BERLINER MORGENPOST: Der Skandal ist der Minister / Kommentar von Gilbert Schomaker zu Brandenburgs Justizminister Ludwig
Geschrieben am 04-01-2019 |
Berlin (ots) - Kurzform: Brandenburg hat seit Jahren ein Problem
mit überlasteten Gerichten. Wenn ein Minister das nicht erkennt, sind
nicht nur die Gerichte, sondern er selbst überfordert. Die Bürger
verlieren durch solche Freilassungen das Vertrauen in den
Rechtsstaat, der doch eine der tragenden Säulen der Demokratie ist.
Der Skandal kommt den regierenden Rot-Roten in Brandenburg äußerst
ungelegen. Im September wird gewählt. Die innere Sicherheit kann zu
einem großen Wahlkampfthema werden.
Der vollständige Kommentar: Das ist schon ein starkes Stück, was
sich Brandenburgs Justizminister Stefan Ludwig (Linke) erlaubt. Da
wird ein mutmaßlicher Brandstifter, der frühere NPD-Stadtverordnete
Maik Schneider, wegen zu langer Verfahrensdauer freigelassen. Ein
Debakel für den Rechtsstaat. Und was macht der Minister, der für
funktionierende Gerichte zuständig ist? Er will das ganze Thema
herunterspielen. Ludwig sprach am Freitag von einem "Einzelfall". Nur
noch mal zur Klarstellung dieses "Einzelfalls": Maik Schneider wurde
im ersten Urteil, das aufgrund der Befangenheit eines Schöffen
aufgehoben wurde, wegen eines Brandanschlags auf ein geplantes
Flüchtlingsheim in Nauen und weiteren Delikten zu neuneinhalb Jahren
Haft verurteilt. Es handelt sich also nicht um irgendeinen
"Einzelfall", sondern um ein politisches Verbrechen, das weit über
Brandenburgs Landesgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt hatte. Zudem
ist der Fall Schneider eben kein Einzelfall. Erst im Dezember musste
ein Mann freigelassen werden, der schon verurteilt war, weil er seine
Frau umgebracht hatte. Auch bei ihm war eine überlange
Verfahrensdauer der Grund. Ludwig sprach hier von einem
"individuellen Fehler". Und dann gibt es noch den Fall der möglichen
Wirtschaftsbetrüger von Schloss Boitzenburg, wo auch die lange
Verfahrensdauer dazu führen wird, dass das Urteil milder ausfallen
wird. Möglicherweise müssen die mutmaßlichen Verbrecher gar nicht ins
Gefängnis. Brandenburg hat seit Jahren ein Problem mit überlasteten
Gerichten. Wenn ein Minister das nicht erkennt, sind nicht nur die
Gerichte, sondern er selbst überfordert. Die Bürger verlieren durch
solche Freilassungen das Vertrauen in den Rechtsstaat, der doch eine
der tragenden Säulen der Demokratie ist. Der Skandal kommt den
regierenden Rot-Roten in Brandenburg äußerst ungelegen. Im September
wird gewählt. Die innere Sicherheit kann zu einem großen
Wahlkampfthema werden.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
669257
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: zu Datenskandal Stuttgart (ots) - Der große Datenklau, dem jetzt Hunderte
Politiker und andere Figuren des öffentlichen Lebens zum Opfer
gefallen sind, lenkt den Blick zurück auf die Schattenseiten eines
allzu leichtfertig-naiven Umgangs mit den eigenen Daten. Der Vorfall
könnte aber gerade dadurch dazu dienen, die nahezu freimütige oder
freudige Herausgabe eigener Daten zu hinterfragen, mit der oft
vermeintlich kostenlose Dienstleistungen bezahlt werden. Zumindest
sollte sich jeder, der keine unliebsamen Überraschungen erleben will,
mehr Gedanken mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Politisch motivierter Datenklau? Der jüngste Online-Angriff zeigt, dass es absolute Sicherheit für Daten nicht gibt. Aber mehr Umsicht kann Hackern die Attacken erschweren. V Regensburg (ots) - Schock und Ärger über den möglicherweise
politisch motivierten Datenklau haben am Freitag die
Nach-Feiertagsruhe in der Politik- und Internetgemeinde in
Deutschland jäh unterbrochen. Nach allem, was man bisher weiß, hat
offenbar ein bislang unbekannter Hacker, der sich im
Kurznachrichtendienst Twitter "G0d" nennt, Daten von namhaften
Politikern, aber auch von Journalisten, Künstlern, Satirikern oder
Rappern, gestohlen und ins Netz gestellt. Es wurden nicht nur private
Handynummern und Adressen, sondern auch Ausweiskopien, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Kardinal Brandmüller Bielefeld (ots) - Es ist empörend, was Kardinal Walter Brandmüller
zum sexuellen Missbrauch sagt. Als Katholik möchte ich im Boden
versinken - vor Scham und vor Wut zugleich! Seine Worte lesen sich
wie eine einzige Relativierung der großen Schuld, die die katholische
Kirche als Institution an den Verbrechen und ihrer systematischen,
über Jahrzehnte betriebenen Verschleierung trägt. Sie sind ein neuer
Schlag ins Gesicht jedes einzelnen Opfers. Und der Verweis auf den
angeblichen Zusammenhang zwischen Missbrauch und Homosexualität muss mehr...
- Badische Zeitung: Hackerangriff: Allzu leichtfertig /
Von Christopher Ziedler Freiburg (ots) - Viele Daten sind nur durch einfach abzugreifende
Passwörter geschützt - da sind Politiker als Privatpersonen oder
Mitarbeiter in deren Umfeld offenbar genauso unvorsichtig wie viele
andere Bundesbürger auch. Insofern könnte der Vorfall dazu dienen,
die geradezu freimütige oder freudige Herausgabe eigener Daten
kritisch zu hinterfragen, mit der wir vermeintlich kostenlose
Dienstleistungen bezahlen. http://mehr.bz/khs5s
Pressekontakt:
Badische Zeitung
Schlussredaktion Badische Zeitung
Telefon: 0761/496-0 mehr...
- Rheinische Post: Hackerangriff: Grünen-Fraktionschefs stellen weiteren Strafantrag im Namen der Fraktion Düsseldorf (ots) - Die Grünen-Fraktionschefs Katrin Göring-Eckardt
und Anton Hofreiter haben nach dem Hackerangriff auf Politiker im
Namen der gesamten Fraktion einen Strafantrag gegen unbekannt
gestellt. Der Strafantrag liegt der Düsseldorfer "Rheinischen Post"
(Samstag) vor. "Persönliche, nicht öffentlich zugängliche Daten der
Fraktionsmitglieder wurden entwendet über den Twitter-Account @_0rbit
(https://twitter.com/_0rbit), gegen ihren Willen und ohne ihr Wissen
vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht", heißt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|