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Aufweichung des Berufsrechts? / 14. Europatag der BZÄK - Politiker und BZÄK debattieren im Vorfeld der Europawahl

Geschrieben am 10-04-2019

Berlin (ots) - Der Einfluss Europas wächst - auch auf Medizin und
Zahnmedizin. EU-Vorgaben, gesundheitspolitische Vorhaben sowie für
den europäischen Binnenmarkt erstellte Auflagen haben unmittelbare
Auswirkungen auf die deutschen Heilberufe. Ob damit deutsche
Standards aufgeweicht werden und welche Zukunft die in Deutschland
bewusst regulierten Berufe im europäischen Binnenmarkt haben,
diskutierten heute Politiker mehrerer im Europaparlament vertretener
Parteien auf dem 14. Europatag der Bundeszahnärztekammer (BZÄK).

Die Veranstaltung stand im Zeichen der Ende Mai anstehenden
Europawahl sowie der Umsetzung der sog.
Verhältnismäßigkeitsrichtlinie in Deutschland. Rund 80 Teilnehmer
diskutierten mit Kandidaten und Vertretern der sich zur Wahl für das
Europaparlament stellenden Parteien über deren europapolitische
Zielvorstellungen. Schwerpunkt waren die aktuellen Entwicklungen der
europäischen Gesundheits- und Binnenmarktpolitik. Es wurde deutlich,
wie wichtig die Entscheidungen des Europäischen Parlaments und der
Europäischen Union für den zahnärztlichen Berufsstand geworden sind.

Nach einer Impulsdiskussion mit Dr. Heinz Hetmeier, Leiter der
Unterabteilung "EU Mitgliedsstaaten und sonstige europäische Länder,
EU Binnenmarkt, Europa 2020" im Bundeswirtschaftsministerium,
stellten sich Norbert Lins (CDU), Mitglied im Gesundheitsausschuss
des Europäischen Parlaments, Gaby Bischoff (SPD), Kandidatin für die
Europawahl und ehemalige Präsidentin der Arbeitnehmergruppe im
Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA), Dr. Bettina
Hoffmann (Die Grünen), Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen
Bundestages, sowie Dr. Wieland Schinnenburg (FDP), Mitglied im
Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, der Diskussion.

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel missbilligte, bewährte
Sicherheits-Strukturen der freiberuflichen Selbstverwaltung
leichtfertig zugunsten vermeintlicher Beschäftigungseffekte zur
Disposition zu stellen. "Kurzfristiges Wirtschaftswachstum ist nicht
alles. Man muss alle Nebenwirkungen und Folgekosten berücksichtigen",
so Engel. Er warb für ein hohes Qualifikationsniveau der Zahnärzte in
Europa. Dies sei der beste Patientenschutz.

Angesichts der bevorstehenden Europawahl hat die BZÄK ihre
gesundheitspolitischen Forderungen in einem europapolitischen
Positionspapier formuliert, das auf dem Europatag vorgestellt wurde.
Es enthält acht Kernanliegen. So fordert die BZÄK im
Patienteninteresse die Sicherstellung der unbeeinflussten freien
Berufsausübung, die Verabschiedung einer Europäischen Charta der
Freien Berufe, die Prüfung von EU-Vorgaben auf deren bürokratische
Auswirkungen, die Gewährleistung einer hohen Qualität der
zahnmedizinischen Ausbildung, die Digitalisierung im Gesundheitswesen
ausschließlich zum Nutzen der Patienten zu gestalten, Amalgam als
notwendiges Füllungsmaterial zu erhalten, die Bekämpfung von
Antibiotikaresistenzen konsequent fortzusetzen und weitere
Initiativen zur Verbesserung der Mundgesundheit und damit
Lebensqualität der Menschen anzustoßen.

Zum Positionspapier:
www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/b19/europawahl2019-position_bzaek.pdf

Hinweis: Fotos der Veranstaltung sind auf Nachfrage erhältlich
unter: presse@bzaek.de



Pressekontakt:
Dipl.-Des. Jette Krämer, Telefon: +49 30 40005-150, E-Mail:
presse@bzaek.de

Original-Content von: Bundeszahnärztekammer, übermittelt durch news aktuell


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