(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Senatorin unter Beobachtung / Kommentar von Joachim Fahrun zu Verkehrssenatorin Günther

Geschrieben am 11-12-2018

Berlin (ots) - Kurzform: Der Schaden ist enorm. Die gesamte
Berliner Politik steht als hartherzig da, weil sie einen kranken
Mitarbeiter in der Adventszeit vor die Tür setzen wollte. Das hat die
eigentlich unbeteiligten Sozialdemokraten und Linken nachhaltig
verärgert. Die Grünen offenbarten ein dilettantisches
Krisenmanagement, das ernsthaft an ihrer Regierungsfähigkeit zweifeln
lässt. In der zuletzt vor Kraft strotzenden Partei sind neue und alte
Gräben zwischen dem Spitzenpersonal aufgebrochen, die lange
nachwirken werden. Am Ende konnte die Öko-Partei ihre selbst
eingebrockte Suppe nur mithilfe der Koalitionspartner auslöffeln. Das
klappte nur, weil Kirchner selbst seinen Rauswurf und für später eine
weniger gute Stelle akzeptierte - Hauptsache weg von Günther. Ab
heute steht die parteilose Senatorin für Verkehr und Umwelt unter
verschärfter Beobachtung - nicht nur durch die nach wie vor empörte
Basis der Grünen.

Der vollständige Kommentar: In den nächsten Monaten erwarten wir
ein Feuerwerk an Ideen, Konzepten und vor allem umsetzungsreifen
Plänen aus der Senatsverwaltung für Verkehr. Es muss vorangehen mit
neuen Straßenbahnlinien, Rad-Schnellwegen und der Beschaffung neuer
S-Bahn-Wagen. Dass das Haus von Senatorin Regine Günther bisher in
dem Kernfeld grüner Stadtpolitik nicht geliefert hat, haben wir ja
nun amtlich. Schließlich hat sie selbst in der Diskussion über ihren
erkrankten Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner eingestanden,
ihre Verwaltung funktioniere nicht. Dass die Probleme nur deswegen
entstanden sein sollen, weil der 59-Jährige seit Sommer mit einer
Krebsdiagnose ausfällt, wirft kein gutes Licht auf Kompetenz und
Management-Fähigkeiten in der Ressortspitze. Keine Organisation
sollte so aufgebaut sein, dass sie nur funktioniert, wenn ein
bestimmter Mensch voll einsatzfähig ist. Mit ihrem Bestreben,
Kirchner loszuwerden und durch einen neuen Staatssekretär ihres
Vertrauens zu ersetzen, hat sich Günther zwar durchgesetzt. Aber der
Schaden ist enorm. Die gesamte Berliner Politik steht als hartherzig
da, weil sie einen kranken Mitarbeiter in der Adventszeit vor die Tür
setzen wollte. Das hat die eigentlich unbeteiligten Sozialdemokraten
und Linken nachhaltig verärgert. Die Grünen offenbarten ein
dilettantisches Krisenmanagement, das ernsthaft an ihrer
Regierungsfähigkeit zweifeln lässt. In der zuletzt vor Kraft
strotzenden Partei sind neue und alte Gräben zwischen dem
Spitzenpersonal aufgebrochen, die lange nachwirken werden. Am Ende
konnte die Öko-Partei ihre selbst eingebrockte Suppe nur mithilfe der
Koalitionspartner auslöffeln. Das klappte nur, weil Kirchner selbst
seinen Rauswurf und für später eine weniger gute Stelle akzeptierte -
Hauptsache weg von Günther. Ab heute steht die parteilose Senatorin
für Verkehr und Umwelt unter verschärfter Beobachtung - nicht nur
durch die nach wie vor empörte Basis der Grünen.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

666957

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kommentar / Frankreichs Misere = VON MATTHIAS BEERMANN Düsseldorf (ots) - Der Präsident hat reagiert - endlich. Nach vier Wochen massiver Proteste der "Gelbwesten" versucht Emmanuel Macron, der Bewegung mit milliardenteuren Konzessionen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und man kann nur hoffen, dass sein Einlenken nicht nur ein taktischer Zug war. Denn was viele der "Gelbwesten" auf die Barrikaden brachte, war ihre Wut über eine reale Misere. Die, die da in ihren Warnwesten im ganzen Land Straßen blockierten, gehören zu den "arbeitenden Armen": Menschen mit regulären Jobs, die trotzdem mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Kein Schuss ins Knie = VON BIRGIT MARSCHALL Düsseldorf (ots) - Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs war zu erwarten gewesen: Die Luxemburger Richter erklärten die Politik billigen Geldes anders als das Bundesverfassungsgericht für eindeutig erlaubt. Was hätten sie auch anderes tun sollen? Hätten sie gegen die Europäische Zentralbank geurteilt, wäre das Kartenhaus der Euro-Zone zusammengebrochen, weil der EZB-Politik höchstrichterlich die Legitimation entzogen worden wäre. Es wäre einfach nur ein Schuss ins eigene Knie gewesen. Für die EuGH-Entscheidung sprechen aber auch gewichtige mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Scientology nicht mit zu viel Widerstand adeln = VON THOMAS REISENER Düsseldorf (ots) - Die Eröffnung einer millionenschweren Scientology-Repräsentanz in Düsseldorf dürfte für Ärger sorgen. Die Sekte, die sich selbst als Religionsgemeinschaft versteht, ist außerhalb der eigenen Reihen nicht besonders beliebt: Laut Verfassungschutz strebt sie die Weltherrschaft an und will die Wirtschaft unterwandern. Laut Sektenexperten und ehemaligen Mitgliedern führt sie ihre Anhänger systematisch in die finanzielle und psychische Abhängigkeit. Trotzdem sollte man der geplanten Millioneninvestition mit mehr Gelassenheit mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Gesundheitsminister Spahn legt Apothekenplan vor Die Apotheke darf nicht sterben Matthias Bungeroth Bielefeld (ots) - Seit zehn Jahren sinkt die Zahl der Apotheken in Ostwestfalen-Lippe kontinuierlich. Das werden insbesondere Menschen spüren, die in den ländlicheren Teilen der Region zu Hause sind. Nicht nur, dass der Weg von einer Arztpraxis zur nächsten Apotheke immer weiter wird. Auch die Notdienste werden tendenziell von Apotheken geleistet, die nicht gleich um die Ecke liegen. Für einen Patienten dem es schlecht geht, ist jeder Kilometer in einer solchen Situation eine zusätzliche Zumutung. Insofern ist es richtig, dass die mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Amtsverzicht nach Stasi-Vorwürfen Stahlknecht lobt Schädlichs Verdienste für den HFC Halle (ots) - Der nach Stasi-Vorwürfen erzwungene Abgang von HFC-Präsident Michael Schädlich hat eine neue Debatte über den Umgang mit der DDR-Vergangenheit angestoßen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwoch-Ausgabe). Sachsen-Anhalts Sportminister Holger Stahlknecht (CDU) lobte dabei ausdrücklich die Verdienste Schädlichs. "Der HFC hat den Aufstieg in die dritte Bundesliga geschafft, steht dort aktuell auf Platz 4. Ein solcher sportlicher Erfolg ist immer eine Mannschaftsleistung, an welcher Herr mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht