(Registrieren)

neues deutschland: Bundesregierung sieht mehr direkte Demokratie offenbar nicht als wichtig an, wie ihre Antwort auf eine LINKE-Anfrage deutlich macht

Geschrieben am 20-10-2019

Berlin (ots) - Die Stärkung der direkten Demokratie durch
Schaffung "weiterer Elemente der Bürgerbeteiligung" genießt bei der
Bundesregierung offenbar keine Priorität. Das zeigt eine Antwort auf
eine schriftliche Anfrage der LINKE-Bundestagsabgeordneten Helin
Evrim Sommer, die der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" vorliegt. Laut Koalitionsvertrag wollen CDU, CSU und SPD
eine "Expertenkommission einsetzen, die Vorschläge erarbeiten soll,
ob und in welcher Form unsere bewährte parlamentarisch-repräsentative
Demokratie durch weitere Elemente der Bürgerbeteiligung und direkter
Demokratie ergänzt werden kann". Auf die Nachfrage von Sommer, welche
konkreten Schritte die Regierung bislang zur Einsetzung der
Kommission unternommen habe, antwortete das Bundesinnenministerium
mit einem einzigen Satz: »Die Überlegungen der Bundesregierung sind
noch nicht abgeschlossen.« Zuletzt hatte das Haus von Ressortchef
Horst Seehofer (CSU) im Februar auf einen Grünen-Anfrage mitgeteilt,
die »Vorbereitungen« zur Bildung der Expertenkommission seien »noch
nicht abgeschlossen«. Im August 2018 hatte das Ministerium gegenüber
LINKE-Abgeordneten schriftlich erklärt, man habe mit den »notwendigen
organisatorischen und inhaltlichen Vorarbeiten zur Einsetzung der
Expertenkommission begonnen«.

Für die Abgeordnete Sommer sind die Einlassungen »mehr als
beschämend«. Die Bundesregierung habe offenbar kein Interesse
»Bürgerinnen und Bürger auch auf Bundesebene an Entscheidungen direkt
zu beteiligen«, erklärte sie gegenüber »nd«. Der Unterausschuss
»Bürgerschaftliches Engagement« des Familienausschusses des
Bundestages hatte bereits im September 2018 angesichts der sich
verfestigenden »Distanz und Abkehr von bestehenden politischen
Institutionen« in einigen Bevölkerungsgruppen und der sinkenden
Wahlbeteiligung wie auch des Erstarkens rechtspopulistischer Kräfte
auf die Dringlichkeit von mehr Elementen direkter Demokratie
verwiesen.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

706851

weitere Artikel:
  • Frankfurter Rundschau: Sieg der Brexit-Hardliner Frankfurt (ots) - Sollte nicht noch ein Wunder geschehen, haben die europaskeptischen Hardliner gewonnen. Denn auch wenn das Absegnen des auf dem Tisch liegenden Kompromisses den ungeordneten Austritt verhindert, härter könnte der Bruch zwischen Brüssel und London kaum aussehen. Johnson will langfristig die Rahmenbedingungen eines No-Deal-Brexits: Keine enge Anbindung an die EU, dafür ein Singapur-ähnliches Wirtschaftsmodell für das Königreich. Die Briten stünden im Wettbewerb mit den Europäern. Das darf eigentlich nicht im Sinne mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Brexit - Johnson spielt ein gefährliches Spiel Straubing (ots) - Es mag ein cleveres Spiel sein, das Boris Johnson da spielt, aber es ist auch ein sehr gefährliches. Er legt damit die Axt an die Institution der parlamentarischen Demokratie. Er sieht sich als den Champion der direkten Demokratie, als den Verteidiger des im Referendum ausgedrückten Volkswillens. Wenn er damit Erfolg hat, wird das Land auf Jahre nicht zur Ruhe kommen - und zwar ganz egal, wie der Brexit ausgeht. Pressekontakt: Straubinger Tagblatt Ressortleiter Politik/Wirtschaft Dr. Gerald Schneider Telefon: mehr...

  • neues deutschland: Chilenen wollen Sozialreformen/Martin Ling über die Proteste gegen Fahrpreiserhöhungen Berlin (ots) - Treibstoffpreise haben soziale Sprengkraft. Was gerade erst Ecuadors neoliberaler Präsident Lenín Moreno bei der Streichung der Treibstoffsubventionen erlebt hat, musste nun auch Chiles rechter Präsident Sebastián Piñera erleben: massive Proteste. In Ecuador ging es für viele der Betroffenen schlicht um die Existenz. Noch weit mehr als in Chile leben dort Menschen von der Hand in den Mund, müssen jeden Centavo kalkulieren. Und mit höheren Treibstoffpreisen wird ja nicht nur die Mobilität an sich teurer, sondern auch mehr...

  • Straubinger Tagblatt: CSU-Parteitag - Die Debatte um die Frauenförderung wird weitergehen Straubing (ots) - Die CSU hat mit der scharfen Debatte um die Frauenquote zwar innerparteiliche Debatten- und Streitkultur bewiesen, die Parteiführung kann darüber aber gleichwohl nicht glücklich sein. Denn zum einen wird der politische Gegner von links das Verweigern einer echten Frauenquote entsprechend propagandistisch ausschlachten. Zum anderen ist gründlich unter die Räder geraten, dass die Parteiführung gerade einmal mit zwei von 75 Reformpunkten Schiffbruch erlitten hat. Vieles, was wirklich neu und innovativ ist, gerät in mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Italiens neuer Regierung Stuttgart (ots) - Um aus der wirtschaftlichen Misere endlich herauszukommen, braucht Italien vor allem eines: politische Stabilität. Denn die zahlt sich aus. Wächst die Nervosität der Märkte wieder, wäre die Abwärtsspirale wieder in Gang gesetzt. Die Rechnung ist einfach: Niedriges Wachstum plus hohe Zinsen, da wächst die Staatsverschuldung von ganz alleine - egal, wer gerade das Zepter in der Hand hält. Pressekontakt: Stuttgarter Nachrichten Chef vom Dienst Joachim Volk Telefon: 0711 / 7205 - 7110 cvd@stn.zgs.de Original-Content mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht