(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Böser Schnitzer / Mario Thurnes zu den Krankenkassen

Geschrieben am 21-11-2018

Mainz (ots) - Im Kabinett Merkel war Jens Spahn (CDU) die
Ausnahme. Während die Bundesregierung viel Aufwand um wenig Inhalt
betrieb, arbeitete der Gesundheitsminister seine Aufgabenliste ab.
Das mag im Einzelfall inhaltlich nicht immer jedem gefallen haben,
aber es waren zumindest sachorientierte Lösungen. Nun hat sich Spahn
aber einen bösen Schnitzer erlaubt: Mit einem Schlag sollte die
Verjährungsfrist für Kassen gegenüber den Rechnungen von
Krankenhäusern halbiert werden - auch für Behandlungen, die vor der
Gesetzesänderung geleistet wurden. Damit hat er gegen einen der
wichtigsten Grundsätze der Politik verstoßen: Verträge sind
einzuhalten. Damit ist auch gemeint, dass ein Bürger sich in dem
Moment, in dem er handelt, darauf verlassen können muss, dass für
dieses Handeln die Gesetze gelten, die in dem Moment gültig sind -
auch nachträglich. Werden Gesetze aber im Nachhinein geändert, geht
dem Bürger aber das Gefühl für Rechtssicherheit verloren und damit
letztlich auch sein Vertrauen in den Staat. Vielleicht konnte sich
Spahn nicht vorstellen, dass die Kassen in kürzester Zeit so viele
Klagen vorbereiten können. Dann hätte er sich böse verrechnet. Die
Kassen selber konnten nicht anders handeln. Sie sind gesetzlich
verpflichtet, ihre Ansprüche geltend zu machen. Verloren haben nun
alle: Die Gerichte sind überlastet, die Krankenhäuser wirtschaftlich
gefährdet und die Kassen stehen als Bösewicht dar, auch wenn sie
korrekt gehandelt haben. Vor allem aber hat Spahn eine schwere
politische Niederlage erlebt.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

663961

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Waffenexporte nach Saudi-Arabien Halle (ots) - Dinge sind kompliziert. Einerseits liefert Deutschland Werkzeuge für die Kriege dieser Welt. Gerade die Regime der Krisenregionen sind die besten Kunden. Es bleibt trotz immer strengerer Auflagen das schlechte Gefühl, durch Geschäftsinteressen Mitspieler in den Konflikten zu werden. Auf der anderen Seite stehen zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland, davon viele in strukturschwachen Regionen. In Wolgast an der Ostsee hat in der Peenewerft in diesen Tagen Kurzarbeit begonnen, eigentlich baut man hier gerade Patrouillenboote mehr...

  • neues deutschland: Trump lässt Despoten walten - Kommentar zum Statement des US-Präsidenten im Fall des ermordeten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi Berlin (ots) - Geld heiligt alle Mittel. Das sollte Donald Trumps nächster Wahlkampfslogan sein. Er wäre ihm vermutlich nicht einmal peinlich. Das beweist sein präsidiales Statement zum Fall des ermordeten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Darin hält Trump fest: Der Mord war schrecklich. Saudi-Arabiens Machthaber Mohammed bin Salman wusste vielleicht davon. Doch selbst wenn - Sanktionen wird es nicht geben. Die USA als Führungsmacht: Das bedeutete jahrzehntelang offiziell ein weltweites Eintreten für die individuellen mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Laschet setzt sich von Spahn ab - NRW-Ministerpräsident erwartet Zweikampf um die CDU-Spitze zwischen Merz und Kramp-Karrenbauer Köln (ots) - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) glaubt nicht daran, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sich im Dezember beim Bundesparteitag der CDU in Hamburg als Parteichef durchsetzen wird. Der Versuch des Münsterländers, sich durch die Kritik am UN-Migrationspakt zu profilieren, sei nicht der richtige Weg. "Ich halte es für falsch, über UN-Dokumente beim CDU-Parteitag eine künstliche Debatte zu entfachen", sagte Laschet am Dienstagabend in einer Diskussionsrunde des Kölner Presseclubs, über die der "Kölner Stadt-Anzeiger" mehr...

  • neues deutschland: Thüringer Landesregierung will im Bundesrat gegen Aufnahme der Maghreb-Staaten in Liste "sicherer Herkunftsländer stimmen Berlin (ots) - Bodo Ramelow (Die LINKE), Ministerpräsident von Thüringen, hatte am Dienstag für Irritationen in seiner Partei gesorgt. "Bild" hatte ihn unter anderem mit der Aussage zitiert, er sei im Bundesrat "grundsätzlich bereit, über die Aufnahme" von Tunesien, Algerien und Marokko (Maghreb-Staaten) in die Liste der sogenannten sicheren Herkunftsländer zu verhandeln. Am Mittwoch erklärte dazu Günter Kolodziej, Sprecher der Erfurter Staatskanzlei, gegenüber dem "neuen deutschland": "Ein Antrag auf Aufnahme der Maghreb Staaten mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Besser als ihr Ruf Frankfurt (ots) - Die Studie über das Konsumverhalten von Eltern widerlegt das Vorurteil, wonach Eltern das Kindergeld lieber für Alkohol, Tabak oder Unterhaltungselektronik ausgeben als für Kinderzimmer, Klamotten oder Kitabeiträge. Demnach hat ein seltsames Weltbild, der Eltern, unter den Generalverdacht stellt, sie würden die staatlichen Hilfen lieber selbst verprassen. Das Ergebnis sollte denen Mut machen, die für aktive Kinderförderung des Staats streiten. Je 100 Euro Kindergeld steigt der Studie zufolge die Wahrscheinlichkeit, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht