(Registrieren)

Gesetzentwurf zu anonymer Spurensicherung um anonyme medizinische Erstversorgung erweitern

Geschrieben am 23-10-2019

Berlin (ots) - Die Regierungskoalition hat dem Bundestag einen
Gesetzentwurf zu anonymer Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt
vorgelegt. Dies erfolgte durch einen sogenannten fachfremden
Änderungsantrag zum Entwurf des Masernschutzgesetzes. Der Entwurf ist
heute Thema einer Anhörung des Gesundheitsausschusses des
Bundestages.

Zur heutigen Anhörung erklärt das Deutsche Institut für
Menschenrechte:

"Das Institut begrüßt den Vorschlag, dass die gesetzlichen
Krankenkassen die Kosten für die vertrauliche Spurensicherung nach
sexualisierter Gewalt übernehmen. Bislang müssen Betroffene die
Kosten einer vertraulichen Spurensicherung vielfach selbst tragen,
wenn die Polizei nicht eingeschaltet wurde. Diese flächendeckende
Leistung ist unerlässlich, damit alle Betroffenen in Deutschland nach
einer Vergewaltigung anonym Spuren für ein mögliches Strafverfahren
sichern lassen können - ohne in dieser Ausnahmesituation bereits die
Entscheidung treffen zu müssen, die Tat bei der Polizei anzuzeigen.

Allerdings sollte der vom Entwurf vorgesehene Leistungsumfang um
die anonyme medizinische Erstversorgung erweitert werden. Die anonyme
Spurensicherung ist nicht zu trennen von der Gabe von
Verhütungsmitteln wie der 'Pille danach' und der Untersuchung und
vorsorglichen Behandlung sexuell übertragbarer Infektionskrankheiten.
Diese sind zwar teilweise vom allgemeinen Leistungskatalog der
Krankenkassen umfasst, allerdings ist bislang keine anonyme
Abrechnung der Leistungen möglich.

Neben den Leistungen im Einzelfall müssen für eine zugängliche und
qualitativ hochwertige Versorgung auch die strukturellen
Rahmenbedingungen verbessert werden. Wichtig sind hier regelmäßige
Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte und Öffentlichkeitsarbeit.

Mit dem flächendeckenden Zugang zu anonymer Spurensicherung und
anonymer medizinischer Erstversorgung würde Deutschland auch die
Verpflichtungen aus Artikel 25 der Istanbul-Konvention gegen Gewalt
gegen Frauen erfüllen."

WEITERE INFORMATIONEN

Stellungnahme des Deutschen Instituts für Menschenrechte:
Fachfremder Änderungsantrag 1 der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zum
Entwurf eines Gesetzes für den Schutz vor Masern und zur Stärkung der
Impfprävention (Masernschutzgesetz) BT-Drs. 19/13452 Öffentliche
Anhörung des Ausschusses für Gesundheit, 23.10.2019
http://ots.de/F3oJZ8

Gesetzentwurf: Änderungsantrag 1-3 (fachfremd) der Fraktionen der
CDU/CSU und SPD zum Masernschutzgesetz http://ots.de/RWxfWN

Projekt "Artikel 25 Istanbul-Konvention: Akutversorgung nach
sexualisierter Gewalt": http://ots.de/4mMhDK



Pressekontakt:
Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
Telefon: 030 259 359 - 14
E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de
Twitter: @DIMR_Berlin

Original-Content von: Deutsches Institut für Menschenrechte, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

707268

weitere Artikel:
  • Altersarmut von Frauen durch häusliche Pflege / Sozialverband SoVD veröffentlicht Gutachten (FOTO) Berlin (ots) - Nach Schätzungen des SoVD pflegen rund 3 Millionen Frauen hierzulande ihre Angehörigen zu Hause. Sie stemmen täglich eine enorme körperliche und seelische Last. Zudem wird allgemein angenommen, dass den Betroffenen später Altersarmut droht. Aber ist das wirklich so? Und was sind die Gründe dafür? Um diese Fragen wissenschaftlich fundiert zu beantworten, hat der SoVD ein Gutachten in Auftrag gegeben. Wir laden Sie herzlich zur Präsentation des Gutachtens ein: am Dienstag, den 29. Oktober 2019, 10:30 Uhr mehr...

  • Solidarisch und generationengerecht: Ein neuer Generationenvertrag für die Pflege Berlin (ots) - Um die Pflege finanziell dauerhaft zu sichern, setzt sich der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) für eine generationengerechte Finanzreform ein: Ein neuer Generationenvertrag soll die Belastung der Älteren durch steigende Eigenanteile gezielt abfedern und zugleich die Jüngeren beim Aufbau einer privaten Eigenvorsorge unterstützen. So könnte der Beitragssatz zur Pflegeversicherung langfristig auf dem heutigen Niveau nahe 3 Prozent stabilisiert werden. "Unser Vorschlag baut eine Brücke zwischen den Generationen", mehr...

  • Horror Schweinemast / Wie Jahr für Jahr Millionen Tiere brutal entsorgt werden (VIDEO) Berlin / Vielank / Drebkau (ots) - Knüppelschläge; quälerische Tötungsversuche mittels Bolzenschuss; zappelnde Schweine in minutenlangem Todeskampf; kranke und verletzte Tiere, die über eine Woche lang sich selbst überlassen bleiben: Diese Bilder aus zwei deutschen Schweinemastanlagen stammen aus der aktuellen Rechercheveröffentlichung von Animal Rights Watch e.V. (ARIWA). Sowohl die Tötungen und Tötungsarten als auch die Nichtbehandlung der Tiere stellen klare Verstöße gegen das Tierschutzgesetz dar. Dabei handelt es sich keineswegs mehr...

  • Feuerwerksverbote durch Landesgesetzgebung nicht rechtens Ratingen/Berlin (ots) - Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) hat im Zuge der Debatte über innerstädtische Feuerwerksverbote die Möglichkeiten kommunaler Verbote prüfen lassen. Weder das Bundesimmissionsschutzrecht noch die Landesimmissionsschutzgesetze oder die allgemeinen Polizeigesetze der Länder eröffnen nach Auffassung der beauftragten Kanzlei keinen Raum dafür Beschränkungen oder Verbote zu erlassen. Damit wären auch die in Berlin auf Basis des Polizeigesetzes entschiedenen Verbotszonen unrechtmäßig. "Nach Ansicht mehr...

  • Einladung zum 23. Bundesparteitag der Piratenpartei nach Bad Homburg Berlin (ots) - Die Piratenpartei Deutschland lädt Mitglieder, Gäste und Medienvertreter herzlich zum zweiten ordentlichen Bundesparteitag des Jahres 2019 ins Bürgerhaus Kirdorf, Stedter Weg 40, Bad Homburg v.d.Höhe ein [1]. Der Parteitag unter dem Motto: "Zukunft gestalten" beginnt am Samstag, dem 09. November 2019, um 10:00 Uhr, und endet voraussichtlich am Sonntag Abend. Auf diesem zweiten Parteitag des Jahres steht die turnusgemäße Neuwahl des Bundesvorstands im Vordergrund. Darüber hinaus werden Anträge zum Wahl- und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht