(Registrieren)

Gassen-Vorschlag greift zu kurz - Bessere Versorgungsstrukturen statt neue Kassentarife

Geschrieben am 10-09-2019

Stuttgart (ots) - Die Vertragspartner der Selektivverträge in
Baden-Württemberg halten von dem Vorschlag des Vorsitzenden der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, nichts.
Seine Vorstellung, einen günstigeren Kassentarif für Versicherte
einzuführen, die sich an einen koordinierenden Arzt binden, greife zu
kurz. Zusammen mit der koordinierenden Arztfunktion müssten laut
Vertragspartner zwingend besser vernetzte Versorgungsstrukturen
einhergehen. Sie zusammen führten zu mehr Qualität und zu sinnvoller
Häufigkeit von Arztkontakten. In Baden-Württemberg ist dies bereits
seit 11 Jahren Realität, von der die 1,65 Millionen freiwilligen
Teilnehmer an der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) der AOK
Baden-Württemberg und ihrer ärztlichen Partner und die rund 700.000
Teilnehmer am Facharztprogramm profitierten.

Die Vertragspartner betonen, dass in mittlerweile vier
Evaluationen überzeugend belegt sei, dass die angestrebte
Lotsenfunktion des Hausarztes in der HZV Realität sei und zu einer
umfassend besseren Versorgung mit Überlebensvorteilen speziell für
chronisch Kranke führe. Von wissenschaftlicher Seite sei wiederholt
bestätigt worden, dass es allein für das Jahr 2016 rund 1,2 Millionen
unkoordinierte Facharztkontakte weniger gab. Aktuelle Zahlen aus dem
AOK-Facharztvertrag Kardiologie zeigen zudem, dass die
Überweisungsquote in diesem Facharztvertrag bei nahezu 100 Prozent
liegt, in der Kontrollgruppe der Regelversorgung bei lediglich zwei
Dritteln. "In der freiwilligen Alternativen Regelversorgung in
Baden-Württemberg kommen Versorgungssteuerung und Versorgungsqualität
idealerweise zusammen. Das ist der zielführende Weg zu besserer
Patienten- und Ärztezufriedenheit", sagt Dr. Christopher Hermann,
Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg.

"Die HZV in Baden-Württemberg und bundesweit ist und bleibt ein
Ergebnis fehlender Lösungsstrategien der tradierten ärztlichen
Selbstverwaltung für die damaligen und aktuellen Probleme der
hausärztlichen Versorgung, das wir gemeinsam gegen viele Widerstände
erreicht haben", so Dr. Berthold Dietsche, Chef des
Hausärzteverbandes Baden-Württemberg. Zusätzlich entfalten weitere
Steuerungsinstrumente ihre Wirkung: Etwa eine einfache Abrechnung mit
deutlich höheren Fallwerten durch eine leistungsgerechte Honorierung
in festen Eurobeträgen ohne Budgetierung und mit verbindlichen
Fortbildungsstrukturen. Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender
von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland, ergänzt: "Wir
gestalten unsere regionale Versorgung seit Jahren deutlich besser und
koordinierter, weil wir sie selbst in die Hand genommen haben.
Deswegen liegen unsere Vorschläge für eine Förderung der
Facharztverträge per gesetzlicher Vorgaben beim Bundesministerium für
Gesundheit, um die Patientenströme besser zu lenken. Um die
gemeinsame Patientenversorgung auf Basis besserer Koordination,
Kommunikation und Kooperation weiter voranzubringen sind wir als
Erste landesweit mit der elektronischen Vernetzung der Praxen
gestartet."

Derzeit nehmen 5.000 Haus- und Kinderärzte und 2.500 Fachärzte und
Psychotherapeuten an der Alternativen Regelversorgung von AOK
Baden-Württemberg, MEDI und Hausärzteverband Baden-Württemberg teil.



Pressekontakt:
AOK Baden-Württemberg - Telefon: 0711 2593-229
MEDI Baden-Württemberg - Telefon: 0711 806079-223
Hausärzteverband Baden-Württemberg - Telefon: 0172 201 0390

Original-Content von: AOK Baden-Württemberg, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

701247

weitere Artikel:
  • Hunderte ehemaliger Kurkinder in der Bundesrepublik misshandelt und gequält "Report Mainz" am Dienstag, 10. September 2019, 21:45 Uhr im Ersten / Moderation: Fritz Frey Mainz (ots) - . Kinder, die in den 60er bis 80er Jahren in der Bundesrepublik in sogenannte Kinderkurheime zur Erholung verschickt wurden, sollen teilweise gequält und misshandelt worden sein. Das zeigen Recherchen von "Report Mainz". Der Redaktion liegen ca. 250 Erlebnisberichte ehemaliger Kurkinder vor. Darin berichten diese von Drohungen und Schlägen, Erniedrigungen und Quälereien wie beispielsweise den Zwang, das eigene Erbrochene immer wieder essen zu müssen. Solche Misshandlungen soll es bundesweit in den Kindererholungsheimen mehr...

  • forum demokratie: Wegscheiden der Demokratie - 1979, Iranische Revolution - Sonntag, 22. September 2019, 13.00 Uhr Bonn (ots) - Revolutionen und Umbrüche verändern die Welt schlagartig. Auch die Islamische Revolution im Iran 1979 kann als einer der wegweisenden Umbrüche des vergangenen Jahrhunderts angesehen werden. Sein Einfluss auf die Stabilität im Nahen Osten und weit darüber hinaus wirkt bis in die Gegenwart hinein. Deutschlands Außenpolitik ist nach dem Holocaust von der besonderen Verantwortung für das Existenzrecht Israels mit geprägt. Vor diesem Hintergrund sind auch die Entwicklungen im Nahen Osten für die deutsche Politik ein bedeutender mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Haushaltsdebatte - Schwarze Null begraben Straubing (ots) - Einen Teil seiner Genossen ficht das Vorurteil der unverantwortlichen Geldausgeber aber gerade überhaupt nicht an. Im Gegenteil: Um den Kampf gegen den Klimawandel energischer führen zu könne, soll ihr Finanzminister die schwarze Null begraben und Milliarden in die grüne Zukunft investieren. Namhafte Wirtschaftsprofessoren und sogar die deutsche Industrie unterstützen diese Forderung. Pressekontakt: Straubinger Tagblatt Ressortleiter Politik/Wirtschaft Dr. Gerald Schneider Telefon: 09421-940 4449 schneider.g@straubinger-tagblatt.de mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Starkes Team, viele Aufgaben Frankfurt (ots) - Vier starke Persönlichkeiten werden die Spitze der neuen EU-Kommission bilden. Allen voran Ursula von der Leyen. Das Personalpaket, das die künftige Präsidentin der EU-Kommission präsentiert hat, zeigt: Ursula von der Leyen hat begriffen, dass sich die Zeiten geändert haben. An die Spitze der EU hätten schon längst mehr Frauen gehört. Eine breitere Leitungsebene als bisher kann angesichts der komplexen Verhältnisse in Europa und der Welt nicht schaden. Allerdings: Von der Leyen, Vestager, Timmermans, Dombrovskis - mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Neue Kommission - Ablehnungen eingepreist Straubing (ots) - Dass es noch Ärger um einige Nominierte geben wird, die mit großer Sicherheit vom Europäischen Parlament abgewiesen werden, ist absehbar. Die künftige Kommissionspräsidentin wusste, dass die Kandidaten aus Ungarn, Polen und Rumänien offenbar als Provokation für die Abgeordneten gedacht waren. Ihre Auswechslung ist eingepreist. Pressekontakt: Straubinger Tagblatt Ressortleiter Politik/Wirtschaft Dr. Gerald Schneider Telefon: 09421-940 4449 schneider.g@straubinger-tagblatt.de Original-Content von: Straubinger mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht