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Rheinische Post: Politikwissenschaftlerin Kropp zu Anti-CDU-Video: "Die CDU hat Grund, nervös zu sein"

Geschrieben am 23-05-2019

Düsseldorf (ots) - Das millionenfach aufgerufene Anti-CDU-Video
eines Youtubers wird nach Einschätzung der Politikwissenschaftlerin
Sabine Kropp noch keine massive Auswirkung auf das Verhalten jüngerer
Wähler am bevorstehenden Wahlsonntag haben, offenbart aber ein
erhebliches Risiko für die Partei von Kanzlerin Angela Merkel. "Die
CDU läuft mittelfristig Gefahr, die jungen Menschen zu verlieren",
sagte Kropp der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Die CDU
habe nur noch einen Anteil von 12,7 Prozent unter den Wählern, die
jünger als 18 Jahre sind. "Bei der Europawahl 2014 hatte sie noch
mehr als 24 Prozent unter den unter 18-Jährigen. Deshalb hat sie
einen Grund, nervös zu sein. Sie kann das nicht einfach laufen
lassen." Union und SPD hätten es als Volksparteien aber schwerer als
etwa die Grünen, weil sie eine viel größere Breite der Interessen
ausgleichen müssten, sagte die Professorin des Berliner
Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft. Sie betonte: "Es gibt
keine monokausale Schuld einer einzigen Partei." Kropp mahnte: "Wir
müssen aufpassen, dass unsere demokratische Institutionen nicht
weiter delegitimiert werden, politische Prozesse brauchen Zeit und
Ausgleich. Wir haben ein Recht darauf, unsere Meinung zu äußern, aber
kein Recht darauf, dass jede unserer individuellen Forderungen
vollständig umgesetzt wird. Dies ist ein Lernprozess, den alle, auch
zurecht ungeduldige jüngere Menschen in einer Demokratie
durchlaufen." Und natürlich seien auch die jungen Menschen
Konsumenten, die den Klimawandel beförderten. "Am Wochenende steigt
auch die junge Generation ganz gern ins Flugzeug, um billig zu
Freunden in Europa zu fliegen." Zugleich maß sie seriösen
Journalisten die Aufgabe der politischen Einordnung des Videos zu -
nicht des Faktenchecks. "Seriöser Journalismus verliert sich jetzt
nicht im Faktencheck des Videos. Das kann nicht seine Aufgabe sein.
Seriöse Journalisten ordnen diese einseitige Zuspitzung, die ein
tauglicher Mobilisierungsversuch, aber nur eine begrenzte
wissenschaftliche Argumentation ist, ins politische Tagesgeschäft
ein."

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


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