(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar "Weltpolizist" USA Aufwachen, Europa! Carsten Heil

Geschrieben am 27-12-2018

Bielefeld (ots) - Das ist doch mal eine gute Nachricht: Die USA
sollen nach dem Willen ihres Präsidenten Donald Trump nicht mehr
"Weltpolizist" sein. Das hat Trump beim überraschenden Truppenbesuch
im Irak jetzt ganz offen erklärt. Dem Himmel sei Dank. Denn die Rolle
als Weltpolizist haben die Vereinigten Staaten von Kuba über Vietnam,
Angola, Chile, Irak und viele andere Länder nicht besonders gut
ausgefüllt. Immer dasselbe: Bomben werfen, Soldaten schicken,
missliebige Regierungen stürzen und dann - keinen Plan. Unter einem
Präsidenten Trump bestünde wenig Hoffnung, dass die USA klüger
vorgingen, Menschen und Minderheiten mitbedächten und eine
Vorstellung davon entwickelten, wie es nach dem Krieg weitergehen
könnte. Der positive Ruf der Amerikaner hat in den vergangenen
Jahrzehnten von der wirklich großartigen Leistung der Befreiung und
des Wiederaufbaus Europas nach dem Zweiten Weltkrieg gelebt. Dafür
kann Europa, dafür muss Deutschland den Verbündeten jenseits des
Atlantiks immer dankbar sein. Danach war einzig der US-Angriff auf
Afghanistan im Jahr 2001 berechtigt. Es war eine gerechtfertigte
Verteidigung nach den Terror-Angriffen auf New York und Washington.
Die Verbündeten standen an der Seite der USA. Die wollen nicht mehr
für die Integrität und Sicherheit des Westens einstehen, so Trump.
Das ist die Kehrseite der Medaille. Denn ohne die Vereinigten Staaten
oder zumindest mit weniger USA sieht die Nato als westliches
Verteidigungsbündnis schwach aus. Nun rächt es sich, dass die EU
keine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, keine gemeinsame
streitbare Armee und keine gemeinsamen strategischen Ziele hat. Und
es rächt sich, dass Europa nach der großen politischen Wende
1989/1990 vom Ende der Geschichte geträumt und die Friedensdividende
verbraten hat, statt sie in die eigene Sicherheit zu investieren. Das
müssen Deutschland, Frankreich, Italien und alle anderen Europäer nun
schnell nachholen. Die Welt ist keine friedliche und wird es auf
absehbare Zeit auch nicht werden. So wünschenswert das auch wäre.
Selbst nach einem Ende der Präsidentschaft Trumps werden die USA
nicht mehr die Rolle spielen wie unter George Bush senior. Das
deutete sich bereits beim Demokraten Obama an, dem der Pazifik
wichtiger als der Atlantik war. Das müssen die Europäer endlich
begreifen und entsprechend handeln. Ohne politische Einigkeit und
hohe gemeinsame Investitionen ins Militär wird Europa zerrieben
werden.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

668765

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Mehr tödliche Unfälle auf deutschen Straßen Radfahrer brauchen mehr Platz Matthias Bungeroth Bielefeld (ots) - Radfahren kann so schön sein, auch in der Stadt. Wer dieses wunderbare Verkehrsmittel je in einer holländischen Stadt benutzt hat, weiß, wovon die Rede ist. Breite, von den Straßen getrennt angelegte Radwege sind dort die Regel. Dazu kommen Autofahrer, die Radler nicht als störende Chaoten empfinden, sondern als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Von einem solchen Szenario sind wir in Deutschland weit entfernt - leider. Radfahren ist hierzulande "in", auch dank des E-Bikes, von dem 2017 rund 720.000 Einheiten mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Perspektiven für Sachsen-Anhalt Haseloff: Wir müssen den Fokus auf die Jugend legen Halle (ots) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will die Belange junger Leute stärker berücksichtigen. "Im Fokus steht bislang oft die ältere Generation. Aber wir müssen uns heute mehr um die Erwartungen der 14- bis 40-Jährigen kümmern. Sie sind die Zukunft. Für sie müssen wir mehr machen", sagte der Regierungschef im Gespräch mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitag-Ausgabe). Man solle, so der Ministerpräsident, "aufhören, immer nur nach hinten zu gucken und nach den zurückliegenden mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Alexa ohne Ausnahme = VON FLORIAN RINKE Düsseldorf (ots) - Es ist schon merkwürdig, dass ausgerechnet ein Konzern, der täglich Millionen Bestellungen koordiniert und für logistische Brillanz berühmt ist, Probleme mit der Technik bekommt. Man sollte meinen, Amazon sollte anhand seiner Daten voraussagen können, wie viele Nutzer intelligente Lautsprecher unter dem Weihnachtsbaum liegen haben - und dann die intelligente Sprachsteuerung Alexa nutzen wollen. Doch egal, ob hinter den Problemen an Weihnachten nun Kapazitäts-Fehlkalkulationen, technische Defekte oder etwas anderes mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Trumps Rückzug = VON GODEHARD UHLEMANN Düsseldorf (ots) - Donald Trump ist bekannt für klare Worte. Deren Wirkung schert den US-Präsidenten nicht sonderlich. Ihm kommt es auf den Augenblick, nicht auf die Dauerwirkung an. Doch für Politiker, vor allem für den Führer einer Weltmacht, kann die kurze Perspektive gefährlich werden - für die Welt aber auch. "Die USA können nicht weiter der Weltpolizist sein", sagte er nun bei seinem Irak-Besuch. Trumps Worte sind die Ankündigung eines Rückzuges aus weltpolitischer Verantwortung. Amerika hat die Rolle eines Weltpolizisten inne, mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Mehr Geld für den Digitalbus = VON KIRSTEN BIALDIGA Düsseldorf (ots) - Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) startet ein innovatives Projekt. Vom kommenden Jahr an soll ein Digitalbus an den Grundschulen des Landes Station machen. Das rollende Klassenzimmer soll Lehrern digitale Lehrmethoden näherbringen, Schüler auf ihrem künftigen Weg ins digitale Leben sinnvoll begleiten sowie Eltern aufklären und ihnen Hilfestellungen in digitalen Erziehungsfragen an die Hand geben. Die Schulministerin spricht von einem ersten Aufschlag. Viel mehr kann es auch nicht sein, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht