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Allg. Zeitung Mainz: Alles Wurst / Kommentar von Markus Lachmann zum Thema Fleischsteuer

Geschrieben am 07-08-2019

Mainz (ots) - In diesem Sommer kann man sich nur noch verwundert
die Augen reiben. Politiker und einige Medienschaffende überschlagen
sich regelrecht in Vorschlägen, was alles teurer werden soll: Flüge,
Autofahren - und jetzt auch noch Fleisch. Eine durchschnittlich
verdienende Familie mit zwei Kindern dürfte sich über die Debatte
freuen. Die Energiepreise steigen von Jahr zu Jahr, man bekommt immer
weniger für sein Geld. Deutschland hat im Vergleich der 34
OECD-Staaten eine der höchsten Belastungen bei Steuern und Abgaben.
Klar kann man über das Wirrwarr bei den ermäßigten
Mehrwertsteuersätzen reden. Dann aber nicht isoliert betrachtet,
sondern im Gesamtpaket. Auch kann und muss man über das Thema
Tierwohl debattieren und die Wege, wie wir eine bessere Haltung von
Schweinen und Co. erreichen können. Und zwar so, dass der Konsument
mitmacht und kleinere Landwirtschaftsbetriebe nicht plattgemacht
werden. Letzteres kann kaum in unserem Interesse sein, denn dann
kommt das Fleisch künftig aus dem Ausland, wo wir die
Produktionsbedingungen noch weniger unter Kontrolle haben. Qualität
wird beim Fleisch immer seinen Preis haben.  Mehr Tierwohl zum
Nulltarif wird kaum machbar sein. Es bleibt aber höchst fraglich, ob
man mit einer Steuererhöhung die gewünschte Lenkungsfunktion
erreichen kann. Bleibt noch der Aspekt Klimaschutz und Moral: Wer
weniger Fleisch essen will und damit glaubt, zur Lösung der
Erderwärmung beizutragen, soll das bitteschön machen. Und wer weiter
sein Steak grillen will, soll das mit gutem Gewissen weiter tun
können.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de

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