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Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Demografischer Wandel Forscher fordern gezielte Zuwanderung gegen Überalterung

Geschrieben am 08-10-2019

Halle (ots) - Angesichts der zunehmenden Überalterung in
Sachsen-Anhalt fordern Wissenschaftler dringend, auf Zuwanderung aus
dem Ausland zu setzen. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagsausgabe). So sollen vor allem
ländliche Regionen vor dem weiteren Niedergang bewahrt werden. "Eine
demografische Stabilisierung Sachsen-Anhalts" könne nur durch
"verstärkte Zu- oder Rückwanderung aus dem übrigen Bundesgebiet und
dem Ausland erreicht werden", erklären die Wissenschaftler des
Leibnitz-Instituts für Länderkunde in Leipzig in einer neuen Studie.
"Realistisch betrachtet" liege das größte ungenutzte Potenzial in der
internationalen Zuwanderung.

Die Studie entstand im Auftrag des Ministeriums für
Landesentwicklung unter Thomas Webel (CDU) für knapp 80 000 Euro. Die
bisher nicht öffentlich bekannten Ergebnisse sollen bald im Landtag
besprochen werden. Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann schloss
sich auf Anfrage der Zeitung der Forderung der Wissenschaftler an:
"Sachsen-Anhalt braucht einen Masterplan, Migration muss Chefsache in
der Staatskanzlei werden." Ihr Eindruck sei, "dass viele Daten und
Fakten zur Migration immer noch auf der unteren Regierungsebene
gehalten werden". Bisherige Integrationsangebote seien eher
kleinteilig und Stückwerk. Das Ministerium sagte, die Ergebnisse
würden geprüft.

Angesichts der drohenden Überalterung der Bevölkerung warnen die
Wissenschaftler vor einem "bundespolitischen Bedeutungsverlust"
Sachsen-Anhalts. Es drohten auch höhere Sozialausgaben und ein
Fachkräftemangel, "der die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und
mittelständischer Unternehmen gefährden könnte". Die Studie stellt
auch der Landesregierung ein kritisches Zeugnis aus. Demnach wollen
Zuwanderer vor allem aus zwei Gründen nicht nach Sachsen-Anhalt
ziehen: aufgrund vergleichsweise schlecht bezahlter Arbeitsplätze und
Ablehnung gegenüber Zuwanderern bis hin zur Fremdenfeindlichkeit in
Teilen Bevölkerung. Es sei auch Aufgabe der Politik, die
"Notwendigkeit internationaler Zuwanderung zu erklären, Vorurteile
und Vorbehalte zu entkräften", betonen die Forscher.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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