Seltene Erkrankungen: GSAV gefährdet Versorgung gerade auf dem Land
Geschrieben am 04-04-2019 |
Berlin (ots) - Künftig soll der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA)
niedergelassenen Ärzten oder Krankenhäusern die Verordnung von
Arzneimitteln bei der Therapie kleiner oder spezieller
Patientengruppen untersagen dürfen, sofern sie nicht an der
geforderten anwendungsbegleitenden Datenerhebung teilnehmen. So sieht
es das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung
(GSAV) vor, das heute in erster Lesung im Bundestag behandelt wird.
Patienten mit seltenen Erkrankungen müssten dann mit Einschränkungen
ihrer Therapie rechnen.
"Besonders auf dem Land sind damit Versorgungslücken für Patienten
mit seltenen Erkrankungen zu erwarten. Denn es ist unwahrscheinlich,
dass in jeder Region Deutschlands gerade für diese neue Therapie ein
teilnehmendes Zentrum vorhanden ist", sagt Dr. Hermann Kortland,
stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der
Arzneimittel-Hersteller (BAH). Wirke der behandelnde Arzt an der
Datenerhebung nicht mit, bedeute dies für den Patienten faktisch den
Ausschluss von Leistungsansprüchen auf zugelassene und mit einem
positiven Risiko-Nutzen-Verhältnis versehene Arzneimittel.
Weiterhin sieht der Gesetzentwurf Hinweise des G-BA zur
Austauschbarkeit von Biosimiliars vor. Diese Hinweise dürfen die
Therapiefreiheit des Arztes aber nicht einschränken. Bei der Frage,
ob ausgetauscht wird oder nicht, sollten ausschließlich medizinische,
nicht aber wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle spielen.
Der Gesetzgeber plant im GSAV darüber hinaus, der Vielfalt der
Anbieter und der Gewährleistung einer unterbrechungsfreien und
bedarfsgerechten Arzneimittelversorgung bei Rabattverträgen Rechnung
zu tragen.
Kortland: "Diese Absicht ist grundsätzlich gut und richtig.
Allerdings muss man das alles noch konkretisieren, um den
Krankenkassen keine Schlupflöcher zu lassen. Unser Vorschlag dazu
steht: Wenn sich der Gesetzgeber darauf festlegt, dass zum einen bei
Ausschreibungen verbindlich drei Anbieter den Zuschlag bekommen, und
zum anderen diese Dreipartnerklausel - beispielsweise durch
Preisabstandsregelungen - nicht ausgehebelt werden darf, stärkt dies
die Versorgungssicherheit. Wenn der Gesetzgeber das berücksichtigt,
wird die Sache wirklich rund."
Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der
mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in
Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400
Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter
beschäftigen. Das Aufgabenspektrum des BAH umfasst sowohl die
verschreibungspflichtigen als auch die nicht
verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie die stofflichen
Medizinprodukte. Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum
BAH.
Ihre Ansprechpartner in der BAH-Pressestelle:
Christof Weingärtner
Pressesprecher
Tel.: 030 / 3087596-127
weingaertner@bah-bonn.de
Holger Wannenwetsch
Referent Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 / 3087596-122
wannenwetsch@bah-bonn.de
Geschäftsstelle Berlin
Bundesverband der
Arzneimittel-Hersteller
Friedrichstraße 134
10117 Berlin
Geschäftsstelle Bonn
Bundesverband der
Arzneimittel-Hersteller
Ubierstraße 71-73
53173 Bonn
www.bah-bonn.de
Original-Content von: Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
681263
weitere Artikel:
- Der Tagesspiegel: Puma-Panzer nicht Nato-tauglich: 228 Millionen Euro Nachrüstkosten Berlin (ots) - Berlin - Die Aufrüstung von 41 Puma-Panzern für
eine neue Nato-Sondereinsatzgruppe (VTJF) kommt die deutschen
Steuerzahler teuer zu stehen. Insgesamt wird mit Kosten von
mindestens 228,1 Millionen Euro gerechnet, um die Panzer einsatzreif
zu machen. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums
an den Grünen-Politiker Tobias Lindner hervor, die dem Tagesspiegel
(Freitagausgabe) vorliegt.
https://www.tagesspiegel.de/politik/pumas-sind-nicht-nato-tauglich
-nachruestung-von-panzern-kostet-steuerzahler-228-millionen-euro/2417 mehr...
- Jürgen Baumgärtner und Georg Winter: Starker Aufschlag für Wohnungsbau und Mobilität in Bayern München (ots) - Zu den aktuellen Beratungen des Doppelhaushalts
2019/2020 im Haushaltsausschuss erklärt Jürgen Baumgärtner, der
wohnungsbaupolitische Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen
Landtag:
"Bezahlbares Wohnen und die Zukunft der Mobilität sind die
Herausforderungen unserer Zeit! Mit dem aktuellen Doppelhaushalt
tragen wir dem Rechnung: Zum Beispiel mit einer Wohnraumförderung,
die fast 1,7 Milliarden Euro ausmacht, und mit einer Fördersumme für
das Verkehrswesen in Höhe von 605,2 Millionen Euro. Insgesamt sind
für mehr...
- Dringlicher Appell an die GWK: Hochschulpakt muss fristgerecht verlängert werden Berlin (ots) - 85 Hochschulratsvorsitzende haben "aus Sorge um die
Zukunft unserer Hochschulen" einen Offenen Brief verfasst. In dem
Brief fordern sie die Mitglieder der Gemeinsamen
Wissenschaftskonferenz (GWK) auf, den Hochschulpakt rechtzeitig zu
verlängern. Sonst drohten den Hochschulen Kündigungen im großen
Ausmaß und Zulassungsbeschränkungen für Studierende.
"Wenn es nicht gelänge, den Hochschulpakt rechtzeitig zu
verlängern, müssten demnächst befristete Verträge in erheblicher Zahl
gekündigt werden", heißt es in dem Brief. mehr...
- Welthungerhilfe und terre des hommes stellen den "Kompass
2019: Zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik" vor Bonn/Berlin (ots) - Anlässlich der Veröffentlichung des Berichts
"Kompass 2019 - Zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik"
fordern Welthungerhilfe und terre des hommes eine klare Vision und
eine ambitionierte Politik der Bundesregierung in der
Entwicklungszusammenarbeit. Der Bericht zeigt, dass sowohl die
finanzielle Gesamtausstattung als auch die einzelnen Schwerpunkte der
deutschen Entwicklungspolitik nicht den ehrgeizigen Zielen der Agenda
2030 und anderer relevanter internationaler Vereinbarungen genügen.
Die deutsche mehr...
- Thomas Jung: "Straftaten genauer erfassen - Nicht jeder Statistik trauen!" Potsdam (ots) - Nach der Statistik sank die Gesamtzahl der
erfassten Straftaten bundesweit um 3,6 Prozent - in Brandenburg um
1,2 Prozent. Nicht bedacht werden dabei allerdings aus dem Ausland
operierende Täter, die bereits etwa eine Million Deutsche geschädigt
haben. Auch erwähnt niemand, dass die Zahl der angegebenen Einbrüche
zurückging, die der versuchten aber signifikant zunahm. Auch wird bei
Raubdelikten jede dritte Tat gar nicht angezeigt, was ebenfalls in
keiner Kriminalstatistik steht.
Der innenpolitische Sprecher der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|