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neues deutschland: Mythos vom Linksruck - Kommentar zum AfD-Austritt von André Poggenburg und Gründung der Partei "Aufbruch deutscher Patrioten"

Geschrieben am 11-01-2019

Berlin (ots) - André Poggenburg mag nicht das Sprachtalent seines
einstigen engen »Flügel«-Freundes Björn Höcke besitzen, ähnlich
clever ist er aber: Er weiß, dass sein »Aufbruch deutscher Patrioten«
nur eine Chance hat, wenn er zur neuen Partei einen passenden
Gründungsmythos strickt. Im Fall der »AdP« lautet dieser: Weil die
AfD nach »links« rücke, müsse er mit einer Abspaltung die Ideale der
Rechtsaußenpartei retten. Die Erzählung kommt einem unter umgekehrten
Vorzeichen bekannt vor. Den einstigen Vorsitzenden Bernd Lucke und
Frauke Petry war die AfD vermeintlich zu weit nach »rechts« gerückt,
weshalb sie ihre eigenen Gruppierungen gründeten und damit schnell zu
politischen Randnotizen wurden, die den Aufstieg der AfD nicht einmal
ansatzweise bremsten.

Ob dies auch auf Poggenburgs Projekt zutreffen wird, lässt sich zu
diesem Zeitpunkt nicht sagen. Politisch schaden könnte der Schritt
den völkischen Nationalisten um Höcke, der seinen Weggefährten
zugunsten des nicht weniger radikalen Brandenburger AfD-Landeschefs
Andreas Kalbitz fallen ließ. Poggenburgs Neugründung hat mit seinem
persönlichen Machtverlust zu tun und mit dem strategischen Streit, ob
sich die AfD eine Überwachung durch den Verfassungsschutz leisten
will. Aufrufe zur verbalen (nicht inhaltlichen) Mäßigung empfinden
einige in der Partei als Maulkorb, in Poggenburgs AdP wird es das
nicht geben. Dass ausgerechnet die blaue Kornblume, das
Erkennungszeichen österreichischer Nazis in den 30er Jahren, das Logo
der neuen Partei ziert, ist auch eine Kampfansage: Man lasse sich von
niemanden etwas vorschreiben.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

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