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Organspende in Deutschland: Alle Fakten auf einen Blick

Geschrieben am 04-09-2018

Berlin (ots) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat am
vergangenen Freitag einen Gesetzentwurf für eine bessere
Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende (GZSO)
vorgestellt. In diesem Zusammenhang sprach sich der Minister
nachdrücklich auch für eine "breite gesellschaftliche Debatte über
eine Widerspruchslösung" bei der Organspende aus. Er kündigte eine
fraktionsübergreifende Abstimmung im Parlament dazu an. Die Stiftung
Gesundheitswissen gibt einen Überblick zum Thema.

Eine Organtransplantation ist für viele Menschen die einzige
Chance, weiter leben zu können. Seit Jahren ist die Zahl der
Patientinnen und Patienten, die in Deutschland auf ein Spenderorgan
warten, unverändert hoch. Etwa 10.000 stehen den Angaben des
Bundesministeriums für Gesundheit zufolge seit Jahren auf der
Warteliste. Die Zahl der gespendeten Organe in Deutschland geht
jedoch immer weiter zurück. Im vergangenen Jahr konnten laut einer
Statistik von Eurotransplant nur 769 Verstorbenen Organe entnommen
werden.

"Wissen kann helfen, Ängste zu überwinden und zu rationalen
Entscheidungen befähigen, auch wenn die Themen stark emotional
beladen sind", betont Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der
Stiftung Gesundheitswissen. "Wir als Stiftung Gesundheitswissen sehen
eine wichtige Aufgabe darin, durch gut aufbereitete, seriöse
Informationen, Vertrauen aufzubauen und den Menschen ihre Ängste vor
der Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende ein Stück weit zu
nehmen."

Wie ist eigentlich die aktuelle Regelung zur Organspende in
Deutschland?

Was unterscheidet die Entscheidungslösung von der
Widerspruchsregelung? Wie erhält man einen Organspendeausweis? Und:
Unter welchen Voraussetzungen dürfen Ärzte Organe überhaupt
entnehmen? Zu diesen und weiteren Fragen klärt die Stiftung
Gesundheitswissen auf ihrem Gesundheitsportal auf:

Aktuelle Gesetzeslage und Widerspruchslösung - 10 Fakten zur
Organspende http://ots.de/BM2fmm

Organspende: Oft müssen Angehörige entscheiden
http://ots.de/canihU

Das Gesundheitsministerium sieht hier Handlungsbedarf und hat vor
diesem Hintergrund einen Gesetzentwurf vorgestellt, nach dem die
Organspende in Deutschland künftig besser organisiert werden soll.
Eine Schlüsselrolle zur Erhöhung der Organspenden in Deutschland
spielen demnach die Krankenhäuser, in denen Organe entnommen werden.
Dem neuen Gesetzentwurf zufolge sollen Transplantationsbeauftragte an
den entsprechenden Entnahmekliniken in ihren Rechten gestärkt werden
und mehr Zeit bekommen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Darüber
hinaus sollen Kliniken für die Organspenden künftig besser vergütet
werden. Gut funktionierende Abläufe bei der Erkennung möglicher
Organspender, mehr Zeit und eine gute Finanzierung könnten dazu
beitragen, mehr Menschenleben zu retten, heißt es in der Erklärung
des Ministeriums.

Im Zusammenhang mit der Vorstellung des neuen Gesetzentwurfes
forderte Spahn aber auch eine breite Diskussion zur Neulösung bei der
gesetzlichen Regelung der Zustimmung zur Organspende. Der Minister
plädiert für die sogenannte Widerspruchslösung, bei der die
Zustimmung zur Organspende automatisch als gegeben gilt, so lange man
nicht aktiv widerspricht. Sie ist in vielen EU-Ländern heute bereits
Gesetz. In Deutschland gilt derzeit die sogenannte
Entscheidungslösung.

Über die Stiftung Gesundheitswissen:

Die gemeinnützige, operative Stiftung Gesundheitswissen mit Sitz
in Berlin will die Kompetenz von Menschen in Deutschland im Hinblick
auf Gesundheit und Prävention stärken und die Informationsasymmetrien
zwischen Arzt und Patient abbauen. Dazu erstellt sie u.a.
laienverständliche Gesundheitsinformationen auf Grundlage aktueller
wissenschaftlicher Erkenntnisse, zeigt Präventionsmöglichkeiten sowie
Behandlungsalternativen auf und fördert das Gesundheitswissen im
Allgemeinen. Stifter ist der Verband der Privaten Krankenversicherung
e.V.



Pressekontakt:
Una Großmann
Leiterin Kommunikation
una.grossmann@stiftunggesundheitswissen.de
www.stiftunggesundheitswissen.de
T +49 30 419549220
F +49 30 419549299

Original-Content von: Stiftung Gesundheitswissen, übermittelt durch news aktuell


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