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Tief enttäuscht / Prinz Harry und seine Frau Meghan brüskieren die Queen. Dabei war es ein angekündigter Zusammenbruch der Beziehungen. Gründe dafür gab es genug. Leitartikel von Jochen Wittmann

Geschrieben am 09-01-2020

Regensburg (ots) - Es war ein Paukenschlag: Prinz Harry und seine Frau Meghan
gaben ihren Rückzug von royalen Pflichten bekannt. Ganz unkonventionell auf
ihrer Instagram-Seite verkündeten sie, dass sie "finanziell unabhängig" werden
wollen und nicht mehr ausschließlich im Königreich, sondern auch in Nordamerika
leben werden. Nach ihrem Rücktritt als "senior royals", also als ranghohe
Königliche Hoheiten, wollten sie aber weiterhin die Queen unterstützen.
Gerechnet hatte damit niemand. Zwar hatte es im Vorfeld Gespräche zwischen dem
Buckingham Palast und dem Herzogspaar von Sussex über die Gestaltung ihrer
Zukunft gegeben, aber die Ankündigung war nicht abgesprochen. Elizabeth II. und
ihr Sohn, der Thronfolger Prinz Charles, sind tief enttäuscht über den
gravierenden Schritt Prinz Harrys, in den sie weder eingeweiht waren, geschweige
denn dass sie ihn mitgestalten konnten. Zwei Bilder waren wohl der Auslöser für
Harrys und Meghans Bruch mit den Royals. Bei ihrer traditionellen
Weihnachtsansprache saß die Queen an einem Schreibtisch, neben ihr Fotos von
Mitgliedern der engeren Familie. Aber Harry und Meghan waren nicht dabei. Ein
paar Tage später ließ Prinz Charles ein Foto veröffentlichen, auf dem er, die
Queen sowie die nächsten beiden Thronfolger, Prinz William und dessen Sohn Prinz
George zu sehen waren. Das Bild sollte nicht ganz unsubtil die Botschaft
vermitteln, wie sich Charles die Zukunft der Royals vorstellt: Eine verschlankte
Monarchie, reduziert auf die Monarchin und ihre Erben. Harry und Meghan müssen
sich ausgeschlossen gefühlt haben. Die Reaktion der britischen Presse war
ziemlich vernichtend für das Herzogspaar. Trotz seiner vielen Privilegien keine
Aufgaben mehr wahrnehmen wollen, war der Tenor, sei schon schlimm genug. Aber
mit der Art und Weise ihrer Ankündigung, die Monarchin zu brüskieren, das ginge
gar nicht. Dabei war es ein angekündigter Zusammenbruch der Beziehungen. Harry
war schon länger unglücklich in seiner Rolle als Royal. Immer wenn er eine
Kamera aufblitzen sehe, hatte der Prinz geklagt, würde er an seine Mutter Lady
Diana erinnert, die auf der Flucht vor Paparazzi bei einem Autounfall starb. Das
Schicksal, als Royal erbarmungslos von den Medien verfolgt zu werden, wolle er
sich und seiner Frau ersparen. In einem Interview im letzten Herbst sprach er
über die Belastungen als Mitglied der Königlichen Familie und über die
Entfremdung mit seinem Bruder Prinz William. Schon damals klang an, dass er über
einen Situations- und Ortswechsel nachdachte. Einige Kommentatoren vermuten,
dass die treibende Kraft hinter dem Bruch mit dem Palast seine Ehefrau Meghan
ist. Von einem "Megxit" ist die Rede. Zu schaffen machten der 38-Jährigen mit
afroamerikanischem Hintergrund vor allem Anfeindungen in den sozialen Medien,
aber auch in der britischen Presse, die bisweilen rassistische Untertöne
zeigten. Die Kritik an ihr dürfte jetzt nicht weniger werden. Der Bruch mit dem
Palast wirft viele Fragen auf. Wie soll das gehen, "finanziell unabhängig"
werden zu wollen? Auch als Royal im Hintergrund kann man nicht einfach jeden Job
übernehmen. Aber Harry und Meghan sind nicht arm dran. Er hat von seiner Mutter
und Urgroßmutter geerbt, sein privates Vermögen wird auf rund 30 Millionen Pfund
geschätzt. Sie hat in ihrer Schauspielkarriere ebenfalls gut verdient und gilt
als Millionärin. Noch ist unklar, wie weit Harrys Bruch mit der Königlichen
Familie gehen soll. Es werden allerdings jetzt schon Vergleiche mit Edward VIII.
bemüht, der 1936 als König zurücktrat, um seine amerikanische Geliebte Wallis
Simpson zu heiraten. Das hatte damals zu einer handfesten Krise des Königshauses
geführt und Edward zu einem Paria bei den Windsors gemacht. Er musste fortan als
Exil-Royal im Ausland leben und wurde bei Hof nicht mehr empfangen.

Pressekontakt:

Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/62544/4488062
OTS: Mittelbayerische Zeitung

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