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Eltern wünschen sich freie Schulwahl und alternative Bildungskonzepte / Repräsentative Umfrage des BdFWS - Forderungen an die Politik (FOTO)

Geschrieben am 18-09-2019

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Alle Ergebnisse hier
http://ots.de/5UDitH
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Stuttgart/Berlin/Hamburg (ots) -

Eltern sollen unabhängig von ihrer Finanzkraft die Schule für ihr
Kind frei wählen können. Außerdem soll das Recht eines jeden Kindes
auf selektionsfreie Bildung im Grundgesetz verankert werden. Diese
Forderungen erhob der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) jetzt
aus Anlass des 100-jährigen Waldorf-Jubiläums auf einer
Pressekonferenz in Berlin. Die Forderungen wurden mit den Ergebnissen
einer bundesweiten Elternstudie untermauert.

Die repräsentative Elternumfrage hatte der BdFWS aus Anlass des
Jubiläums der Waldorfschule 2019 in Auftrag gegeben. Bundesweit
wurden 2.064 Eltern schulpflichtiger Kinder im Alter bis zu 18 Jahren
vom Meinungsforschungsinstitut Mentefactum in Kooperation mit Aris
Umfrageforschung befragt.

Nach der Studie sind 84 Prozent der Eltern der Auffassung, dass
Eltern und Kinder das Recht haben sollten, sich ohne Zusatzkosten in
Form von Schulgeldern für die Schule ihrer Wahl entscheiden zu
können, 71 Prozent meinen, dass bei der Finanzierung von freien und
staatlichen Schulen keine Unterschiede gemacht werden sollten. Mehr
als die Hälfte aller Eltern würden ihre Kinder auf eine freie Schule
schicken, wenn es eine echte Chancengleichheit bei der Schulwahl
unabhängig von der Finanzkraft der Eltern gäbe.

Eindeutig fällt auch das Elternvotum bei der Frage nach dem
vorrangigen Vermittlungsauftrag von Schule aus: 83 Prozent der Eltern
erwarten eine vielfältige humanistische Bildung, die vor allem auf
das Leben vorbereitet. Nur jeder Sechste (16 %) sieht die vorrangige
Schulaufgabe in der direkten Vorbereitung auf den Beruf. Die
überwiegende Mehrheit der Eltern (93 %) ist der Auffassung, Kinder
müssten im Schulunterricht auch praktische, künstlerische und
musische Kenntnisse und Erfahrungen erwerben. Eine ebenso hohe
Prozentzahl der Eltern sind der Meinung, dass Schule nicht nur auf
Prüfungen ausgerichtet sein sollte, sondern auch die Entwicklung
einer selbstbewussten Persönlichkeit fördern müsse.

"Der große Vertrauensvorschuss, den Schulen in freier Trägerschaft
offensichtlich bei deutschen Eltern genießen, ist gleichzeitig ein
eindeutiges Misstrauensvotum gegenüber dem staatlichen Schulangebot
und ein deutliches Plädoyer für die Ermöglichung von Schulvielfalt",
sagte der Bildungsforscher Prof. Dr. Heiner Barz von der Universität
Düsseldorf bei der Präsentation der Studienergebnisse in Berlin.

Damit Schulvielfalt verbunden mit echter Wahlfreiheit für die
Eltern und Chancengleichheit für die Kinder entstehen kann, bedarf es
nach den Worten von BdFWS-Vorstandsmitglied Henning Kullak-Ublick
grundlegender Veränderungen im deutschen Schulsystem. Vor allem müsse
die unterschiedliche Finanzierung von staatlichen und nicht
staatlichen Schulen beendet werden. "Die jetzige Schulgesetzgebung
fördert ein Zweiklassensystem, indem sie den freien Schulen eine
gleichberechtigte Finanzierung vorenthält, zur Erhebung von Schulgeld
zwingt und dadurch bewusst Hürden für einen ungehinderten Zugang
schafft", sagt Kullak-Ublick. Echte Chancengleichheit sei aber nur
durch Vielfalt im Schulwesen möglich, unabhängig von den Schulträgern
und den finanziellen Möglichkeiten der Eltern.

Die Vertreter der Waldorfschulen kündigten auf ihrer
Pressekonferenz in Berlin an, dass sie die Ergebnisse der
Elternstudie 2019 zum Anlass nehmen wollen, eine breite Diskussion um
die aktuellen Herausforderungen des Schulsystems anzuregen.

Der BdFWS hat dazu "7 Kernforderungen an die Bildungspolitik"
vorgelegt. Neben den Forderungen nach Bildung ohne Selektion und der
Wahlfreiheit wird u.a. auch die Bedeutung der Inklusion
hervorgehoben, die nicht als Sparmodell für die Schulen missbraucht
werden dürfe.

Außerdem werden Voraussetzungen für eine Erziehung zur
Medienmündigkeit benannt. In der Elternstudie wurde das Thema
Digitalisierung ebenfalls angesprochen. Neben den Finanzmitteln für
die Digitalisierung fordert die Mehrheit der Eltern auch Gelder für
Mittel zur Förderung der Kreativität. Außerdem sprachen sich die
Eltern in der Umfrage überwiegend (85 %) für ein allgemeines
Handyverbot für unter 16-jährige Schüler aus. Auch bei diesem Thema
möchte der BdFWS eine Debatte im Bildungswesen anstoßen.

Alle Informationen zur "Elternstudie 2019" auf
https://www.waldorfschule.de/elternstudie

Studiensteckbrief: Für die repräsentative Studie befragte das
Meinungsforschungsinstitut Mentefactum in Kooperation mit Aris
Umfrageforschung im Januar und Februar 2019 im Auftrag des Bundes der
Freien Waldorfschulen telefonisch 2.064 Eltern mit mindestens einem
schulpflichtigen Kind bis zu 18 Jahren.

Eine Ergebnisübersicht der "Elternstudie 2019" und die Pressemappe
können hier heruntergeladen werden:
http://bit.ly/Elternstudie2019_Pressemappe

Die "7 Kernforderungen an die Bildungspolitik" können Sie hier
herunterladen: http://bit.ly/7_Kernforderungen

Video-/Footage-Material finden Sie (ab 18.09.2019, ca. 16:00 Uhr)
im Newsroom des BdFWS: https://www.presseportal.de/nr/21105



Pressekontakt:
Vincent Schiewe
Telefon: 040-341076996
Mail: schiewe@waldorfschule.de

Original-Content von: Bund der Freien Waldorfschulen, übermittelt durch news aktuell


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