(Registrieren)

Vermüllung der dänischen Grenzregion mit pfandfreien deutschen Getränkedosen stoppen

Geschrieben am 10-05-2019

Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe und die dänische
Umweltschutzorganisation Danmarks Naturfredningsforening fordern
sofortige Umsetzung der 2015 beschlossenen Vereinbarung zur
Bepfandung von Getränkedosen im deutsch-dänischen Grenzbereich -
Dänische Umweltschützer sammeln mehr als 70.000 in der Umwelt
entsorgte Dosen - Deutsche "Bordershops" verkaufen noch immer
massenhaft pfandfreie Dosen - Schleswig-Holstein muss notfalls selbst
das deutsche Einwegfand auf Dosen im Grenzhandel erheben

Anlässlich der am heutigen Freitag beginnenden Aktionstage der
Initiative "Let´s Clean Up Europe" für ein müllfreies Europa fordern
die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die dänische
Umweltschutzorganisation Danmarks Naturfredningsforening den Stopp
des pfandfreien Verkaufs deutscher Getränkedosen nach Dänemark. Dort
werden weite Teile der Landschaft mit dem übrig bleibenden
Dosenschrott zugemüllt. Die dänischen Umweltschützer sammelten in nur
einer Woche mehr als 70.000 pfandfreie Getränkedosen aus der Umwelt,
die fast alle aus deutschen Grenzshops stammen. Angesichts der pro
Jahr aus Deutschland über die Grenze verkauften 650 Millionen Büchsen
ohne Pfand ist das allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die beiden Umweltschutzorganisationen fordern die deutsche und
dänische Regierung sowie das Bundesland Schleswig-Holstein dazu auf,
eine im Jahr 2015 unterzeichnete Vereinbarung zur Bepfandung von
Getränkedosen im deutsch-dänischen Grenzhandel unverzüglich
umzusetzen. Zur Not müsse das Land Schleswig-Holstein das deutsche
Einwegpfand auf Dosen selbst erheben, um die Vermüllung der dänischen
Grenzregion mit deutschen Bierdosen zu beenden.

Seit dem 1. Januar 2003 gilt in Deutschland eine Pfandpflicht auf
Einweggetränkeverpackungen in Höhe von 25 Cent. Dosen und
Plastikflaschen werden deshalb im Handel zurückgegeben und nicht in
der Umwelt entsorgt. Dennoch verkaufen seit nunmehr 16 Jahren
sogenannte "Bordershops" im deutsch-dänischen Grenzbereich massenhaft
pfandfreie Getränkedosen an skandinavische Kunden. Vor allem in
Dänemark landeten deshalb im Laufe der Jahre zig Millionen
Getränkedosen in der Natur.

"In Dänemark werden die Schrottberge aus deutschen Dosen in der
Umwelt immer größer. Die Dosen enthalten eine Innenbeschichtung aus
Kunststoff, sind außen lackiert und verbleiben viele Jahre in der
Natur. Dadurch gelangen Stoffe in die Umwelt, die bei Lebewesen
Schäden hervorrufen können. Bei Blechbüchsen bestehen zudem der
Unter- und Oberboden aus Aluminium, das in der Umwelt ebenfalls
negative Auswirkungen haben kann. Deshalb muss dieser Umweltskandal,
der sich seit Jahren vor unseren Augen abspielt, unverzüglich
gestoppt werden", fordert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer.

Eigentlich liegt eine Lösung bereits auf dem Tisch. Im Jahr 2015
unterzeichneten Dänemark, Deutschland und das Bundesland
Schleswig-Holstein eine Vereinbarung, dass auf im Grenzbereich
verkaufte deutsche Getränkedosen das dänische Pfand in Höhe von einer
Krone (ca. 13 Cent) erhoben werden muss. Wenn dänische Verbraucher
deutsches Bier mit über die Grenze nehmen, müssten sie die Dosen
demnach im Handel zurückgeben können und das gezahlte Pfand
zurückerhalten. Doch der Pfandkompromiss wird trotz der geschlossenen
Vereinbarung bis heute nicht umgesetzt.

"Der dänische Handel hat wenig Interesse daran, die vielen
Bierdosen aus Deutschland zurückzunehmen. Schleswig-Holstein möchte
Kasse machen und möglichst viel Bier verkaufen, wobei ein Pfand nur
hinderlich ist. Die deutsche Bundesregierung zeigt wenig Interesse
daran, Druck auf die dänische Regierung auszuüben, damit die
Pfandvereinbarung endlich umgesetzt wird. Wenn nicht bald etwas
passiert, verkommt die Vereinbarung zur Farce", fasst Fischer die
problematische Situation zusammen.

Als alternative Lösung schlägt Fischer vor: "Im Zweifel muss das
Bundesland Schleswig-Holstein das deutsche Einwegpfand auf die Dosen
im Grenzhandel erheben. Dann bringen die Dänischen Käufer die Büchsen
beim nächsten Einkaufstripp in den deutschen Bordershops wieder mit
zurück und sie landen nicht in der Umwelt."



Pressekontakt:
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

685853

weitere Artikel:
  • Saarbrücker Zeitung: Maas hofft auf hohe Wahlbeteiligung bei der Europawahl Saarbrücken (ots) - Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) ruft die Bürger auf, bei der Europawahl am 26. Mai wählen zu gehen. In einem Gastbeitrag für die "Saarbrücker Zeitung" (Samstag) schreibt Maas: "Wer nicht wählt, unterstützt diejenigen, die Europa zerstören wollen. Eine niedrige Wahlbeteiligung hilft nur den Extremisten." Er hoffe daher nach der Wahl auf Titelseiten mit der Schlagzeile: "Rekord-Wahlbeteiligung. Gewonnen hat Europa!" Wenn man Europa den Populisten überlasse, führe das ins Chaos, so Maas weiter. "Herausforderungen mehr...

  • Generalleutnant Mais übernimmt Führung des I. Deutsch- Niederländischen Corps (FOTO) Münster/Niedersachsen (ots) - Generalleutnant Alfons Mais hat am 9. Mai das Kommando über das I. Deutsch-Niederländische Corps in Münster übernommen. Er war zuvor fast ein Jahr Chef des Stabes des Einsatzes Resolute Support in Afghanistan zur Ausbildung, Beratung und Unterstützung der afghanischen Streitkräfte. Vor der historischen Kulisse des St. Paulus Doms zu Münster und unter den Augen von zahlreichen hochrangigen Gästen gab der niederländische Generalleutnant Michiel van der Laan das Kommando an den Inspekteur des Niederländischen mehr...

  • Wie steht es um die gesellschaftliche Mitte? / Frankfurter diskutieren über Radikalisierungstendenzen in Deutschland und dem Rhein-Main-Gebiet Frankfurt am Main (ots) - Auch im Rhein-Main-Gebiet werden unabhängig der politischen Couleur und jeweiligen Herkunft immer stärker Meinungen laut, die bislang den radikalen Rändern zuzurechnen waren. Macht sich also Extremismus in der gesellschaftlichen Mitte breit? Und wenn ja, wie kann diesen Entwicklungen begegnet werden? Diesen Fragen ging am Dienstag, 07.05.2019, eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Religion, Politik, Gesellschaft - radikalisiert sich Deutschland?" nach, zu der die Deutsche Bank Stiftung gemeinsam mit der mehr...

  • Bundeskanzlerin Merkel besucht NATO-Speerspitze Munster/Niedersachsen (ots) - Am 20. Mai besucht Bundeskanzlerin Angela Merkel die Panzerlehrbrigade 9, die den Kern der Very High Readiness Joint Task Force Land 2019 (VJTF (L) 2019), der NATO-Speerspitze, stellt. Bei einer dynamischen Vorführung stellen rund 400 Soldatinnen und Soldaten, Angehörige des Heeres, gemeinsam mit den Kameraden der Streitkräftebasis, des Sanitätsdienstes, des Kommandos Cyber- und Informationsraum, der Luftwaffe und der Marine ihre Fähigkeiten und das derzeitige Material der NATO-Speerspitze vor. mehr...

  • Reformvorschlag: Auch für Hartz-IV-Empfänger muss sich mehr Leistung mehr lohnen Berlin (ots) - Die aktuelle Hinzuverdienstregelung macht Leistungssteigerung für Empfänger von Hartz-IV (Arbeitslosengeld II) äußerst unattraktiv. Ein zum Mindestlohn arbeitender Hartz-IV-Empfänger, der seine Arbeitszeit von 20 Stunden pro Woche auf 40 Stunden erhöht, bekommt pro zusätzlicher Stunde 70 Cent netto. Das ist kein Leistungsanreiz. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) schlägt vor, das spürbar zu ändern. Das Ziel: statt wie bisher, vor allem Einkommen aus geringfügigen Tätigkeiten und Minijobs zu fördern, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht