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Internationale Experten diskutierten "Urbane Transformation durch Kunst" bei der SIAC in Shanghai

Geschrieben am 22-05-2018

Shanghai (ots/PRNewswire) - Das Forum zum Thema "Urbane
Transformation durch Kunst", gemeinsam ausgerichtet von der SAFA
(Shanghai Academy of Fine Arts, Shanghai University), Baowu Steel
Group, TICCIH (The International Committee for Conservation of
Industrial Heritage) und LIHC (League on Industrial Heritage in
China) und organisiert vom SIAC (Shanghai International Art City)
Research Institute, ist keineswegs eine einmalig stattfindende
Ideenplattform, um ein großes Projekt zur Transformation des
Industrieerbes von Bao Steel in eine Kunststadt zu präsentieren.
Stattdessen wird dieses Projekt ein wichtiger Testfall für China
werden, wo es heute ein reichhaltiges industrielles Kulturerbe gibt.

Das zweitägige Forum (11.-12 Mai) wird auch nach der Veranstaltung
aufgrund seiner Größe, des Ansehens der Redner und der Bedeutung des
Themas ein Echo finden. SIAC (Shanghai International Art City) zog
die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich, da es als wichtig
betrachtet wird, das industrielle Erbe von Schlüsselindustrien wie
Bao Steel in eine Kunststadt umzuwandeln.

Prof. Hang Jian, Akademie der Künste Chinas, sprach über 100.000
ambitionierte Pläne zur Erhaltung des Kulturerbes, die derzeit von
der chinesischen Regierung auf den Weg gebracht werden. Dazu gehören
eine Regeneration des Industrieerbes, aber auch Erhaltungspläne für
traditionelle ländliche Gebiete Chinas und die dort vorherrschenden
Lebensweise. China hat mehr als 5.000 Jahre Geschichte aufzuweisen,
jedoch ist die Erfahrung der Industrialisierung lediglich 160 Jahre
alt.

Am ersten Veranstaltungstag besuchten die Teilnehmer das
industrielle Kulturerbe von Bao Steel und konnten vor Ort noch einmal
der schweißtreibenden Arbeit nachspüren, die die Arbeiter dort für
den Wohlstand und die Industrialisierung Chinas geleistet haben.
Einer der Teilnehmer machte den Vorschlag, dass das Industrieerbe von
Bao Steel dauerhaft als eine Art sakrale Arbeitsstätte durch eine nur
minimale Restaurierung erhalten werden sollte.

Das Forum teilte sich in vier verschiedene Forschungsthemen unter
dem Haupttitel "Urbane Transformation durch Kunst" auf - eine
Überschrift, die eine Neugestaltung des industriellen Erbes andeutet.
Während des Forums wurden auch Erneuerungspläne mithilfe der Künste
erörtert, und wie man ein industrielles Kulturerbe durch Architektur
und Stadtplanung wieder zum Leben erwecken kann.

Zusammenfassung der Diskussion

1. Ein Museum ist nicht nur ein Ort für Ausstellungen und ein
Tempel für Sammlungen, sondern eine Plattform für die Öffentlichkeit,
um zusammenzukommen, sich zu beteiligen und aktiv Stellung zu
beziehen. Das Publikum von heute besteht nicht aus passiven
Besuchern, die von Fachleuten der Institutionen belehrt werden
müssen, sondern es sind meinungsstarke Beteiligte am Geschehen.
Museen sollten ihren Status als Eigentümer an das Museumspublikum
übertragen.

2. Verhältnismäßige Erfolgsgeschichten der industriellen
Revitalisierung konnte man im Westen und in China verzeichnen.
Beispiele sind das aus einem Bahnhof entstandene Musée d'Orsay in
Paris, der von einer Schiffswerft- und Hafenanlage umgebaute
Arsenale-Ausstellungsbereich der Biennale Venedig, das aus einem
Berliner Bahnhofsgebäude hervorgegangene Museum für Gegenwart namens
Hamburger Bahnhof in Berlin, das Wiels-Zentrum für zeitgenössische
Kunst in Belgien u. a. Vorgestellt wurden ebenfalls die Chin Pagoda
und Hangzhou Pagoda in China von Stephen Hughes, dem Generalsekretär
der TICCIH. Allerdings wurden keine Beispiele für kontroverse
industrielle Revitalisierung präsentiert. Die Erfolgsgeschichten
variieren und sind diskussionswürdig und auch die Misserfolge
variieren stark und sind gleichermaßen teilweise umstritten.

3. Warum konzentrieren sich die meisten Erfolgsgeschichten für
eine Transformation des Industrieerbes auf Kunstmuseen, Kunstzentren
oder an Kunst orientierten Einrichtungen? Ist Kunst so wichtig? Ist
Kunst ein Opfer? Oder liegt es einfach daran, dass es kostengünstig
ist, kunstbezogene Räume zu schaffen? Ist Kunst beiläufig, einfach
oder gefährdet? Warum nicht Architektur?

4. Die Revitalisierung des industriellen Erbes sollte in der Lage
sein, nicht nur das Andenken an den Prozess der Erhaltung, sondern
auch an die Geschichte der Nutzer zu bewahren. Die Regeneration des
Industrieerbes wird oft lediglich als ein Eingriff oder als
Zertrümmerung von Gebäuden verstanden. Sie könnte jedoch auch wie
eine kraftspendende Injektion und eine erneuerte Verbindung zur
Geschichte wirken.

5. SIAC (Shanghai International Art City) sollte keine Stadt des
Tourismus mit Kunst sein. Eine Kunststadt ist keine Touristenstadt,
die Kunst lediglich benutzt, denn die qualitativen Eigenschaften der
Stadt sind wichtiger. Qualität ist ein Garant des Lebens.

6. Bei Revitalisierung geht es um eine erneute Nutzbarmachung. Es
ist wie bei zwei Stäbchen oder Essstäbchen, die stets im Plural
genannt werden, da ein einzelnes Essstäbchen so gut wie nutzlos ist.
Kunst kann man mit diesen chinesischen Essstäbchen vergleichen. Die
Stätte des Baowu-Kulturerbes ist 26 Quadratkilometer groß,
tatsächlich befinden sich in Shanghai allerdings 230 Quadratkilometer
mit Kulturstätten, die verjüngt werden müssen.

7. Die Beziehung zwischen Kunst und Verjüngung der Stadt ist nicht
unvermeidbar und endgültig. Liegt der Grund darin, dass Kunst
erschwinglicher ist als jedes andere Medium? Urbane Transformation
durch Kunst? Warum nicht mithilfe der Architektur?

8. Die Kultur in der Gemeinde muss mit dem SIAC-Kontext in
Zusammenhang gebracht werden. Eva Franch i Gilabert sagte, dass sie
nicht mit Geschäftsmodellen in ihrem Architekturbüro arbeite, sondern
mit einem Ideenmodell. Das spielt auf die Zukunft der SIAC an.

9. Der Unterschied von Wert und Kapital ist ein zentraler Punkt,
der im Bereich der Kunst angesichts jüngster Umfelder nochmals
überdacht werden muss.

10. Warum schenken wir dem Erbe der Vergangenheit Beachtung? Was
für eine Rolle spielt Tradition? Was ist mit dem lebendigen
Kulturerbe? Die Energie zur Gestaltung des Raums und die Energie der
Erinnerung gehören zusammen.

11. SIAC sollte auch eine Stadt der Bildung für zukünftige
Generationen sein.

12. Yongwoo Lee, der akademische Leiter des Forums, sagte in einem
abschließenden Kommentar: "Wir bauen ein Haus, aber das Haus formt
uns. Offensichtlich denken wir nicht darüber nach, dass die von uns
geschaffene Stadt, den Rahmen für unsere Handlungen, Gewohnheiten und
Werte bildet."

Foto - https://mma.prnewswire.com/media/694193/SIAC_Roundtable.jpg



Pressekontakt:
Judy Jiang
+86-150-0022-3581
184169519@QQ.com

Original-Content von: Shanghai Academy of Fine Arts, übermittelt durch news aktuell


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