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IPCC-Sonderbericht zum Klimawandel: Deutsche Umwelthilfe fordert deutliche Wende zu ökologischer Landwirtschaft

Geschrieben am 08-08-2019

Berlin (ots) - Tierhaltung ist für 66 Prozent des globalen
Methanausstoßes verantwortlich - Europäischer Fleischkonsum
verursacht massive Umweltschäden in Südamerika durch Import von Soja
- Lebensmittelverschwendung und industrielle Landwirtschaft heizen
die Klimakrise an - 230.000 Rinder landen jedes Jahr als
Lebensmittelabfall direkt im Müll - Deutsche Umwelthilfe fordert
Umdenken in der Agrarpolitik

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht den am heutigen Donnerstag
erschienenen Sonderbericht des Weltklimarats IPCC zu Landnutzung und
Klimawandel als Appell, die aktuelle Nahrungsmittelproduktion
ökologischer auszugestalten. Laut des Sonderberichts ist die aktuelle
Landnutzung einer der größten Treiber des Klimawandels. Bereits heute
nehmen landwirtschaftliche Flächen 38 Prozent der Erdoberfläche ein,
Tendenz steigend. Im Zuge der rasanten Umwandlung in genutzte Flächen
zum Beispiel durch Entwaldung wächst der Druck auf natürliche
Ökosysteme, die CO2 speichern. Die DUH fordert EU und Bundesregierung
zu einem Umdenken in der Agrarpolitik auf.

Peer Cyriacks, Stellvertretender Bereichsleiter Naturschutz der
DUH kommentiert: "Der IPCC-Bericht macht schmerzhaft deutlich, dass
unser Konsumverhalten hauptverantwortlich ist für die Zerstörung der
Lebensgrundlagen auf der ganzen Welt. Die Massentierhaltung in
Deutschland ist ein wichtiger Treiber der Entwaldung in Südamerika,
denn nur mit dem dort angebauten Futter ist die Massentierhaltung
möglich. Gleichzeitig führt der übermäßige Einsatz von Dünger in der
industriellen Landwirtschaft zu riesigen Nährstoffproblemen vor
unserer Haustür. Nicht ohne Grund droht Deutschland daher eine
erneute Klage von der EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof
wegen der andauernd zu hohen Nitratbelastung unseres Grundwassers.
Wir brauchen wirksame ökonomische Anreize für einen nachhaltigen
Lebensstil und eine ökologischer ausgerichtete Landwirtschaft, am
Beispiel der Fleischproduktion wird dies besonders offensichtlich."

Auch in Südostasien führt der massive Anbau von Ölpalmen-Plantagen
zur Zerstörung des Regenwaldes. Palmöl ist in Europa in jedem zweiten
Supermarktprodukt enthalten. Lange schon wird das wertvolle Öl nicht
nur in Lebensmitteln, sondern auch in Reinigungsmitteln, in Kosmetik
und selbst als Beimischung zum Biodiesel genutzt. Die DUH fordert
nachhaltige Lieferketten für Palmöl, das aus entwaldungsfreier
Produktion stammen muss.

Cyriacks weiter: "Europa und vor allem die Bundesregierung müssen
in Sachen Landwirtschaft eine 180 Grad-Wende einleiten. Wir brauchen
wirksame Mechanismen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln.
Allein in Deutschland würde deren Anbau eine Fläche von der Größe
Mecklenburg-Vorpommerns beanspruchen. 230.000 Rinder landen
hierzulande jedes Jahr als Lebensmittelabfall im Müll. Ohne eine
nachhaltige Land- und Forstwirtschaft ist die Klimakrise nicht in den
Griff zu bekommen."

Das Projekt Clean Air Farming (LIFE17 GIE/DE/610 Air &
Agriculture) wird im Rahmen des LIFE-Programms von der EU-Kommission
gefördert.

Links:

- Im Projekt Clean Air Farming stellen wir innovative Maßnahmen
vor, die Emissionen aus der Landwirtschaft reduzieren können:
https://www.clean-air-farming.eu/de/start

- Mehr Informationen zu Sauberem Wasser:
https://www.duh.de/themen/natur/planetare-grenzen/stickstoff/

- Mehr Informationen zu Palmöl: http://ots.de/jubTCG



Pressekontakt:
Peer Cyriacks, Stellvertretender Leiter Naturschutz
030 2400867-892, cyriacks@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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