(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Politisch fragwürdig - Kommentar von Ulrich Kraetzer zum Streit um die Ernennung von Generalstaatsanwältin Margarete Koppers

Geschrieben am 17-09-2018

Berlin (ots) - Margarete Koppers ist so etwas wie die
Lieblingsfeindin der Berliner Opposition. Denn zum einen gilt die
57-Jährige als Grünen-nah und steht daher ohnehin unter besonderer
Beobachtung von CDU, FDP und AfD.

Vor allem aber wird ihr vorgeworfen, in ihrer Zeit als
Polizei-Vizepräsidentin von den Gesundheitsgefahren auf den
Schießständen gewusst zu haben, aber nicht entschlossen genug gegen
die Missstände vorgegangen zu sein.

Die Atemwegserkrankungen von Beamten, die dort viel Zeit
verbrachten, gehen also womöglich auch auf das Konto von Koppers - so
der schwerwiegende Vorwurf, dem zurzeit die Staatsanwaltschaft
nachgeht.

Nach Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne), der Koppers trotz der
ungeklärten Vorwürfe zur Generalstaatsanwältin machte, hat die
Opposition nun Innensenator Andreas Geisel in den Fokus gerückt. Denn
der SPD-Politiker verzichtete auf ein Disziplinarverfahren gegen
Koppers. Trotz der Vorwürfe. Trotz der strafrechtlichen Ermittlungen.
War das rechtmäßig? Die Opposition will das klären. Das ist gut so,
das ist ihre Aufgabe.

Es ist auch richtig und nachvollziehbar, dass sich vor allem die
Juristen der Parteien des Falls annehmen. In der Sitzung des
Innenausschusses am Montag wurde allerdings erneut deutlich, dass es
im Fall Koppers offenbar keine eindeutige juristische Bewertung gibt.
Warum die Opposition sich trotzdem in der Abhandlung rechtlicher
Spitzfindigkeiten verlor, die für den Normalbürger nicht mehr
nachvollziehbar sind, bleibt ihr Geheimnis.

Denn vielleicht nicht juristisch, aber politisch hat Rot-Rot-Grün
mit Koppers' Ernennung zur Generalstaatsanwältin zumindest fragwürdig
gehandelt. Die Personalie trotz der schwerwiegenden Vorwürfe
durchzupeitschen, hat ein Geschmäckle. Absurde Konsequenz daraus ist,
dass ein Staatsanwalt nun gegen die eigene Chefin ermitteln muss.
Diesen Vorwurf muss sich Rot-Rot-Grün gefallen lassen.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

654366

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zum Verkehr in Ostbayern: Im Dauerstau bewegt sich was von Marion Koller Regensburg (ots) - So kann es nicht weitergehen. Die Region braucht dringend ein Gesamtkonzept für den Verkehr - nicht nur fürs Auto, sondern für alle Formen der Mobilität. Und zwar so bald wie möglich, nicht erst in fünf Jahren. Vor allem sind Sofortmaßnahmen nötig. Zu lange haben Stadt und Land sich gegenseitig blockiert. Rund um Regensburg stehen Autofahrer und Laster täglich im Stau. Ein Unfall reicht aus, um alles lahmzulegen. Am letzten Donnerstag hat sich die Situation wieder einmal zugespitzt. Weil ein Brummi auf der A3 bei mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Merkel-Besuch in Algerien Bielefeld (ots) - Angela Merkels Tagestrip nach Algier hatte viele Gründe - nur einen nicht: algerischen Schülerinnen beim Unterricht in Physik und Deutsch zuzuschauen. Die Botschaft war klar. Seht her, kluge junge Frauen unter Kopftüchern lernen für ein weltoffenes Land auf dem Sprung in die Moderne. Tatsächlich aber ging es um eine Begegnung mit dem schwerkranken und seit langem nicht mehr gesehenen Dauerpräsidenten Abdelaziz Bouteflika (81). Es heißt, er sei an den Rollstuhl gefesselt und kaum des Sprechens fähig. Ohne überzeugende mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Diesel-Pranger Düsseldorf (ots) - Der Dieselskandal jährt sich am heutigen Dienstag zum dritten Mal, doch das Problem ist kein bisschen kleiner geworden. Am Pranger stehen in erster Linie die Autohersteller, in zweiter aber auch die Bundesregierung. Sie hat versagt, weil sie das Problem jahrelang ausgesessen hat. Im Kanzleramt und im Verkehrsministerium fehlte der Wille, die Hersteller als Verursacher des Problems zu zwingen, es endlich nachhaltig zu lösen. Ihr illegales Handeln ist den Konzernen rechtlich schwer nachzuweisen. Politisch aber sollte mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Maaßen - das doppelte Desaster der Koalition Düsseldorf (ots) - Die Auseinandersetzung um Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen zeugt einerseits von den Tücken unnötiger Geheimniskrämerei, sie offenbart zugleich den bedauernswerten Zustand dieser Koalition. Wer die Menschen mitnehmen will, käme wohl niemals auf die Idee, mit der Klärung eines Aufregerthemas so umzugehen, wie es die Regierung getan hat. Da trägt der Chef des Verfassungsschutzes über die Boulevardpresse einige Behauptungen in die breite Öffentlichkeit. Aber die Rechtfertigungen, Analysen und Detail-Aufklärungen mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Merkels Drohpotenzial Düsseldorf (ots) - Die Planspiele der Bundeswehr, in Syrien womöglich militärisch einzugreifen, könnten schneller Wirklichkeit werden als erwartet. Es deutet viel darauf hin, dass Syriens Machthaber Assad die letzte verbliebene Hochburg der Rebellen in Idlib seinem Herrschaftsgebiet einverleiben will. Russland und die Türkei könnten ihm dabei helfen. Für den Westen stellt sich die Frage, wie er auf die dann absehbare humanitäre Katastrophe durch die Truppen Assads reagiert. Denn es ist durchaus möglich, dass der syrische Diktator mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht