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Rheinische Post: Kommentar / Ministerium hat Engpass verschlafen = Von Thomas Reisener

Geschrieben am 22-10-2019

Düsseldorf (ots) - In NRW obliegt die Verantwortung für den
Rettungsdienst den Städten und Kreisen. Warum auch nicht. Kommunen
sind die wichtigste Schnittstelle zwischen Bürger und Staat - und
schon deshalb sollte hier auch so viel wie möglich entschieden
werden. Trotzdem muss die nächsthöhere staatliche Ebene - in diesem
Fall das Land - den Überblick behalten. Und dafür Sorge tragen, dass
die Kommunen sich bei aller Autonomie in ein harmonisches Ganzes
fügen. Etwa, indem das Land alle möglichen Normen vom Straßenbau bis
zur Flüchtlingsversorgung vorgibt. Oft gelingt diese Normengebung. Im
Rettungswesen gelingt sie erkennbar nicht.

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für den sich dort zuspitzenden
Personalmangel. Die Menschen wählen den Notruf offenbar immer
unbedachter und blockieren die Fachkräfte öfter als früher mit
Bagatellproblemen. Die Ausbildungsvorschriften für das
Rettungsdienstpersonal sind erheblich gestiegen. Der Respekt
gegenüber den Rettungskräften ist hingegen gesunken, wie die
alarmierenden Zahlen der Polizeistatistik belegen. Zudem werden mehr
Kräfte benötigt, weil die Anfahrtswege zu den Krankenhäusern länger
geworden sind: Längst hält nicht mehr jedes Haus das volle Angebot
bereit, so dass der Rettungsdienst erst mal zum übernächsten
Krankenhaus muss.

Keine dieser Entwicklungen kann eine Kommune aus eigener Kraft
beeinflussen. Vielleicht nicht einmal aus eigener Kraft erkennen.
Deshalb hätte das Land die Kommunen längst mit einem Masterplan gegen
die drohende Unterversorgung unterstützen müssen.Stattdessen kann das
NRW-Gesundheitsministerium allerdings nicht einmal sagen, wie viele
Rettungskräfte im Land fehlen. Das darf einer Aufsichtsbehörde nicht
passieren und belegt: Sie hat das Thema weitgehend verschlafen.

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


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