere Artikel:
  • FDP-Chef Lindner: Muss mich versichern, dass ich das Vertrauen meiner Partei habe Osnabrück (ots) - Parteivorsitzender sieht durch Kemmerich-Rücktritt "klare Trennlinie zur AfD" Osnabrück. FDP-Chef Christian Lindner hat bekräftigt, dass er es für notwendig hält, dem Präsidium seiner Partei an diesem Freitag die Vertrauensfrage zu stellen. "Es hat eine belastende Debatte um meine Partei, den Umgang mit der Krise und sogar Falschmeldungen zu meiner Position gegeben. Deshalb muss ich mich versichern, dass ich das Vertrauen meiner Partei habe", sagte Lindner der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Er erhoffe sich "eine mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung zu Prokop Halle (ots) - Noch bei der EM, die vor elf Tagen zu Ende gegangen ist, hatte der Verband Prokop eine Job-Garantie ausgestellt. Kübelweise gab es Lob - obwohl das Ziel Halbfinale verpasst worden war. Natürlich werde man mit Prokop im April in die Olympia-Qualifikation und dann auch im Erfolgsfall zu den Sommerspielen nach Tokio fahren, hieß es. Dort soll eine Medaille her. Prokop sei der Richtige, dieses übergroße Ziel erreichen zu können. Alles nur Schall und Rauch. Womöglich ist Gislason, ein erfahrener Top-Trainer, sogar eine Idealbesetzung. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung zu Thüringen Halle (ots) - Denn weder Thomas Kemmerich noch CDU-Fraktionschef Mike Mohring war offenbar bewusst, welches politische Erdbeben diese Wahl auslösen würde. Die Erklärungen von beiden im Anschluss waren jedenfalls geprägt von politischer Unreife. Aber es wurde noch schlimmer. Denn auch die Landesverbände von CDU und FDP waren allein nicht in der Lage, die Tragweite des Problems zu erkennen und rechtzeitig sowie angemessen darauf zu reagieren. Es brauchte erst ein Donnerwetter aus den Parteizentralen von CDU und FDP, um die Situation mehr...

  • zu Thüringen: Stuttgart (ots) - "CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer braucht offenbar aus dem fernen Südafrika die Unterstützung Angela Merkels, um ihre Partei glasklar auf Distanz zur AfD zu halten. Es geht um die Bestätigung einer Grundsatzentscheidung, sich nicht mit der AfD in Verbindung bringen zu lassen. Thüringen hat gezeigt, dass das in Teilen der CDU nicht als eine Selbstverständlichkeit, nicht als unverzichtbare politische Hygienemaßnahme akzeptiert wird." Pressekontakt: Stuttgarter Nachrichten Chef vom Dienst Joachim Volk Telefon: mehr...

  • Totalschaden / Kommentar von Jens Kleindienst zu Thüringen Mainz (ots) - Es war ein Dammbruch, für die Nachwelt festgehalten in einem Foto mit Schauerpotenzial: Björn Höcke gratuliert im Erfurter Landtag dem neuen Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich zu seiner Wahl - eine Wahl, die erst das Votum seiner AfD für den FDP-Kandidaten möglich gemacht hat. Die Kür eines bürgerlich-liberalen Kandidaten zum Landesvater mit den Stimmen einer Partei, deren Vorsitzenden man einen Faschisten nennen darf, ist genau das, was CDU und Liberale immer ausgeschlossen haben. Dieses Tabu ist gefallen. Thomas Kemmerich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht