(Registrieren)

Deutsche Umwelthilfe begrüßt Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu Aufstellorten der Messstationen und Bestätigung der unbedingten Einhaltung des NO2-Grenzwerts

Geschrieben am 26-06-2019

Berlin (ots) - Europäischer Gerichtshof stärkt Recht der Menschen
auf "Saubere Luft" - Diesel-Fahrverbote sind damit für viele der über
35 besonders hoch belasteten Städte in Deutschland einfacher
durchzusetzen - Bürger haben Rechtsanspruch auf Messung des
Dieselabgasgifts Stickstoffdioxid an Orten mit der jeweils höchsten
Luftbelastung - Grenzwertüberschreitungen müssen auch an Stellen
höchster Belastung verhindert werden - Bildung eines Mittelwerts für
das gesamte Stadtgebiet ist nicht zulässig - Urteil bedeutet
Rückenwind für die Klagen für "Saubere Luft" der DUH - Als Resultat
des Urteils fordert die DUH die Bundesregierung dazu auf, endlich
Hardware-Nachrüstungen der insgesamt 11 Millionen Betrugs-Diesel in
Deutschland der Abgasstufen Euro 5 und 6 auf Kosten der
Autohersteller durchsetzen

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am heutigen Mittwoch, 26.
Juni 2019, das Recht der europäischen Bürger auf "Saubere Luft"
gestärkt (AZ: C-723/17). Demnach haben die Bürger einen
Rechtsanspruch darauf, dass an den Orten mit der höchsten
Stickstoffdioxid (NO2)-Belastung gemessen wird. Außerdem müssen die
Grenzwerte auch an diesen Orten mit den höchsten Belastungen zwingend
eingehalten werden. Es kommt dementsprechend nicht auf einen
Mittelwert aller Messstationen in einer Stadt an. Die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) sieht sich durch die Entscheidung in ihrer
Rechtsauffassung bestätigt.

Gerichte müssen nun prüfen, ob die durch die Bundesländer und
Kommunen aufgestellten Messstationen tatsächlich die Orte der
höchsten Belastung abbilden. Ist dies nicht der Fall, können
entsprechende gerichtliche Verfahren erfolgreich geführt werden.

Dazu Rechtsanwalt Remo Klinger, der die DUH in den Verfahren für
"Saubere Luft" vertritt: "Alle deutschen Gerichte, die Klagen der DUH
stattgegeben haben, können sich bestätigt fühlen. Der EuGH hat heute
den hohen Wert der Luftgrenzwerte bestätigt. Der Versuch der
Brüsseler Behörden, nur wenig belastende Stellen in der Stadt in den
Blick zu nehmen und einen Mittelwert zu bilden, wurde
zurückgewiesen."

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Der EuGH hat sich
heute erneut eindeutig für den Vorrang des Gesundheitsschutzes der
Menschen vor den Profitinteressen der Dieselkonzerne ausgesprochen.
Mit der heutigen Grundsatzentscheidung müssen die für die Einhaltung
der Luftqualitätswerte zuständigen Länder und Städte sofort handeln
und können nicht länger durch absurde Mittelwertbildungen die
tatsächliche Belastung ihrer innerstädtischen Atemluft schönrechnen.
Der EuGH stärkt dabei insbesondere die Gesundheit von Kindern, alten
und gesundheitlich vorbelasteten Menschen. Die Hoffnung der
Bundesregierung aber auch einiger Bundesländer, die Einhaltung des
NO2-Grenzwerts sowie die Standorte von Messstationen in Frage zu
stellen, ist endgültig gescheitert. Bundeskanzlerin Angela Merkel
muss sich endlich aus dem Würgegriff der Automobilindustrie befreien
und wirksame Maßnahmen ergreifen. Das heißt im ersten Schritt:
Hardware-Nachrüstungen für alle 11 Millionen Betrugsdiesel der
Abgasstufe Euro 5 und 6a-c auf Kosten der Autohersteller."

Das Urteil fiel im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit zwischen
einerseits der Stadt Brüssel und dem Brüsseler Institut für
Umweltmanagement sowie andererseits mehreren Einwohnern Brüssels und
der Umweltorganisation ClientEarth.

Links:
Zur PM des EuGH: http://l.duh.de/zq2k0



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch@duh.de

Prof. Dr. Remo Klinger, Rechtsanwalt, Kanzlei Geulen & Klinger Berlin
030 8847280, 0171 2435459, klinger@geulen.com

DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

692087

weitere Artikel:
  • Pflegefachkräfte sollen noch länger auf Visum warten: Ausländisches Amt handelt absolut kontraproduktiv Berlin (ots) - Es vergeht kein Tag, an dem nicht über die Gefährdung der Sicherstellung der pflegerischen Versorgung in der Altenpflege und im Krankenhaus berichtet wird. Obwohl allein Heime und Pflegedienste mehr als 100.000 neue sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen haben, fehlen über 50.000 Pflegekräfte. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen wächst deutlich schneller als die der zur Verfügung stehenden Pflegekräfte. Anstatt die Visawartezeiten für arbeitslose philippinische Pflegefachkräfte wie vereinbart deutlich mehr...

  • SWR Sommerinterviews - Start mit Hans-Ulrich Rülke (FDP) am 28.6.2019 (FOTO) Stuttgart (ots) - Spitzenpolitiker im Gespräch / Start mit Hans-Ulrich Rülke / Ab Freitag, 28. Juni 2019, 19:30 Uhr, in den Fernsehnachrichten "SWR Aktuell Baden-Württemberg", online unter www.SWR.de/bw und ARD Mediathek und im "SWR Aktuell Radio". Stuttgart. Auch in diesem Jahr lädt der Südwestrundfunk (SWR) Spitzenpolitiker der im baden-württembergischen Landtag vertretenen Parteien zu den "SWR Sommerinterviews" ein. Diese finden erstmals auf dem Neckar, an Bord des Schiffs "MS Wilhelma", statt. Die fünfteilige Reihe "SWR mehr...

  • Lehrieder: Chancen des Tourismus noch besser ausschöpfen Berlin (ots) - Koalitionsantrag unterstützt nationale Tourismusstrategie Am morgigen Donnerstag wird der Deutsche Bundestag über die nationale Tourismusstrategie und den Koalitionsantrag "Mit nationaler Tourismusstrategie den Standort Deutschland weiter stärken" beraten. Dazu erklärt der tourismuspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Paul Lehrieder: "Mit fast drei Millionen Beschäftigten in Deutschland hat die Tourismusbranche eine große wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung. Vor allem für ländliche mehr...

  • Tillmann/Feiler: Monatshygieneprodukte müssen günstiger werden Berlin (ots) - Finanzpolitiker der Unionsfraktion fordern Reduzierung des Umsatzsteuersatzes Die Arbeitsgruppe Finanzen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat sich in ihrer Sitzung am 25. Juni 2019 für eine Anwendung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes von sieben Prozent auf Produkte der Monatshygiene wie zum Beispiel Tampons ausgesprochen. Dazu erklären die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Antje Tillmann und der zuständige Berichterstatter Uwe Feiler: "Die Anwendung des Regelsteuersatzes auf Produkte mehr...

  • Weiß: Renten steigen auch 2019 wieder stärker als die Löhne Berlin (ots) - Rentnerinnen und Rentner in Ost und West profitieren erneut spürbar von der Politik der Union Die Renten in den alten Bundesländern steigen zum 1. Juli 2019 um fast 3,2 Prozent und in den neuen Bundesländern sogar um mehr als 3,9 Prozent und damit erneut stärker als die allgemeine Lohnentwicklung. Dazu erklärt der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß: "Ab Juli 2019 profitieren die Rentnerinnen und Rentner in Ost- und Westdeutschland zum wiederholten Mal von der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht