(Registrieren)

Kapital findet kaum Objekte - Zweistelliger Rückgang beim Transaktionsvolumen am Hotelinvestmentmarkt

Geschrieben am 10-07-2019

Frankfurt (ots) - Deutlich unter dem Halbjahresniveau des
Vorjahres bewegt sich das Transaktionsvolumen des
Hotelinvestmentmarktes* Ende Juni 2019. Nach knapp 600 Mio. Euro in
den ersten drei Monaten flossen im zweiten Quartal mit ca. 870 Mio.
Euro zwar 45 Prozent mehr in die Assetklasse. In toto mit 1,47 Mrd.
Euro schlägt bis zur Jahresmitte aber ein Minus von 20 Prozent zu
Buche. Zweistellig ist auch der Rückgang beim Vergleich mit dem
Fünfjahresschnitt (- 14%). "Die Transaktionsvolumina der Jahre 2015
bis 2018 gehören erst einmal der Vergangenheit an. In der Tat könnten
auch die wenig euphorisierende Anzahl der Transaktionen von insgesamt
39 auf einen drastischen Nachfragerückgang hinweisen.
Erfreulicherweise jedoch stimmt die reine Statistik nicht überein mit
den realen Interessen der Investoren. Viele Anleger würden ihr
Kapital nämlich gerne in einer Hotelimmobilie unterbringen, finden
aber kein adäquates Produkt. Dieser Engpass betrifft insbesondere
Bestandsobjekte in zentralen Lagen mit langfristigen Laufzeiten", so
Stefan Giesemann, Executive Vice President der JLL Hotels &
Hospitality Group. Und Giesemann fährt fort: "Ein Großteil der Märkte
zeigt eine solide Performance mit erfreulichen Übernachtungszahlen.
Triebfeder ist hier der weiterhin boomende Tourismussektor und die
Nullzinspolitik, die auch bei steigenden Preisen den Käufern eine
auskömmliche Rendite beschert."

Die mit 18 Transaktionen aktivste Anlegergruppe waren erneut
institutionelle Anleger mit einem Anteil von ca. 55 Prozent
(entsprechend rund 800 Mio. Euro) am Gesamtvolumen, gefolgt von
Immobiliengesellschaften (190 Mio. Euro, sieben Transaktionen) und
Hotelbetreibern (172 Mio. Euro, drei Transaktionen). Auf alle übrigen
Anlegergruppen u.a. Private Equity Firmen, Privatpersonen und REITs
entfiel ein Volumen von insgesamt 306 Mio. Euro und elf
Transaktionen.

Einzeltransaktionen (33) summierten sich in den ersten sechs
Monaten auf insgesamt 950 Mio. Euro. Dies entspricht im Vergleich zum
Vorjahr einem Rückgang von etwa 37 Prozent (H1 2018: 1,51 Mrd. Euro
mit 47 Transaktionen). Der Schwerpunkt lag auf zahlreichen
kleinvolumigen Transaktionen. Damit verringerte sich die
durchschnittliche Größe pro Investment um rund drei Mio. Euro auf ca.
29 Mio. Euro. Ein hoher Teil der Transaktionen (ca. 40%) waren
aufgrund des mangelnden Angebots im Bestand erneut "Forward Deals"
bzw. Hotels, die im Projektstadium verkauft wurden. "Allerdings
können bei solchen Transaktionen für Investoren zeitliche
Verschiebungen und Bauverzögerungen bis zur Fertigstellung der
Immobilie aufgrund von Bauauslastungen auf Seiten der
Entwickler/Bauträger entstehen. Diese Unwägbarkeiten sind als Risiko
durchaus nicht von der Hand zu weisen", so Giesemann.

Auf Portfoliotransaktionen entfiel im ersten Halbjahr 2019 mit
knapp 520 Mio. Euro (sechs Investments) ein höheres Volumen als vor
einem Jahr (H1 2018: 357 Mio. Euro, sieben Investments). Damit lag
das Volumen etwa 45 Prozent über dem Niveau von 2018.

Deutsche Investoren machten auch im zweiten Quartal das Gros der
Investoren aus. Ihr Anteil am Transaktionsvolumen lag bei knapp 60
Prozent. Kapitalstarke ausländische Anleger kamen vor allem bei
Investments über der 50 Mio. Euro - Marke zum Zug (50% aller
Investments über 50 Mio. Euro). Anleger aus Großbritannien (155 Mio.
Euro) führten insgesamt die ausländischen Aktivitäten an, gefolgt von
Investoren aus den USA (115 Mio. Euro), Schweden (103 Mio. Euro) und
Singapur (50 Mio. Euro).

Stefan Giesemann abschließend: "Das zur Jahresmitte 2019 zu
bilanzierende Hotelinvestmentvolumen gibt nicht die Stimmung wieder,
die wir in unseren Kundengesprächen registrieren. Die ist
größtenteils positiv. Der Anlagedruck bleibt auch weiterhin hoch.
Auch insofern stehen für viele institutionelle Anleger,
internationales Kapital inklusive, aufgrund limitierten Angebots bei
Bestandsimmobilien Projektankäufe verstärkt im Fokus. Wegen der
gestiegenen Baukosten und der geringeren Margen ist auf Seiten der
Entwickler allerdings mittlerweile eine gewisse Zurückhaltung zu
erkennen.

In dieser komplexen Gemengelage erwarten wir in den kommenden
sechs Monaten ein durchaus vitales Marktgeschehen. Wir gehen davon
aus, dass auch einige größere Investitionen zum Abschluss gebracht
werden. Der Rückgang des Gesamtvolumens für 2019 wird allerdings
deutlich ausfallen: mit rund drei Mrd. Euro könnte er 25 Prozent
unter dem Fünfjahresschnitt liegen."

* Die Hotels & Hospitality Group von JLL, Germany, berücksichtigt
Einzeltransaktionen mit einem Investitionsvolumen von mindestens 5
Mio. Euro sowie Portfoliotransaktionen mit Objekten ausschließlich in
Deutschland. Ebenso enthalten sind deutsche Hotels, die als Teil von
grenzüberschreitenden Portfolioverkäufen veräußert werden.



Pressekontakt:
Dorothea Koch, Tel. 069 2003 1007, dorothea.koch@eu.jll.com

Original-Content von: Jones Lang LaSalle SE (JLL), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

694014

weitere Artikel:
  • Top-Banken in Europa bleiben hinter Erwartungen an Widerstandsfähigkeit und Rentabilität zurück N.Y./München (ots) - Deutsche Banken sind aufgrund niedriger Renditen und hohen Cost-to-Income-Ratio nicht profitabel genug. - Keine Bank hat nach der Analyse von A&M eine herausragende Rentabilität und ausreichende Krisenfestigkeit erreicht. Alvarez & Marsal (A&M), eines der weltweit führenden Consulting-Unternehmen, gibt die Ergebnisse seiner ersten Ausgabe des Euro Banking Pulse ("The Pulse") bekannt. The Pulse analysiert die 24 größten europäischen Banken im Jahr 2018 und bewertet sie anhand von Key Performance mehr...

  • EANS-News: Trotz schwächeren EBITs im ersten Quartal 2019|20 (im Jahresvergleich) erwartet AGRANA deutlichen EBIT-Anstieg für Gesamtjahr -------------------------------------------------------------------------------- Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- Quartalsbericht Wien - Überblick über das erste Quartal 2019|20 * Umsatz: 638,4 Mio. EUR (+1,3 %; Q1 2018|19: 630,3 Mio. EUR) * Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT): 30,9 Mio. EUR (-16,5 %; Q1 2018|19: 37,0 Mio. EUR) * EBIT-Marge: 4,8 % (Q1 2018|19: 5,9 %) * Konzernergebnis: mehr...

  • Gerresheimer reports strong second quarter Duesseldorf (ots) - - Cross reference: Full press release is available at http://www.presseportal.de/dokumente - - Revenues up 7.2% on the prior-year quarter to EUR 356.5m - Adjusted EBITDA at EUR 74.2m in second quarter of 2019 (Q2 2018: EUR 71.1m), excluding EUR 26.2m from derecognition of contingent purchase price components in connection with Sensile Medical acquisition - Revenue guidance confirmed without change; guidance on adjusted EBITDA at constant exchange rates for the financial year 2019 approximately EUR mehr...

  • Gerresheimer mit starkem zweiten Quartal Düsseldorf (ots) - - Umsatzerlöse steigen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,2 % auf EUR 356,5 Mio. - Adjusted EBITDA im 2. Quartal 2019 bei EUR 74,2 Mio. (2. Quartal 2018: EUR 71,1 Mio.), ohne Berücksichtigung der Ausbuchung von bedingten Kaufpreisbestandteilen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Sensile Medical von EUR 26,2 Mio. - Umsatzprognose unverändert bestätigt, Prognose für das währungsbereinigte Adjusted EBITDA für 2019 bei rund EUR 295 Mio. (Bandbreite: plus/minus EUR 5 Mio.), mehr...

  • Euler Hermes Rating bestätigt das Rating der EOS Holding GmbH mit A Hamburg (ots) - Euler Hermes Rating bewertet die Bonität der EOS Holding GmbH weiterhin mit A. Das seit 2005 bestehende Rating wurde somit erneut bestätigt. Das Geschäftsrisiko der EOS Gruppe bewertet Euler Hermes Rating als moderat. Grundlage der erfolgreichen Unternehmensentwicklung der EOS Holding GmbH sind nach Auffassung der Analysten die langjährige Erfahrung des Unternehmens in der Bewertung, dem Erwerb und der Verwertung von notleidenden Forderungen, die führende Marktposition in Deutschland sowie die gute Präsenz in mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht