(Registrieren)

"Die Kostenträger schulden jetzt jeder Pflegefachkraft mehrere hundert Euro" / bpa fordert Krankenkassen in Mecklenburg-Vorpommern auf, Gehaltssteigerungen in der ambulanten Pflege zu ermöglichen

Geschrieben am 26-06-2019

Schwerin (ots) - Pflegekräfte in Mecklenburg-Vorpommern spüren die
Blockadestrategie der Krankenkassen in den aktuellen
Vergütungsverhandlungen für die ambulante Pflege nun negativ auf dem
eigenen Bankkonto. "Weil sich die Krankenkassen einer Einigung
verweigern, konnten die geplanten deutlichen Lohnsteigerungen für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in privaten ambulanten
Pflegediensten nicht umgesetzt werden. Die Kostenträger schulden
jeder Pflegefachkraft schon jetzt mehrere hundert Euro", rechnet der
Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer
Dienste e. V. (bpa) Michael Händel vor.

Der Verband der privaten Pflegedienste hat in seiner
Arbeitsvertragsrichtlinie deutliche Gehaltssteigerungen für die
Pflegekräfte vorgesehen und ist deshalb mit allen Krankenkassen in
Verhandlungen gegangen. "Damit würde die jährliche Vergütung für jede
Pflegefachkraft um mindestens 3.000 Euro steigen - ein Plus von rund
10 Prozent. Dazu müssen sich allerdings auch die Vergütungen für die
einzelnen Leistungen in der ambulanten Pflege um etwa den gleichen
Prozentsatz erhöhen", so Händel. Ein Beispiel: Die Verabreichung
einer Insulinspritze bei einem Patienten würde dann mit 4 Euro statt
bisher mit 3,66 Euro berechnet.

In mehreren Verhandlungsrunden stimmten die Kassenvertreter
allerdings keinerlei Erhöhungen zu und verhindern damit die
Lohnsteigerungen. "Wir müssen uns anhören, dass es in der
Vergangenheit doch auch funktioniert habe", ärgert sich der
bpa-Landesvorsitzende. "In einer Zeit, in der die gesamte Politik die
Bedeutung der Arbeit von Pflegekräften und deren Wertschätzung
bekundet und an einer Attraktivitätssteigerung in der Pflege
arbeitet, ist das ein Schlag ins Gesicht unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter."

Während sich die Unternehmen ins Zeug legten, um für ihre
engagierten Teams höhere Löhne zu ermöglichen, stünden die
Krankenkassen auf der Bremse. Dies gefährde den gesellschaftlich
akzeptierten Plan, die Pflege attraktiver zu machen, so Händel. "Die
Politik wird sich bald fragen lassen müssen, wie lange sie der
Blockade ihrer guten Pläne für die Pflege durch die Kostenträger noch
zusehen möchte. Seit über drei Monaten werden wir und nun auch die
Schiedsperson hingehalten. Angeblich kann vor Ende September kein
Vertreter der Kostenträger am Schiedsverfahren teilnehmen."

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon mehr
als 500 in Mecklenburg-Vorpommern) die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000
Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei
etwa 26,6 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Für Rückfragen: Sven Wolfgram, bpa-Landesbeauftragter, Tel.: 0172/415
49 35, www.bpa.de

Original-Content von: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

692114

weitere Artikel:
  • MONITOR korrigiert Darstellung bzgl. nachweislicher Anwesenheit von Stephan E. auf einem Treffen von Rechtsextremisten im März 2019 Köln (ots) - Die Redaktion des ARD-Magazins MONITOR korrigiert ihre bisherige Darstellung, dass auf Fotos eines Treffens von Vertretern neonazistischer Organisationen im März 2019 nachweislich Stephan E. abgebildet sei, der des Mordes an dem CDU-Politiker Walter Lübcke verdächtigt wird. Die Redaktion hatte das Foto zunächst von einem anerkannten Sachverständigen für Foto-Forensik überprüfen lassen, der in einem biometrischen Identitätsgutachten einen Fotoabgleich mit Aufnahmen von Stephan E. vorgenommen und von "unwiderlegbaren Übereinstimmungen" mehr...

  • neues deutschland: Neuer Koalitionszoff: LINKE und Grüne lehnen personelle Aufstockung des Berliner Verfassungsschutzes ab Berlin (ots) - Die Pläne von Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD), den Berliner Verfassungsschutz im Rahmen des Doppelhaushaltes 2020/2021 um sogenannte 19 Planstellen personell aufzustocken, stoßen in der rot-rot-grünen Koalition auf Ablehnung. »Wir haben klar signalisiert, dass für uns auch 19 zusätzliche Stellen inakzeptabel sind«, sagte Linksfraktionschef Udo Wolf der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Donnerstagausgabe). Der Vorsitzende der Linksfraktion verwies gegenüber »nd« auf den Koalitionsvertrag mehr...

  • Gauland: Wir dürfen uns von Mördern nicht den politischen Diskurs bestimmen lassen Berlin (ots) - Zur Diskussion über den Mord an Walter Lübcke teilt der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Alexander Gauland, mit: "Derzeit findet eine beispiellose und beschämende Instrumentalisierung des Mordes an Walter Lübcke statt. Den Altparteien, aber auch den Medien scheint mittlerweile fast jedes Mittel recht, wenn es auch nur im Entferntesten dazu geeignet ist, die AfD mit Rechtsextremismus in Verbindung zu bringen. Es wird versucht, uns auf Biegen und Brechen aus dem demokratischen Diskurs auszuschließen. mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): "Die wahre SPD" Bielefeld (ots) - "Die wahre SPD" ist schon wieder Geschichte. Die innerpartliche Intiative, die einen Linksruck der SPD verhindert will, nennt sich jetzt "SPDpur 2030". Damit reagiert die Initiative, wie ihr Sprecher, der Herforder Bürgermeister Tim Kähler, der in Bielefeld erscheinenden "Neuen Westfälischen" (Donnerstagausgabe) bestätigte, auch auf Kritik an dem ursprünglichen Namen. Zuletzt hatte auch der NRW-Landeschef der SPD, Sebastian Hartmann, den Namen als Provokation bezeichnet. Außerdem hat die Initiative ein dreiseitiges mehr...

  • Aktualisierte Pressemitteilung: Zwei Eurofighter abgestürzt Berlin (ots) - Am 24. Juni 2019, gegen 14 Uhr, kam es zum Absturz von zwei Eurofightern im Raum Malchow/ Mecklenburg Vorpommern bei einem Übungsflug. Hierbei handelte es sich nicht um einen Tiefflug. Seitdem leitet die Abteilung "General Flugsicherheit" des Luftfahrtamts der Bundeswehr die Flugunfalluntersuchung. Beide Flugdatenschreiber wurden gefunden und werden für die Flugunfalluntersuchung ausgewertet. Die Auswertungsfortschritte und -ergebnisse sind Teil der laufenden Ermittlungen. Am Abend des 25. Juni 2019 wurden kleine mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht