(Registrieren)

Kölnische Rundschau: zu einer Moschee-Steuer

Geschrieben am 26-12-2018

Köln (ots) - Wer zahlt, bestimmt

Sandro Schmidt

zum Vorschlag der Moschee-Steuer

In Deutschland gibt es keine gesicherten Erkenntnisse darüber, wie
sich die geschätzt mehr als 2500 muslimischen Gebetsstätten
finanzieren. Fehlende Transparenz führt zu Misstrauen, zumal die
Erkenntnisse des Verfassungsschutzes in einigen Fällen nachweisen,
dass radikal-islamische Staaten wie Saudi-Arabien oder Katar durch
Finanzzuweisungen über Stiftungen oder Spenden reicher Privatleute
versuchen, ihr nicht mit Demokratie und Rechtsstaat vereinbares
Verständnis von Islam zu verbreiten. So mancher Terrorist oder nach
Syrien ausgewanderter IS-Kämpfer ist aus diesen Zirkeln
hervorgegangen. Welche Gefahr darin liegt, wenn sich religiöse
Einrichtungen vom Ausland finanzieren lassen (müssen), zeigt auch die
erregte Diskussion um die vom türkischen Staat finanzierten
Ditib-Moscheen. Zu Recht beklagen Kritiker die dadurch erkaufte
wachsende Einflussnahme des zum Autokraten mutierten Staatschefs
Recep Tayyip Erdogan auf türkisch-stämmige Deutsche. In der Praxis
dürften Spenden von Gemeindemitgliedern vor Ort aber nur selten
verlässliche Strukturen sichern können. Daher ist der Vorschlag, für
bekennende Muslime eine mit der Kirchensteuer vergleichbare
"Moschee-Steuer" einzuführen, richtig. Klar stehen dabei einige
bürokratische Schwierigkeiten im Weg. Und ja, auch mit einer
"Moschee-Steuer" verhindert man nicht, dass radikale Kreise aus dem
Ausland durch Spenden Einfluss auf Muslime hierzulande zu nehmen
trachten. Doch bürokratische Hemmnisse lassen sich überwinden. Und
durch die Einnahmen aus einer in Deutschland erhobenen Steuer
erhielten viele Moscheevereine überhaupt erst die Möglichkeit, auf
Gelder aus zweifelhaften Quellen zu verzichten. Die Idee zu verfolgen
ist also den Schweiß der Edlen wert. Denn wer zahlt, bestimmt.

Ihre Meinung: dialog@kr-redaktion.de



Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Sandro Schmidt
Telefon: 0228-6688-626
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

668642

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Raketen auf ein Pulverfass / Israels Angriffe auf Waffenlager in Syrien sind auch ein Signal dafür, dass man sich mit einem vom Iran dominierten Nachbarstaat nicht abfinden w Regensburg (ots) - Fast war der verworrene Syrien-Konflikt vom Radar einer größeren öffentlichen Aufmerksamkeit verschwunden, da brachten ihn politische Paukenschläge wieder in die Schlagzeilen. US-Präsident Donald Trump verfügte per Twitter den Abzug der in der Krisenregion agierenden Truppen seines Landes und erklärte kurzerhand die Terroristen des "Islamischen Staates" (IS) für besiegt. Beides rief jedoch den Widerspruch der Nato-Verbündeten der Anti-IS-Koalition hervor. Syrien bleibt ein brisantes Pulverfass. In Berlin, London, mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Idee einer Moschee-Steuer: Stuttgart (ots) - Moschee-Verbände sind anders als die christlichen Kirchen keine Körperschaften des öffentlichen Rechts und erfüllen die Anforderungen des Religionsverfassungsrechts bis auf weiteres nicht. Abseits dieser Hürde stellen sich auch andere Fragen. Wie halten es Muslime, die mit ihrer Steuer religiöse Aktivitäten gar nicht unterstützen wollen? Anders als Katholiken und Protestanten müssten sie sich rein steuerlich von ihrer Religion distanzieren können. Einen Austritt sieht der Islam nämlich nicht vor. Auch mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Kurzfristig / Kommentar von Mario Thurnes zum Ärztemangel Mainz (ots) - Die politisch Verantwortlichen denken oft nur noch bis zur nächsten Wahl. Schlechte Zeiten für Investitionen, die sich erst in fünf, zehn oder 20 Jahren auszahlen. Sehr anschaulich lassen sich die Konsequenzen am Ärztemangel festmachen. Einerseits fehlt es an Medizinern. Schon jetzt müssen sich Hausärzte auf dem Land gut überlegen, ob sie in Urlaub gehen - weil sie ihren Kollegen so noch Vertretungspatienten in die ohnehin vollen Wartezimmer schicken. Auch in den Kliniken klagen die Verantwortlichen über Personalnot. mehr...

  • Rheinische Post: Vertrauen schaffen Kommentar Von Kirsten Bialdiga Düsseldorf (ots) - Zuerst die guten Neuigkeiten. Auch in das Jahr 2019 gehen die allermeisten Wirtschaftsverbände mit großer Zuversicht. An der Spitze der Optimisten stehen Bau und Handwerk, die sich vor Aufträgen derzeit kaum retten können. Doch so ungetrübt wie noch vor einem Jahr ist die Stimmung nicht mehr überall: Von 48 Wirtschaftsverbänden erwarten mittlerweile zehn schlechtere Geschäftsaussichten. Die Risiken kommen vor allem aus dem Export. Der Brexit und der drohende Handelskonflikt zwischen den USA und China dämpfen bereits mehr...

  • Westfalenpost: Das System heilt nicht - Zur Belastung von Ärzten Hagen (ots) - Einen Vorteil haben die Mediziner ja: Sie sind - theoretisch - in der Lage, die eigenen gesundheitlichen Probleme frühzeitig zu erkennen und dann die geeigneten Gegenmaßnahmen selbst einzuleiten. Aber selbstverständlich sind auch Ärzte nicht immun gegen Leistungsdruck. Unser auf Effizienz getrimmtes Gesundheitswesen hat negative Konsequenzen für alle Beteiligten. Nicht nur die Ärzte, sondern auch die Pfleger und die Patienten leiden unter Personalmangel und Kostendruck. Die Folgen sind Desillusionierung, Stress, Krankheit. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht