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Visuelle Kommunikation: "Das Klavier hat mehr Tasten bekommen"

Geschrieben am 30-04-2019

Wien (ots) - Umfrage "PR-Trendradar" und Expertendiskussion: Mehr Möglichkeiten
verlangen mehr Know-how - Glaubwürdigkeit ist Schwachpunkt und Qualitätsmerkmal

Fotos, Videos, Infografiken oder Animationen wirken unmittelbar und nachhaltig
auf die menschliche Wahrnehmung und haben enormen Einfluss auf den Erfolg von
Kommunikationsmaßnahmen. Beim BusinessBreakfast von APA-DeFacto und APA-OTS
wurde heute, Dienstagvormittag, eine aktuelle, von Marketagent.com durchgeführte
Branchenumfrage über visuelle PR präsentiert und von Expertinnen und Experten
diskutiert.

Das wichtigste Format in der PR-Arbeit ist für 98 Prozent der Befragten immer
noch der Text, erläuterte Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl die
Umfrageergebnisse. Unterschiedliche visuelle Elemente folgen aber bereits dicht
dahinter: Bild (95 Prozent), Grafik (75 Prozent), Video (69 Prozent) und
Datenvisualisierung (47 Prozent).

Zukünftige Kommunikatorinnen und Kommunikatoren werden nach Ansicht der Studien-
Teilnehmer stärker technologisch bewandert sein müssen. Datenvisualisierung,
Artificial Intelligence und Virtual Reality wurden am häufigsten als jene
relevanten Technologien für Kommunikation genannt, die an Bedeutung gewinnen
werden. Dementsprechend ist für 84 Prozent der Befragten digitales Verständnis
in Zukunft besonders wichtig - dahinter folgen juristisches (68 Prozent) und
inhaltliches (59 Prozent) Verständnis. Nach Einschätzung der Befragten werden
vor allem kürzere Reaktionszeiten und cross-mediales Arbeiten zentrale
Anforderungen an Kommunikatoren sein. "Das Klavier hat mehr Tasten bekommen, und
man muss schneller spielen", fasste Schwabl die Entwicklung in der
Kommunikationsbranche zusammen.

Als wichtigstes Kriterium für die Glaubwürdigkeit von visuellen Inhalten nannten
mehr als drei Viertel der Studien-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer das
Vorhandensein von Quellenangaben. Generell schätzen 61 Prozent der Befragten
Bilder und Videos für PR-Maßnahmen als "sehr glaubwürdig" bzw. "eher
glaubwürdig" ein - 35 Prozent votierten für "mittelmäßig glaubwürdig". Ein Grund
für die guten Vertrauenswerte könnte laut Schwabl darin liegen, dass 91 Prozent
noch nie Opfer von gefälschten visuellen Inhalten gewesen sind. Eine
überwiegende Mehrheit von 85 Prozent geht allerdings davon aus, dass wir in
Zukunft verstärkt mit sogenannten Deep Fakes, manipulierten Bildern und Videos,
konfrontiert sein werden.

Die Expertinnen und Experten auf dem Podium gingen mit den Umfrageergebnissen
d'accord und waren sich einig, dass Bilder und andere visuelle Elemente in der
Regel glaubwürdiger wirken als Texte. "Es gibt nicht diesen einen Wert, der das
belegt", erklärte Petra Bernhardt vom Institut für Politikwissenschaften der
Universität Wien, es gäbe jedoch unterschiedliche wissenschaftliche Studien, die
darauf hinweisen, dass Bilder als tendenziell vertrauenswürdiger wahrgenommen
werden als bloßer Text. Bernhardt untermauerte durch das Beispiel von Alexandria
Ocasio-Cortez, einer Abgeordneten des Repräsentantenhauses der Vereinigten
Staaten, wie Bildsprache im politischen Kontext genutzt werden kann: "Sie zeigt,
wie ihr Arbeitsweg aussieht, sie fährt mit der U-Bahn, sie wechselt am Bahnsteig
die Schuhe - von Casual zu High-Heels - sie zeigt, wie sie mit Leuten spricht."
Das alles in einem Text zu beschreiben, würde laut Bernhardt aufgesetzt wirken.
Aber durch visuelle Mittel zeige Ocasio-Cortez, "was ihre besondere Qualität ist
- sie wirkt unglaublich authentisch und nahbar."

Den Vorteilen visueller Kommunikation stehen aber auch Schattenseiten gegenüber
- vor allem in Hinblick auf die Quellensicherheit. "Wir haben ein großes Problem
mit Social Media. In dem Moment, in dem ich ein Bild hochlade, gehen die
Metadaten verloren. Das macht es so schwer, den Ursprung von Bildern zu
identifizieren", erklärte Andre Wolf, Pressesprecher von mimikama - Verein zur
Aufklärung über Internetmissbrauch. Er veranschaulichte durch Beispiele, wie
mit Deep Fakes versucht wird, Menschen zu beeinflussen. "Wir sind nicht ganz
ohnmächtig, das zu erkennen", appellierte Wolf und legte Funktionen zur
Glaubwürdigkeitsprüfung dar. Für ihn liege die Grenze zwischen bloßer
Inszenierung und Manipulation dort, "wo bei einem Bild etwas bewusst falsch
dargestellt wurde, wenn thematisch etwas erfunden oder der Inhalt verändert
wird. Dann ist die rote Linie überschritten."

"Um mit guter Qualität durchzudringen, spielt Glaubwürdigkeit eine entscheidende
Rolle. Wir stehen heute auch im Wettbewerb mit den Usern selbst", erklärte
Claudia Riebler, Unternehmenssprecherin Österreich Werbung, die Herausforderung
der Marktkommunikation im Tourismus. "Es gibt z.B. Millionen Bilder von
Hallstadt - wir versuchen daher, auf alternative Szenerien aufmerksam zu
machen", so Riebler. "Wir verwenden aber auch von Usern erstellte Bilder -
selbstverständlich mit eindeutig geklärten Nutzungsrechten".

Angesichts des visuellen Überangebots, sei es "umso wichtiger, immer auch die
Transparenz zu kommunizieren, um mit Vertrauenswürdigkeit zu punkten", riet
Klemens Ganner, Geschäftsführer von APA-DeFacto. Er empfahl, sich an den
journalistischen Tugenden zu orientieren und in jedem Fall klar anzugeben,
welche Quellen die Inhalte haben. "Viele Kunden fragen nach redaktionell
gestalteten Videos, denn diese werden auch von Medien übernommen, weil sie nicht
diesen starken PR-Fokus haben", so Ganner. Visuelle Kommunikation könne zwar zu
höheren Kosten führen, durch entsprechendes Monitoring sei die Wirkung, die dem
Aufwand gegenüber stehe, jedoch klar belegbar.

Umfrageergebnisse im Detail zum Download: wp.apa.at
(https://www.apa.at/Site/Whitepaper.de.html)

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie
(https://www.apa-fotoservice.at/galerie/17276)

Die Inhalte der Diskussion als Graphic-Recording Video
(https://www.apa-ots-video.at/video/cde0c43722a04f14a0c43722a0ef14a4)

Auf der Facebook-Seite der APA ist die Video-Aufnahme des APA-BusinessBreakfast
abrufbar: https://www.facebook.com/APAInside/

Ein Video-Clip über den Event wird in Kürze über ots.at nachgereicht.

Über APA-DeFacto

Die APA-DeFacto GmbH ist österreichischer Marktführer in den Bereichen
Medienbeobachtung und Media Intelligence und betreibt eine der größten
deutschsprachigen Mediendatenbanken. Das Unternehmen bietet seinen Kunden ein
umfangreiches Monitoring- und Analyse-Portfolio in Form von Pressespiegeln und
Medienresonanz-Analysen. Der Datenpool beinhaltet sämtliche APA- sowie
internationale Agentur-Meldungen, österreichische und internationale
Tageszeitungen, Radio- & TV-Sendungen, Magazine, Fachmedien, Web- und Social
Media-Beiträge, Firmendaten, Bilderdienste sowie den APA-OTS Originaltext
Service.

Über APA-OTS

APA-OTS Originaltext-Service ist der führende Dienstleister in Österreich für
die Verteilung digitaler PR-Inhalte an Medien und Öffentlichkeit in Text, Bild,
Grafik, Audio- und Videoformaten. Mit innovativen Services unterstützt APA-OTS
Kommunikationsprofis bei der Contentproduktion und -verwaltung sowie der
Herstellung von Reichweite und Sichtbarkeit in Medien, Suchmaschinen und Social
Media. APA-OTS ist eine 100-prozentige Tochter der APA - Austria Presse Agentur.

Kontakt:
APA - Austria Presse Agentur
Petra Haller
Unternehmenssprecherin
Leiterin Unternehmenskommunikation
Tel.: +43 (0)1 360 60-5710
petra.haller@apa.at
http://www.apa.at

Original-Content von: APA-DeFacto GmbH, übermittelt durch news aktuell


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