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Neue Westfälische (Bielefeld): Fusion von Karstadt und Kaufhof Weg mit dem Staub! Hanna Gersmann, Berlin

Geschrieben am 11-09-2018

Bielefeld (ots) - Wer sich mit der Zukunft des Einkaufens
beschäftigt, fährt am besten mit der Rolltreppe ins Restaurant von
Karstadt. Haben Sie lange nicht gemacht? Eben. Früher ging, wer in
die Stadt fuhr, wie selbstverständlich in eine der oberen Etagen der
Warenhäuser, aß Schnitzel oder Scholle. Heute sitzen dort ein paar
Leute an den Tischen. Das Ambiente: eher Wiener Wald. Der
Hippnessfaktor: beliebt allenfalls beim älteren Publikum.
Warenhäuser, einst Zeichen glamourösen Aufschwungs, sind aus der
Zeit gefallen. Aussterben müssen sie darum aber nicht. Das sollten
sie auch nicht. Wegen der Mitarbeiter nicht. Und: Was ist schon eine
Innenstadt ohne Schaufenster? Nun gehen Karstadt und Kaufhof
zusammen. Doch Größe allein wird nicht reichen, damit die beiden mit
ihrer 150 Jahre langen Tradition nicht verschwinden wie zuvor Hertie
oder Horten. Dafür hat der Online-Handel die Konsumgewohnheiten zu
sehr verändert. Einst ging man einkaufen: Obst, Gemüse, Milch. Und
shoppen: das Kleid, den Rock, das Buch. Mittlerweile bestellt man von
der Couch im Internet, was im Kühlschrank fehlt und was den Frust
behebt. Öffnungszeiten? Muss man sich nicht mehr merken. Nur: Es
fehlt das Bummeln, das Anfassen, das Einkaufserlebnis. Das bieten
nur die Kaufhäuser vor Ort, die Läden. Es ist ihre Stärke, arbeiten
müssen sie an ihrer Schwäche. Zu sehr waren Karstadt und Kaufhof über
Jahre mit sich selbst beschäftigt. Dabei sind sich Handelsexperten
einig, wie ein Geschäft mit Zukunft aussieht: Digitales Shopping
wird mit dem analogen Laden verschmelzen. Berühmt: Die digitalen
Spiegel, die zuerst in einer Modeboutique in Soho, dem
Nobel-Shoppingviertel in New York, auftauchten. Kunden können Teile,
die sie in die Kabine mitnehmen, einscannen. Sie erscheinen dann auf
dem Spiegel, der mit Touch-Screen-Technologie ausgestattet ist.
Denkbare Angebote darüber hinaus: Online bestellte Kleider werden im
Geschäft probiert und zurückgeschickt, wenn sie nicht passen.
Influencer, denen Jugendliche derzeit im Internet zuschauen, werden
live auftreten. Für die Älteren wird es auf einer Etage eine
Espressobar, auf einer anderen die Champagnerlounge geben, auch eine
Ecke für Kochkurse. Es wird um mehr Hippness und schickes Ambiente
zugleich gehen. Diese Verführung zum Kaufen muss man nicht gut
finden, sie ist aber in der modernen Warenwelt nicht anders als in
der alten. Der Name Warenhaus mag überholt sein, das Kaufhaus muss
aber nicht aus der Mode kommen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


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